Reich der Spiele

Azul

Familienspiel Azul - Foto von Pegasus Spiele

Portugal ist immer wieder eine Reise wert und jedesmal, wenn ich dort vorbeischaue, bewundere ich die Fliesenbilder an den Gebäuden. Es sieht einfach zu schön aus und gibt einem das Gefühl von Urlaub in einem anderen Land. Und nun kommt mit Azul von Michael Kiesling (Plan B/Pegasus Spiele) da ein Spiel daher, zu dem ich nur sagen kann: Es sieht einfach zu schön aus und gibt mir ein Gefühl von Urlaub. Gewissermaßen muss man hier genau das aufbauen, was am Ende dann einfach schön aussieht. Hier ist optisch ein Kleinod entstanden, auch wenn man vom Cover her denkt, was ist das für ein Retrolook? Das Cover könnte aus den 80er Jahren stammen, aber Azul reißt einen mit und kommt knackig daher. Und das Material überzeugt voll.

Worum geht es beim Legespiel Azul?

Jeder Spieler erhält eine Spielerablage, mit Punkteleiste, fünf verschieden langen Musterreihen, einer negativen Bodenreihe und der bespielbaren Wand. Je nach Spieleranzahl legt man fünf, sieben oder neun Manufakturplättchen aus. Die 100 verschieden bemalten Fliesen kommen in einen Beutel. Und nun geht bei Azul der Kampf um die Punkte innerhalb drei Phasen los. Auf jedes Manufakturplättchen legen wir vier zufällig gezogenen Fliesen. In der Musterphase hat man dann abwechselnd die Wahlmöglichkeit, entweder alle Fliesen genau einer Farbe von genau einem der Manufakturplättchen zu nehmen und den Rest in die Tischmitte zu schieben. Oder man nimmt sich alle Fliesen genau einer Farbe aus der Tischmitte und, sollte man dabei der erste Spieler der Runde seint, erhält man zusätzlich den Startspielermarker dazu.

Tableau von Azul - Foto von Jörn Frenzel

Die Fliesen legt man dann von links nach rechts auf leere Felder einer Musterreihe auf seinem Tableau. Sollten schon Fliesen in einer Reihe liegen, darf man nur Fliesen derselben Farbe dazu legen. Hat man dabei mehr genommen, als die Reihe hergibt, muss man die restlichen Fliesen in die Bodenreihe legen, die am Ende negativ zu Buche schlägt. Später darf man niemals eine gleichfarbige Fliese in eine Reihe legen, in der schon die gleiche Farbe horizontal an der Wand hängt. Wenn es dann also nicht passen sollte – ab in die Bodenreihe damit.

Die Fliesungsphase von Azul dient dann zum Abräumen der gelegten Fliesen. Man geht die Musterreihen von oben nach unten durch und sollte die Reihe komplett sein, legt man die Fliese an die Wand zur passenden Farbe und heimst die Punkte dafür ein. Der Rest der Reihe wird weggelegt. Ist die Musterreihe nicht komplett, bleiben die Fliesen in der Musterreihe liegen. Die Punkte setzen sich dann aus den zusammenhängenden Fliesen zusammen. Eine Fliese bringt einen Punkt und sollten sich vertikal und/oder horizontal noch Fliesen anschließen, bringt es für jede angrenzende Fliese in der Reihe/Spalte einen zusätzlichen Punkt. Die Bodenreihe steuert dann noch die aufgedruckte Zahl an Minuspunkten bei. Diese wird nach der gespielten Runde leer geräumt. In der so genannten Vorbereitungsphase werden die Manufakturplättchen wieder aufgefüllt und die nächste Runde beginnt. Sobald jemand bei Azul eine horizontale Reihe an seiner Wand fertig gestellt hat, endet das Spiel und der mit den meisten Punkten gewinnt. Dabei gibt es noch Zusatzpunkte für horizontale, vertikale Reihen und wenn man fünf Fliesen einer Art an der Wand angebracht hat.

Fazit: Lohnt sich das Legespiel Azul?

Im Urlaub bekommt man Entspannung und genauso beendet man dieses wunderschön gestaltete Spiel Azul. Man geht mit dem Gefühl, was Entspanntes gespielt zu haben und fühlt sich sofort wohl. Alle Mitspieler wollten noch eine Runde und immer wieder noch eine. Die Regeln von Azul sind schnell erklärt, haben eine angenehme Spieltiefe und sind dabei überhaupt nicht anstrengend. Solltet ihr Kinder haben, passt auf, dass sie die Fliesen nicht als Bonbons verstehen, sie sind zu verlockend. Aber das rundet das angenehme Spielvergnügen nur ab. Man hat das Gefühl, hier passt alles und man spielt ein perfektes Spiel.

Fliesenauslage von Azul - Foto von Jörn Frenzel

Ich hatte es auf der Spielemesse in Essen 2017 leider verpasst und zunächst keine Möglichkeit gefunden, es zu spielen. Die Horrorpreise in den folgenden Monaten auf Amazon waren mir unverständlich. Aber nun ist es in meinem Besitz angekommen und wir wollen am Wochenende immer wieder Azul spielen. Dabei spielt die Spieleranzahl keine Rolle. Es spielt sich in jeglicher Besetzung gleichartig großartig. Die Variante ändert dabei nicht viel am Spielgefühl, es bleibt perfekt und lässt sich in dieser Form aus meiner Sicht nicht verbessern. Ich glaube, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, das Spiel gehört zu den ganz engen Favoriten für die Auszeichnung Spiel des Jahres 2018. Wenn es ein perfektes Spiel für Viel- und Familienspieler gibt, sind wir hier ganz dicht dran. Leicht zu erklären und zu verstehen und dabei aber auch nicht trivial – das ist Azul. Vielleicht ist es dem einen oder anderen zu ruhig, aber das will ich im Urlaub – meine Ruhe und entspannen. Damit wären wir wieder im Urlaub und der tut immer gut- so wie Azul!blank

Spielanleitung zu Azul

Infos zu Azul

  • Titel: Azul
  • Verlag: Pegasus Spiele, Plan B Games
  • Autor: Michael Kiesling
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 30-45
  • Jahrgang: 2017

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