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Carcassonne – Die Stadt

Carcassonne - Die Stadt von Reich der Spiele

Ein edles Holzkästchen steht auf dem Tisch, eingebrannt in den Deckel ist das Logo von Carcassonne. Im Kästchen stecken alle Materialien, um die Stadt endlich wirklich in den Mittelpunkt des beliebten Spiels zu rücken. Marktplätze, Wohngebiete, Straßen, ja, sogar Türme, Mauern und ein echtes Stadttor warten darauf, in der typischen Carcassonne-Manier zusammengelegt zu werden. Da staunt man wahrlich Bauklötze ob der Ausstattung und verspürt das Verlangen, gleich loszulegen. Spielerisch gibt es im ersten Drittel nur wenig Neues. Die Stadtplättchen sind hier Marktplätzen (Punkte ergeben sich aus Anzahl der im Markt vertretenden verschiedenen Stände multipliziert mit der Anzahl der Plättchen), die Straßen sind bekannt (ab vier Plättchen gibt es doppelte Punktzahl) und Wiesen werden zu Wohngegenden (und bringen am Ende zwei Punkte pro angrenzendes Marktgebiet). Ungewohnt erscheint lediglich, dass Wohngebiete und Märkte auch "unpassend" aneinander gelegt werden dürfen. Wichtig sind nur die Straßenanschlüsse. Im zweiten Spieldrittel kommen neue Regeln hinzu, die Carcassonne – Die Stadt zu einem sehr eigenen Ableger des erfolgreichen Spiels machen. Immer wenn ein Spieler eine Wertung auslöst, dürfen alle Spieler reihum ein Mauerstück um das Stadtgebiet setzen (beginnend auf den Seiten des jetzt platzierten Stadttors). Die Mauern haben gleich mehrere Bedeutungen. Zum einen begrenzt eine gesetzte Mauer ähnlich wie bei Carcassonne – Die Burg die Stadtgebiete und kann so auch Wertungen auslösen. Zum anderen dürfen Gefolgsleute darauf platziert werden. Diese bringen am Spielende Punkte für in der angrenzenden Plättchenlinie stehenden öffentlichen (je zwei Punkte) und historischen (je drei Punkte) Gebäude, die auf den Plättchen mit Wohngebieten abgebildet sind. Zusätzlich darf der Spieler, der die Wertung ausgelöst hat, an einem Mauerende einen Turm setzen. Dafür gibt es so viele Punkte, wie dieser Mauerstücke zum nächsten Turm oder Stadttor entfernt ist. Im letzten Drittel setzen die Spieler nach einer Wertung gleich mehrere Mauerstücke. Dadurch kann das Spielende enorm forciert werden, denn die Stadt ist beendet, wenn keine Plättchen mehr vorhanden sind oder die Mauerstücke die Stadt bis auf fünf Plättchenkanten umschließen. Durch diese Vorgabe kann ein führender Spieler mit kleinen, für ihn belanglose Wertungen das Spielende provozieren, ohne dass die Mitspieler sich dagegen wehren können. Das gilt umso mehr, je mehr Spieler am Stadtbau beteiligt sind. Dennoch ist Carcassonne – Die Stadt ein sehr schöner Spross der Carcassonne-Familie. Die wenigen neuen Regeln lassen einen frischen Wind über die Stadt wehen. Anfangs ist das Spiel etwas ungewohnt, aber schnell wächst die Liebe zu den Neuerungen. Diese bedeuten eine größere Spieltiefe, auch wenn die Lockerheit des Carcassonne-Grundspiels etwas auf der Strecke bleibt. Liebhaber von Carcassonne werden um diesen schmucken Holzkasten (der – samt Inhalt versteht sich – eine ganz hervorragende Geschenkidee abgibt) nicht herum kommen. Alle anderen finden hier zwar einen im Vergleich zu Carcassonne schwierigeren Einstieg vor, aber die Hürde ist immer noch niedrig. Ein gutes Spiel ist und bleibt eben ein gutes Spiel.

Infos zu Carcassonne – Die Stadt

  • Verlag: Hans im Glück
  • Autor: Klaus-Jürgen Wrede
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2004

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