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Bohnkick

Bohnkick von Amigo Spiele

Das Wunder von Bohn

Eins vorweg: Mit den anderen Spielen der Bohnanza-Familie hat Bohnkick nur gemeinsam, dass Bohnen als Karten vorkommen. Alle Spielmechanismen sind vollkommen verschieden. Bohnkick simuliert ein Fußballspiel, sodass zwei Mannschaften vorkommen, die je von einem Spieler gesteuert werden. Eine Vier-Personen-Variante existiert auch, doch dazu unten mehr.

Ein Spieler nimmt die deutsche Mannschaft unter seine Fittiche (und findet daher dort Bohnen mit den Gesichtszügen von unter anderen Schweinsteiger und Asamoah), der andere betreut die internationale Mannschaft mit Ronaldinho und vielen weiteren Weltklassekickern. Diese den einzelnen Mannschaften zugeordneten Spieler betreffen aber nur die „Offensivkräfte“; Abwehrrecken erhalten beide Spieler vom gleichen Stapel. Das Spiel ist dem großen Bruder vom grünen Rasen recht ähnlich: Jeweils ein Spieler ist der Angreifer und treibt den Ball Richtung gegnerisches Tor, indem er eine Karte nach der anderen ausspielt bis er eine Karte legt, die ihm den Schuss auf das Tor erlaubt. Welche Karte auf welche Karte folgen darf, ist auf einer Übersichtskarte dargestellt, prägt sich aber auch schnell ein.

Nach jeder Karte des Angreifers hat der Verteidiger die Chance, ihm den Ball abzunehmen (so er denn eine dafür geeignete Abwehrkarte hat); kann oder will er das nicht, darf er Abwehrkarten tauschen. Kommt es zum Torschuss, muss der Schütze sagen, in welche der vier Torecken er schießen will, und der Verteidiger kann mit einer passenden Torwartkarte den Schuss abwehren oder auch nicht – was im zweiten Fall natürlich zu einem Tor führt.

So wogt das Spiel hin und her mit mehr oder weniger Toren, häufiger erscheint ein Schiedsrichter (im Stapel der Abwehrkarten) und es kommt zu Frei- oder Strafstößen beziehungsweise Stürmerfouls. Wenn nach etwa einer halben Stunde die Mannschaftskarten zur Neige gegangen sind, endet das Match und es gewinnt natürlich derjenige, der die meisten Tore geschossen hat.

Wer sich auf eine Partie Bohnkick einlässt, dem sollte klar sein, dass der Zufall eine große, ja beherrschende Rolle spielt. Wer wann welche Karten zieht, ist letztlich spielentscheidend. Dennoch macht Bohnkick Spaß. Es spielt sich zügig – insbesondere wenn man nach etwas Übung die Kartensymbole verinnerlicht hat, und überraschende Wendungen im Spiel lassen den Spannungsbogen eigentlich nie absinken. Auch ein scheinbar weit zurückliegender Spieler hat immer noch Chancen.

Die Vier-Personen-Variante fällt dagegen ab. Es sind keine Schiedsrichter- und Ballabnahmekarten mehr im Spiel und jeweils zwei Spieler bilden eine Mannschaft. Irgendwie erscheint diese Version nur ein Behelf zu sein, um eine größere Zielgruppe ansprechen zu können.

Apropos Zielgruppe: Wen hat de Verlag da eigentlich im Blick? Eingefleischte Bohnanza-Anhänger, die eine neue Erweiterung suchen, werden aufgrund fehlender Ähnlichkeiten enttäuscht sein und, wer ein Fußballspiel sucht, könnte mit Bohnkick zwar zufrieden sein, wird aber unter dem Namen und in der Schachtel nie das vermuten, was drinsteckt. In dieser Beziehung ist Bohnkick irgendwie nicht Fisch und nicht Fleisch.

Infos zu Bohnkick

  • Verlag: Amigo Spiele
  • Autor: Uwe Rosenberg
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2006

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