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Casa Grande

Casa Grande von Reich der Spiele

Wer clever plant und geschickt baut, kann reichlich kassieren

Casa Grande ist eines dieser Brettspiele, das einfach ist und funktioniert. Plättchen legen, Türmchen bauen, Punkte machen. So einfach, so gut. Nichts umwerfend Neues, aber ein solides Spiel, das man bedenkenlos verschenken oder zum Spieleabend mitnehmen kann.

Es geht darum, Bausteine so auf dem Spielbrett zu platzieren, dass man später ein Pappplättchen (Plattform) von jeweils unterschiedlicher Form regelgerecht darauf platzieren kann, mit diesem also die Türme überbaut, und dabei satt Geld (= Punkte) einfährt. Am Ende des Spiels gewinnt der Spieler mit dem meisten Geld. Der Ablauf ist dabei simpel. Wer am Zug ist, würfelt, zieht seinen Spielstein um das Feld herum und setzt dann in die angrenzende Spielfeldreihe einen Baustein. Zusätzlich – später im Spiel möglich – kann er ein Pappplättchen nehmen und Türme überbauen. Ebenfalls später ist es möglich, Türme auf den Plattformen zu bauen und wiederum zu überbauen, was dann erheblich mehr Punkte bringt.

Das alles klingt einfach, Casa Grande ist aber durchaus tricky. Denn die Plattformen geben die Anordnung vor, wie die eigenen Bausteine zu stehen haben. Nur dann dürfen die Plattformen gelegt werden. Ist dies möglich, bringen sie Geld im Wert der abgedeckten Felder multipliziert mit der Höhe. Um aber überhaupt eine punkteträchtige Anordnung aufbauen zu können, muss man auf die Mitspieler hoffen, denn diese kommen einem leider ständig in die Quere. Ebenso ist es nicht so einfach, auf den höheren Stockwerken überhaupt sinnvoll eigene Bausteine zu platzieren – und nur dort gibt es wirklich viele Punkte. So entbrennt bei Casa Grande ein Kampf um die besten Positionen und Einnahmen, der noch durch kleine Zusatzregeln beim Ziehen und Bezahlen von Bauplätzen auf fremden Plattformen taktischer wird und durch die unterschiedlich geformten Plattformen an Reiz gewinnt. Klares Plus des Spiels: Ohne Taktik muss man die kleinen Plattformen spielen und verliert an Einnahmen. Wer gut taktiert, wird aber von den Mitspielern immer wieder blockiert. Ein Dilemma, aus dem der Spielspaß resultiert.

Mich selbst hat Casa Grande nicht überzeugt. Mit meinen ungeschickten Fingern hatte ich manchmal Mühe, die Plattformen ohne Zwischenfälle zu platzieren, ich konnte dem Würfeln-Platzieren-Kassieren nicht so viel abgewinnen, mir war das bei allem Ärgerfaktor und bei aller Taktik zu banal. Aber den Mitspielern hat es durchweg gut gefallen, sodass ich mich mal als Ausnahme hinstellen möchte. Einzig das Spiel zu zweit ist wirklich zu bemängeln, da hier der Wettkampf im wahrsten Sinne des Wortes sehr eindimensional bleibt. Es geht kaum in die Höhe und dadurch fehlt es im Vergleich zum Mehrpersonenspiel deutlich an Spannung und Reiz. Das Material dagegen ist zweckmäßig und überdurchschnittlich robust. Alles in allem ist Casa Grande eines der Brettspiele, die – ohne das Spiel neu zu erfinden – durchaus anspruchsvoll und zugleich leicht zu verstehen sind und dazu noch Spaß machen. Mir ist das zu wenig, aber dem „Volk“ gefällt’s.

Infos zu Casa Grande

  • Titel: Casa Grande
  • Verlag: Ravensburger
  • Autor: Günter Burkhardt
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2011

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