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Bison

Bison von

Als Häuptling eines Indianerstamms sucht man nach den besten Jagdgründen. Ziel bei Bison ist es deshalb, am Schluss die meisten Tiere sein Eigen zu nennen.

Zum Jagen benötigt man Zelte und Kanus. Und für deren Bau Indianer. In jedem Zug stehen den Spieler jeweils vier verschiedene Aktionen zur Verfügung. Jeder darf nur einmal ausgeführt werden. Das Legen eines Landschaftsteils ist dabei eine Pflichtaktion. Hierbei muss nur die Form des Teiles an bereits ausliegende Plättchen passen, die Art der Landschaft ist unerheblich. Wenn die Landschaften aneinanderpassen, entstehen zusammenhängende Gebiete. Es gibt drei verschiedene. In der Prärie finden sich Bisons, im Gebirge Truthähne und in den Flüssen Fische.

Beim Legen eines Landschaftsteils (und nur dann) dürfen Indianer eingesetzt werden. Legt man nur einen Indianer, kostet es nichts, ab dem Einsatz von zwei Indianern wird es dann immer teurer. Natürlich muss mit Tieren bezahlt werden. Die eingesetzten Indianer gelten dann für das gesamte zusammenhängende Gebiet einer Landschaftsart, also nicht nur für das Plättchen auf dem sie sich befinden.

Weitere mögliche Aktionen sind das Errichten von Zelten oder Kanus. Zelte werden auf Prärie oder Berggebieten errichtet, Kanus auf den Flüssen. Je nach Größe des Bauvorhabens (es gibt Zelte und Kanus mit verschiedenen Werten) muss man die entsprechende Anzahl der Indianer einsetzen, die sich außerdem auf dem betreffenden Plättchen befinden müssen. Natürlich kostet das wieder Tiere, wobei auch hier der Preis ansteigt, je mehr Indianer man einsetzt. Möglich ist es, bereits vorhandene Kanus und Zelte zu vergrößern. Allerdings ist dafür das passende Zelt oder Kanu vorher in den Spielervorrat zu holen. Die schnell beschränkte Auswahl erfordert ein kluges Bauen, denn die kleinen Zelte und Kanus kommen vom Brett in den Vorrat zurück und können erneut eingesetzt werden.

Als weitere Aktionsmöglichkeit gibt es verschiedene Arten, die eigenen Indianer zu bewegen: entweder auf einem Feld zusammenziehen oder in Gruppen bewegen. Wer auf eine Aktion verzichtet, erhält ein Tier.

Zusätzlich zu den Aktionen ist es möglich, Indianer, Zelte und Kanus vom Markt „einzukaufen“ oder Tiere zu tauschen. Hier sind Indianer am billigsten: Sie kosten nur ein Tier einer beliebigen Sorte. Für Zelte und Kanus kostet jeder Punkt auf ihnen jeweils ein Tier jeder Art. Möglich ist außerdem, drei Tiere einer Art gegen eines einer anderen Art zu tauschen.

Am Ende jeder Spielrunde findet eine Wertung statt. Hierbei werden die verschiedenen Gebiete betrachtet. Wer in einem Gebiet die wertvollsten Zelte beziehungsweise Kanus hat, darf sich so viele Tiere gutschreiben, wie in dem Gebiet vorhanden sind. Der zweitstärkste noch die Hälfte der Tiere. Für den dritten und vierten Platz wird nur das jeweilige Plättchen berücksichtigt, auf denen der Spieler vertreten ist und nur so viele Tiere vergeben, wie auf diesen Plättchen zu finden sind. Zu berücksichtigen ist, dass vor der Abschlusswertung alle Tiere auf Null gesetzt werden – großes Sparen während des Spiels hat also keinen Sinn.

Etwas hinderlich ist die unübersichtliche Grafik. Die Landschaften entstehen teilweise sehr verwinkelt und die Tiere haben sich recht gut getarnt. So ist bei den Auswertungen genaues Hinsehen Pflicht. Schnell sind zudem im Eifer des Spiels Tiere durch Kanus oder Zelte aus Versehen abgedeckt.

Bison bedarf der Planung. Dass jede der Aktionen nur einmal in jeder Runde ausgeführt werden darf, schränkt ein. Aktionen kosten – besonders wenn es „größere“ sind – viele Tiere. Außerdem müssen Zelte und Kanus im Vorrat sein. Ohne Vorausplanung haben die eigenen Indianer deshalb schnell das Nachsehen. Zudem ist eine gewissen Flexibilität vorteilhaft, um auf die jeweiligen Aktionen und die damit verbundene Mehrheitsveränderungen von Mitspielern reagieren zu können. Außer dem Ziehen der Landschaftsplättchen gibt es keinen Glücksfaktor. Der ist zwar nicht unerheblich, aber Bison bleibt ein Strategiespiel. Es ist durchdacht, es funktioniert, ja es macht auch Spaß. Aber es ist kein leichtes, lockeres Spiel, sondern es strengt an. Der Reiz einer weiteren Partie ist deshalb weniger aufdringlich. Aber das heißt absolut nicht, dass Bison ein schlechtes Spiel wäre.

 

 

Infos zu Bison

  • Verlag: Phalanx Games
  • Autor: Wolfgang Kramer, Michael Kiesling
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 90
  • Jahrgang: 2006

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