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Göttingen 2003

Zunftmeister (Flandern 1512) von Reich der Spiele

22. Spieleautorentreffen

Am 24. und 25. Mai 2003 waren junge Talente und etablierte Autoren zur Vorstellung ihrer Spiele zum 22. Autorentreffen nach Göttingen eingeladen. Erfreulich war, dass dieses Jahr fast alle namhaften Verlage vertreten waren, um sich ein Bild von den gezeigten Spielideen zu machen. Einige Autoren zeigten sich allerdings verwundert, dass selbst nicht besonders schwierige Spiele als „zu komplex“ bewertet wurden.

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Göttingen, das heißt auch immer Ehrungen: Der Inno-Spatz und der Förderpreis für junge Nachwuchsautoren werden vergeben und dieses Jahr auch der Sieger des Hippodice-Wettbewerbs ausgezeichnet. Den Inno-Spatz erhielt Bernward Thole für sein jahrelanges Engagement für das Spiel. Unter anderem ist er Mitinitiator der Jury Spiel des Jahres, hat das Spielearchiv in Marburg gegründet, setzt sich für das Nutzen von Spielen bei der Betreuung Alter und Kranker ein und ist ein – wie Max J. Kobbert in seiner Laudatio formulierte – „Motor der Autorenspiele in Deutschland“.

Den Förderpreis für Nachwuchsautoren erhielt Marco Teubner. Er stellte unter anderem das Zoo-Spiel Bonoboco vor, das an Zoo Sim erinnert, aber völlig unabhängig davon entwickelt wurde. Außerdem war mit Wildschwein Willis wilde Wühlerei ein Familienspiel zu begutachten, das er letztes Jahr mit völlig anderem Thema und ohne konkrete Zielgruppe als Taxi Taxi vorstellte. Frank Czarnetzki, Marco Teubners Vorgänger als Preisträger, erklärte uns, wie wichtig dieser Förderpreis für ihn selbst war. Nicht zuletzt durch die zum Preis gehörenden Praktika konnte Frank viele wichtige Kontakte knüpfen, die ihm bei der Veröffentlichung von Spielen und Grafikarbeiten halfen. Schmackofatz erschien bei Haba und Zochs Capt’n Clever sowie Cwalis Zoo Sim hat er illustriert.

Unter den vorgestellten Spielen und Prototypen befand sich Aquadukt von Thomas Rauscher, das den Hippodice Wettbewerb 2003 gewann. Aber nicht nur neue Namen, sondern auch Autoren mit mehreren Veröffentlichungen präsentierten ihre Ideen: Unter anderem stellten Stefan Dorra, Wolfgang Panning, Thorsten Gimmler, Michael Schacht, Niek Neuwahl, Günter Burkhardt und Günter Cornett neue Spiele vor. Neue Kleinverlage wie Yun Games oder Kronberger Spiele haben sogar das Risiko einer Produktion gewagt und stellten ihre Neuheiten vor. Frisches Blut, das der Spielelandschaft sicher gut bekommt.

Viele der Spiele wirkten bereits sehr rund und „fertig“. Andere sind in Papierform zur Diskussion mit anderen Autoren gezeigt worden. Schließlich ist Göttingen auch dafür da, Verbesserungen zu finden: Erfahrene Autoren helfen dem Nachwuchs. Allerdings wird in Göttingen nicht alles gezeigt. Einige waren erst gar nicht anwesend und andere Autoren halten einen Teil ihrer Spielideen lieber unter Verschluss – zum Teil sind die Spiele bei Verlagen im Test, zum Teil noch unausgereift, zum Teil aber scheinbar einfach nicht für alle Augen gedacht …

Mit-Initiator und Organisator des Autorentreffens Reinhold Wittig hat in seiner Eröffnungsrede eine Initiative „Tag des Spiels“ angekündigt. Bundestagsabgeordnete sollen gewonnen werden, um einen deutschlandweiten Tag auszurufen, der ganz im Zeichen des Spiels steht.

Zum Fotoalbum zum Götinger Spieleautorentreffen 2003

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