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Commissario

Commissario von Reich der Spiele

Die Kommissare gehen um. Schneller als man kucken kann, ist aber ein ehrbarer Bürger eingelocht. Gut, dass man die wieder entlassen kann, auch wenn das nicht gerade förderlich für die weitere Verbrecherjagd ist. Und schon sind wir mitten drin im Spiel.

Jeder Spieler hat fünf Kommissare in jeweils einer anderen Farbe und einen, der es ermöglicht, eine Farbe doppelt zu spielen. Mit diesen Kommissaren versuchen die Spieler und möglichst schwere Jungs und Mädels dingfest zu machen. Jeder der Kommissare kann nur Verbrecher der jeweils gleichen Farbe sammeln. Leider gibt es ab und an aber ehrenwerte Bürger, die im Wege sind und so schneller im Gefängnis landen, als ihnen lieb ist.

Zunächst müssen aber die Spieler einen Gefängnisinsassen aus der Haft entlassen. Je höher der Punktewert (Ganoven haben Pluspunkte, ehrbare Bürger Minuspunkte), desto mehr Punkte verliert man für die Endabrechnung, aber desto eher ist in der Runde an der Reihe. Und das hat Vorteile. Jeder Spieler wählt nun zwei Kommissare aus, die einen Verbrecher fangen können. Liegt keine gelbe Karte aus, darf man keinen Kommissar anlegen. Anschließend deckt nun in der gerade ermittelten Reihenfolge jeder Spieler einen Kommissar auf und nimmt sich den passenden Ganoven. Je nach Variante kann man sich in der gleichen Farbe einen aussuchen oder muss die zuletzt in der Kommissar-Farbe aufgedeckte Karte nehmen – diese Variante ist spätestens im zweiten Spiel unbedingt zu empfehlen. Die Karte wandert in den Knast des Spielers. Anschließend vollzieht sich das ganze in umgekehrter Reihenfolge mit dem zweiten Kommissar. Sind alle Karten vom Stapel aufgedeckt worden, endet nach der laufenden Runde das Spiel. Jetzt gibt es noch Boni für die meisten Gefangenen einer Farbe. Dazu werden die Plus- und Minuspunkte aller Gefangenen aufaddiert. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.

Commissario lebt davon, dass stets etwas unvorhergesehenes passiert. So kann man die Kommissare sehr flexibel einsetzen. Wollte man eben noch erst den grünen und dann den roten Verbrecher, kann es sich in der laufenden Runde auszahlen, auch einmal den umgekehrten Weg zu gehen. Das verwirrt nicht nur die Mitspieler, sondern nimmt ihnen möglicherweise sicher geglaubte Punkte. Prinzipiell kann man, nachdem die Reihenfolge für die laufende Runde feststeht, einigermaßen kalkulieren, welche Gefangenen man machen kann. Dafür muss man nur die wahrscheinlichen Ziele der Mitspieler ausfindig machen. Aber schon eine kleine Abweichung der Mitspieler von dieser Einschätzung und man sammelt ordentlich Minuspunkte. So ist Commissario auch ein Stück Täuschen und Bluffen, wenn auch begrenzt. Der Spaß kommt eigentlich deshalb zustande, weil ständig die eigenen Pläne scheitern. Andauernd schnappen einem die Mitspieler die lukrativsten gefangenen vor der Nase weg. Dann ärgert man sich, die anderen lachen. Zu ernst darf man dieses Spiel gerade deshalb aber nicht nehmen.

Spielt man zu zweit, und das gilt bedingt auch für das Spiel ohne Variante, verkommt dieses witzige und kurzweilige Spiel zu einer bloßen Rechenaufgabe. Das Spiel zu zweit sollte nur als Notlösung in Betracht gezogen werden. Je mehr mitspielen, desto mehr Chaos herrscht und desto mehr Spaß macht es. Aber desto weniger planbar ist es eben auch.

 

Infos zu Commissario

  • Verlag: Phalanx Games
  • Autor: Wolfgang Kramer, Horst-Rainer Rösner
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2004

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