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Bad Habit

Gesellschaftsspiel Bad Habit Foto von moses. Verlag

blankBad Habit – zuerst wusste ich gar nicht, was ich mir darunter vorstellen sollte. Denn der Titel dieses Gesellschaftsspiels hilft nicht dabei, eine entsprechende Vorstellung zu bekommen. Zwei Worte, wo nur das „Bad“ an irgendetwas erinnert und leider auch nicht an etwas Gutes. Was also hatte ich mir da ins Haus geholt? Ich habe dann einfach mal die Regeln gelesen und gedacht, dass das wohl nix für mich sein wird … Aber wenn es schon mal da ist, dann werde ich sicher versuchen, das Teil mal irgendwie auf den Spieletisch zu bekommen. Da stand Bad Habit nun also neben meinem Spieletisch und wartete auf eine Gelegenheit. Doch die kam und kam nicht. Merkwürdig. Oder irgendwie doch nicht, denn so wirklich angesprochen hatte es mich nach dem Regelstudium nicht. Und so stand Bad Habit von Valéry Fourcade (moses.Verlag) weiter an seinem Platz im Schrank und wartete, wartete und wartete.

Bad Habit – vom Platz im Spieleschrank auf den Spieltisch

Doch dann geschah, was ich schon fast nicht mehr geglaubt hatte: Wir hatten Besuch und saßen nach dem Essen ein wenig planlos um den Tisch herum. Plötzlich hatte ich Bad Habit in der Hand, erklärte kurz, worum es ging und wir spielten es. Nicht ganz so, wie’s in der Regel steht, aber die Kinder wollte immer weiter und weiter spielen. Also durfen sie die Initiative ergreifen und die Hauptpersonen im Spiel sein. Wir anderen spielten mit, und auf die möglichen Punkte schaute keiner. Wir hatten unseren Spaß und die Kinder hatte noch mehr davon. Seit diesem ersten Erlebniss waren die Kinder oft die treibende Kraft, wenn es wieder darum ging, Bad Habit auf den Tisch zu bringen. Bei Ihnen hatte es 1oo Mal mehr eingeschlagen als bei uns Erwachsenen, obwohl auch wir unseren Gefallen und Spaß daran gefunden hatten. Spätestens jetzt fragen wir uns aber natürlich, was hier gespielt wird!

Wie wird das Kartenspiel Bad Habit gespielt?

Also! Bad Habit ist ein Kartenspiel. Ein Kartenspiel mit 50 verschiedenen Karten. Die Karten sind alle gleichermaßen in drei Abschnitte unterteilt: oben, mitte, unten. In jedem dieser drei Abschnitte wird ein Tick beschrieben. Huch? Ein Tick? Könnte das bitte noch etwas mehr erläutert werden?

Okay, dann geht es also an dieser Stelle weiter. Dazu schauen wir uns die dreigeteilten Karten noch ein wenig genauer an und zwar am besten anhand eines real existierenden Beispiels. Oben steht: „Deine Antwort muss das Wort „gestern“ enthalten.“ – In der Mitte steht: „Beginne Deine Antwort stets mit einer Ziffer.“ – Und unten finden wir: „Kratze Dich beim Beantworten der Frage immer wieder im Gesicht oder an den Armen bzw. Beinen.“ Aha, jetzt wird schon klarer, was hier im Spiel als ein Tick bezeichnet wird – Wir müssen also nicht dumm sterben, sondern haben jetzt alle Grundlagen, um in das Spiel starten.

Lieber Mitspieler, nimm Dir eine Karte (z. B. die da oben) und suche Dir einen dieser drei Ticks aus. Lasse Dir anschließend reihum von Deinem Mitspielern bis zu sechs Fragen stellen und baue bei der Beantwortung Deinen eben gewählten Tick ein. Lasse nach der Antwort den Fragesteller raten, was es sein könnte. Rät er es, so bekommt er die Karte und damit einen Punkt – wenn nicht, dann geht die Runde halt noch ein wenig weiter und der nächste Spieler schnappt sich eine Karte und sucht sich einen Tick aus. Wer drei Ticks (Ticke, Ticktacks …) erraten hat, gewinnt das Kartenspiel und beendet es außerdem. Mehr gibt es nicht an Regeln. Echt nicht. So einfach ist Bad Habit. Wobei: Hatte ich erwähnt, dass man neben seinem von der Karte gewählten Tick nicht noch andere aussuchen darf, die man ebenso in seine Antwort einbaut? Nein, hatte ich wohl nicht, aber das hätte man sich mit etwas gesundem Menschenverstand ja auch so denken können.

Wie gut ist das Kartenspiel Bad Habit?

Für mich bleibt es dabei. Bad Habit ist nix für micht und aktuell spiele ich es nur, wenn meine Kinder es sich wünschen. Denn gemeinsame Zeit mit den Kindern ist etwas Wunderbares und da kann auch Bad Habit nichts daran ändern. So haben sie ihren Spaß und ich meine nette Gesellschaft. Okay, so ganz schlecht ist Bad Habit nicht (sonst würde ich es ja nicht mitspielen) und man kann damit ein wenig Spaß haben. Nicht viel, aber eben doch ein wenig.

Sorry, aber „so etwas“ ist für mich kein Spiel! Es ist eine Sammlung aus diversen Textschnippseln (hier ‚Ticks‘ genannt), die gemeinsam auf einigen Karten stehen und nun als Ideenstütze für die gelten, die diese Ideen nicht selber haben. Hat man die „Regel“ des Spiels erst einmal gelesen, kann man sich mit der Spielidee die Zeit beim Auto- oder Bahnfahren eben so gut vertreiben, wie mit Stadt-Land-Fluss oder Lauras Stern. Aber oftmals finden sich genügend bessere Alternativen, sodass auf das kommunikative Quizspiel Bad Habit problemlos verzichtet werden kann.

Spielanleitung zu Bad Habit

Infos zu Bad Habit

  • Titel: Bad Habit
  • Verlag: moses.Verlag
  • Autor: Valéry Fourcade
  • Spieleranzahl (von bis): 3-6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2015

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