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5-Minute Dungeon

5-Minute Dungeon - Foto von Kosmos

Ab in den Dungeon! Wir metzeln und hauen uns durch. Wir haben nur fünf Minuten Zeit. Dabei nicht die Hindernisse vergessen. Und am Ende stehen wir einem sogenannten Dungeon-Boss gegenüber. Blöd nur, wenn man dann keine Karten mehr hat und mit heruntergelassenen Hosen dasteht, um diesem auch endgültig dem Garaus zu machen. Es sei denn, unser Paladin oder unsere Walküre hat die „Heilige Handgranate“ auf der Hand. Aber davon später mehr. So viel steht fest: Das 5-Minute-Dungeon von Connor Reid (Kosmos) ist ein schnelles Spiel.

5-Minute Dungeon: Wer hat an der Uhr gedreht …

Also gut. Alles noch mal auf Anfang! Die Sonne scheint vom Himmel und vor unserem Dungeon haben sich bis zu maximal fünf wackere Helden eingefunden. Hier haben wir die klassischen Vertreter der Fantasyzunft. Von schwächlichem Magier über den flinken Dieb bis zum edlen Paladin. Alle Rollen gibt es übrigens auch in weiblicher Form. Ja, die Emanzipation hat auch vor diesem Dungeon kein Halt gemacht. Selbst ist die Frau und so mischen sie sich auch hier unter unsere Helden. Dabei verfügt jeder über eine besondere Spezialfähigkeit und macht natürlich den Unterschied aus. Besiegt der Paladin beim Ablegen von drei Handkarten auf den Ablagestapel jedes Monster, so kann der Magier wiederum die Zeit einen kurzen Moment anhalten. Die Helden können vor dem Betreten des Dungeon nicht nur wählen, gegen welchen Dungeon-Boss sie antreten möchten, sondern auch den Schwierigkeitsgrad. Ja, dieser reicht von Lehrling bis hin zum Dungeon Master. Dabei wird stetig die Anzahl der Quest und Dungeonkarten erhöht und somit der Durchmarsch des 5-Minute Dungeon zum Höllentrip.

5-Minute Dungeon: Bitte einsteigen, die Achterbahnfahrt beginnt …

Haben die Helden nun Ihre Einstellungen getroffen, werden die Messer und Schwerter gewetzt, der Zauberstab noch mal poliert und die Robe zurecht gerückt. Jeder Held mischt sein Deck aus vierzig Karten und alle treten ein in die Dunkelheit. Was jetzt passiert, ist wie eine wilde Achterbahnfahrt, wie auf jedem größeren Rummel schon erlebt. Ein Timer startet, diesen kann man kostenlos herunterladen. Ich erzähle jetzt den Ablauf sozusagen in Zeitlupenform. Denn der ganze Ablauf passiert in Wahrheit viel, viel schneller. Die erste Dungeonkarte wird aufgedeckt. Es ist ein Hindernis. Es zeigt drei Sprungsymbole. Alle Helden versuchen nun, gemeinsam diese Aufgabe zu erfüllen, indem sie Karten mit gleichem Symbol abwerfen. Geschafft! Nächste Karte. Es ist eine Person. Zwei Schilde und ein Pfeil. Wieder wird gemeinsam versucht, die Symbole zu erreichen. Das Prinzip ist so einfach und schnell erklärt, dass man hier wirklich keine Schwierigkeiten hat, dem Ablauf zu folgen. Karte aufdecken, schauen was für Symbole gefordert werden und versuchen, diese abzulegen. Fertig!

Der Weg ist das Ziel

Aber leider bietet jeder Dungeon auch kleinere Gemeinheiten für unseren Helden. Und zwar In Form von Questkarten. Diese fiesen Karten können einem das Leben als Held gehörig erschweren. Nicht nur, dass wir einen gewissen Zeitdruck im Nacken verspüren. Nein, wir bekommen es auch noch mit Mini-Bossen oder nicht gerade erfreulichen Ereignissen zu tun. Die Auswahl dabei reicht von Handkartenverlust bis Hinterhalten. Ja, dieser Trip ist wahrlich nichts für schwache Nerven. Haben wir es tatsächlich geschafft, den ganzen Berg an Dungeonkarten herunterzuspielen, stehen wir dem Obermacker, dem Boss, gegenüber. Dieser verlangt meistens noch mal sehr viele Symbole, die wir (wie wir uns denken können) erfüllen müssen. Haben wir auch diese Hürde geschafft und der Timer zeigt uns noch ein wenig Restzeit an, dann können wir uns vor Freude in die Arme fallen und den Weg in die nächste Taverne einschlagen.

5-Minute Dungeon oder: fünf Minuten Herzrasen bei 200 Puls.

BOOM! 5-Minute Dungeon hat bei mir eingeschlagen wie eine Bombe! Ich bin gegenüber Hektikspielen immer ein wenig skeptisch. Was wiederum nicht heißen mag, ich spielte generell keine Hektikspiele. Was ja mit 5-Minute Dungeon auch widerlegt ist. Denn was hier abgeht, das ist doch die reinste Gefühlsachterbahn. Kein Spiel hat mich in letzter Zeit so schnell in seinen Bann gezogen wie das hier. Kurze Regeln, schnelles Spiel, variabler Schwierigkeitsgrad! Und es funktioniert in allen Spielergruppen. Egal ob Anfänger, Gelegenheits- oder Vielspieler. Das Ding kommt auf den Tisch und los geht die Achterbahnfahrt der Gefühle. Innerhalb von fünf (nur f-ü-n-f!)  Minuten macht man das ganze Gefühlsspektrum durch, was man so kennt. Von Entsetzen bis Erstaunen bis hin zur Freude. Alles inklusive!

Das Material ist von guter Qualität und geht absolut in Ordnung. Ich möchte noch auf die teilweise sehr lustigen Illustrationen der Dungeonkarten hinweisen. Diese sollte man sich einmal in aller Ruhe anschauen. Denn in der Hektik des Spieles bleibt dafür wahrlich keine Zeit. Aber es lohnt sich wirklich. Eine ganz spezielle Karte sorgte in meiner Spielgruppe für Gesprächsstoff. Diese erwähnte ich bereits am Anfang dieser Rezension. Nämlich die „Heilige Handgranate“ des Paladin oder der Walküre! Diese besagt: „Besiege eine beliebige Karte im Dungeon bzw. einen Mini-Boss oder sogar Boss“! Manche meiner Mitspieler meinten, dass diese Karte viel zu stark sei. Aber meiner Meinung nach hat sie genauso eine Daseinsberechtigung wie alle anderen Karten auch! Zur Not kann man sie ja auch abschwächen.

Zu zweit ist 5-Minute Dungeon auf dem Level „Held“ schon knackig schwer. Zu viert schafft man es eigentlich immer. Anders sieht das beim Level „Dungeon Master“ aus. Hier kann nur ein eingespieltes Team die Herausforderung schaffen. 5-Minute Dungeon ist für mich die Überraschung schlecht hin. Und bis jetzt hat es in jeder Spielgruppe gezündet. Am besten zu viert oder zu fünft spielen. Denn dann kommt die Achterbahn so richtig in Fahrt. Absolute Empfehlung von mir! Also, einsteigen, anschnallen und los geht die Fahrt in das dunkle Verlies der Gefühlswallungen. BOOM!blank

Spielanleitung zu 5-Minute Dungeon

Infos zu 5-Minute Dungeon

  • Titel: 5-Minute Dungeon
  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Connor Reid
  • Spieleranzahl (von bis): 2-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 5+
  • Jahrgang: 2017

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