Reich der Spiele

Columbus

Columbus thematisiert – wie zu vermuten – die Entdeckung Amerikas. Und das ist in der Tat wörtlich zu verstehen, denn während des Spiels werden Schiffe von einer Brettseite zur anderen gezogen und schauen dort nach bewohntem Land aus. Hier wird es dann witzig, da die Spieler in der Amerikaregion mit einem Minifernrohr auf einen ausgewählten kleinen Kunststoffchip schauen, von denen dort einige verdeckt ausliegen. So lässt sich entweder Wasser finden, Land oder eben bewohntes Land. Hat man bewohntes Land entdeckt, muss der glückliche Entdecker noch als Erster zum Ausgangsfeld zurückkehren. Wem dies gelingt, der gewinnt das Spiel.

Natürlich fehlten bisher der Mechanismus und der gesamte Mittelteil des Spiels. Die Schiffe starten alle in Europa. Auf dem Weg über den großen Teich warten Flautefelder, deshalb sollte man auf Höhe der Azoren noch die Wasservorräte auffüllen. Auch der Mast ist stets gefährdet, können doch Stürme das Schiff an Land oder gegen Klippen schlagen, was einen Mastbruch zufolge hat. Dieser muss erst mühsam repariert werden, bevor die Fahrt fortgesetzt werden kann. Weitestgehend ist alles von Glück bestimmt, da jeder Spieler am Zug über seine Chancen die Würfel befragen muss. Diese bringen den Kahn schneller oder eben langsamer vorwärts, mal über Umwege, mal mit Mastbruch, mal schicken sie Wirbelstürme über das Brett, die gerne auch fremde Schiffe beeinträchtigen. Im Grunde ist das ein schick aufgemachtes simples Laufspiel mit nur wenig Einflussmöglichkeiten.

Das Spiel lebt auf den ersten Blick von seiner zur Veröffentlichung ansprechenden Ausstattung. Kunststoffschiffe mit eigenem Mast sehen eben gut aus. Auch die anderen Komponenten sind nett gestaltet. In der Praxis lässt sich das Material dieser Veröffentlichung der frühen 1990er-Jahre nur schwer als gut einstufen. Die Schiffe sind im Spiel etwas fummelig, die Riffe rutschen auf dem Spielplan hin und her. Einzig das Fernrohr ist wirklich ein guter Gag. Man könnte die ausliegenden Plättchen ja einfach insgeheim anschauen. Aber nein, hier spielt man regelrecht den Entdecker, eben Columbus. Der größte Pluspunkt des Spiels, der ordentlich Fun ins Geschehen bringt.

Letztlich war Columbus zu seiner Zeit ein interessantes Spiel, das wirklich Spaß gebracht hat. Im Vergleich zu heutigen Spielen ist der Glücksfaktor aber enorm hoch für diese Art von Familienspiel. Dennoch macht es ab und zu in der richtigen Runde auch heute noch Spaß, am Besten gemeinsam mit Kindern. Gestandene Spieler finden dagegen bessere Seefahrer- oder Entdeckerspiele.

 

Infos zu Columbus

  • Titel: Columbus
  • Verlag: Schmidt Spiele
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8

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