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Aux Sabords!

Aux Sabords! von Reich der Spiele

Aux Sabords! Die Piraten stehen bereit, um das Schiff zu entern. Und Entern lohnt sich, denn auf den Schiffen der Mitspieler werden Schatzkisten transportiert. Dann entscheidet die Anzahl kräftiger Piraten, die man in Form von Karten mit an Bord hat. Bluffen und Taktieren inklusive – theoretisch. Das alles natürlich nur dann, wenn die Mitspieler ihre Schiffe schon in See haben stechen lassen. Denn dazu muss man eine geeignete Karte haben. Und um einem Schiff zu begegnen, muss man eine passende Zahl gewürfelt haben.

Spätestens hier werden geübte Spieler lächelnd abwinken und sagen: "Nein, nicht schon wieder ein Würfelspiel unter falscher taktischer Flagge." Nun ja, wir wollen mal nicht so sein und bescheinigen dem französischen Hersteller tatsächlich ein durchdachtes Konzept. Schätze von der Insel in den sicheren Hafen fahren und nebenbei noch ein oder zwei Schiffe entern. Dazu ein paar schöne Karten und ein Entern, das sehr viel spielerischer, nämlich bluffend ist, als kriegerisch. Geradezu pazifistisch ist allerdings die Tatsache zu bewerten, dass es kaum zum Entern kommt, denn die Schiffe schaffen es komischerweise immer wieder, auf den Weiten des Meeres für die Mitspieler unerwürfelbar im Wind zu liegen. Wenn aber doch mal ein Segel in Reichweite kommt, macht das Entern richtig Spaß. Die Franzosen verstehen eben was von den angenehmen Seiten des Lebens.

Trotz des netten Konzeptes bleibt Aux Sabords ein reines Würfel- und Karten-Glücksspiel, das mit dem viel zitierten Glück steht und entert – oder eben fällt und kentert. Zudem ist die völlig vermurkste und in deutsch fast schon unverständliche Übersetzung der Anleitung nicht gerade Wind in den Segeln der Piratenkapitäne. Die Schiffe sind aber immerhin eine echte Augenweide. So anders die Spieler-Uhren in Frankreich zu gehen scheinen, so viel besser ist das Material dieses Spiels. Die Schiffe sind wirklich großartig gestaltet.

Als nettes Spiel im geselligen Kreis kann diese Hochsee-Würfelorgie sogar mal ganz spaßig sein, doch eigentlich bleibt Aux Sabords ein spielerischer Sturm im Wasserglas. Der wird zumindest innerhalb der Breiten dieses Glases zu einem Hurrikan, wenn man die Erweiterung berücksichtigt, mit der ein Geisterschiff die Matrosen Seemannsgarn spinnen lässt und die modifizierten Kampf- und Enterregeln die kaum wahrnehmbare taktische Komponente deutlicher zu Tage treten lässt. Als Landratte kann ich der möglichen maritimen und spielerischen Faszination dieses Spiels letztlich zwar nicht viel abgewinnen, aber die schönen Schiffsfiguren muss man gesehen haben …

Infos zu Aux Sabords!

  • Verlag: Ludi-Storia
  • Autor: Didier Panthout, Sabine Gomas, Johann Aumaitre
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 6
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2003

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