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Cowboy Poker

Cowboy Poker von Pegasus Spiele

Große Aufregung in Centerville: Viehdiebe und Falschspieler terrorisieren das wackere Städtchen im Auftrag mehrerer Rancher, die um die Vorherrschaft im Ort kämpfen. Ausgespielt wird das wüste Geschehen mit Pokerkarten, die je als Cowboy, Sheriff, Wirt, Bardame oder sonst einer typischen Figur der Wildwestromantik gekennzeichnet sind. Je zehn der Karten sind zudem einer der vier Ranches zugeordnet, der Rest ist neutral und mit speziellen Anordnungen versehen (Stadtkarten). Alle Karten weisen zusätzlich einen Basispunktewert zwischen – 3 und + 6, einen Spielwert für die speziellen Disziplinen Viehtrieb und Schießerei sowie die Beschreibung eines Sonderereignisses auf.

Der Startspieler jeder Runde legt eine beliebige seiner Handkarten offen vor sich ab und vergrößert so seine Bande. Das auf der Karte vermerkte Ereignis kommt nur zum Tragen, wenn die Karte zur Ranch des jeweiligen Spielers gehört. Meist wird dabei ein Viehtrieb oder eine Schießerei gestartet. Hierzu wird reihum eine separate Handkarte ausgespielt, der Spieler mit dem höchsten Wert gewinnt den Stich und legt die Karten verdeckt vor sich in den sogenannten Keller. Demgegenüber sind die Anordnungen der Stadtkarten in jedem Fall zu befolgen und bewirken beispielsweise, dass die Karte dem Spieler mit der kleinsten Bande überlassen werden muss oder aber eine beliebige Karte aus der Auslage eines anderen Spielers geklaut werden darf. Hat ein Spieler in seiner Bande das Ass einer anderen Ranch offen auf dem Tisch ausliegen, gelten deren Spezialeffekte beim Ausspielen entsprechender Karten auch für ihn, was kleine zusätzliche Handlungsoptionen eröffnet, die jedoch kaum Einfluss auf den Ausgang des Spiels haben.

Können keine Karten mehr nachgezogen werden, wird die laufende Runde noch zu Ende gespielt, bevor es zur großen Schlusswertung kommt. Hier ermittelt jeder zuerst die Summe der Punktewerte seiner Bandenmitglieder. Anschließend werden je sechs Siegpunkte vergeben für die besten Pokerblätter in den Banden-, Keller- und verbliebenen Handkarten der Spieler. Zuletzt wird der Spieler mit dem geringsten Punktewert der Kellerkarten mit sechs Minuspunkten bestraft. Der Spieler mit dem besten Punktewert ist Eigentümer der stärksten Horde Rowdys und damit Sieger des Spiels.

Selbst wenn der Titel Gegenteiliges vermuten lässt, wird das Geschehen damit nicht in Form einer Pokerrunde, sondern "bloß" als einfaches Stichspiel ausgetragen. Zwar geschieht dies mit witzig gezeichneten Karten und in einer durchaus animierten Ambiance, doch ändert dies nichts Wesentliches am eher simplen Charakter des Spiels. Ernüchternd ist zudem die Tatsache, dass nur sehr eingeschränkt auf die Schlusswertung hin vorgearbeitet werden kann: Innerhalb kurzer Zeit hat kaum noch jemand den Überblick über die Kellerkarten der einzelnen Spieler. Auch die Handkarten werden dauernd ausgespielt und wieder nachgezogen, was den Aufbau eines starken Sets enorm erschwert und stark glücksabhängig macht.

So reduziert sich das Interesse rasch auf die offen ausliegenden Bandenkarten auf dem Tisch, die ein möglichst gutes Pokerblatt mit großen Basispunktewerten bilden sollten, sowie die einzelnen Viehtriebe und Schießereien, mit denen Spielkarten in den eigenen Keller überführt werden. Das Ganze funktioniert nett und problemfrei, wirft aber keine besonderen Wellen und vermag vor allem die durch die Darstellung der Schachtelgrafik und der einzelnen Karten geschürten Erwartungen nicht oder nur sehr eingeschränkt zu erfüllen. Schade, da wäre mehr möglich gewesen!

Infos zu Cowboy Poker

  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor: Mike Selinker, James Ernest
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2006

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1 Kommentar

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Riemi 10. Oktober 2022 at 05:21

Kennt ihr solche Spiele? (Klar, ihr kennt sie!) Gekauft und nie ausgepackt. Cowboy Poker ist so eines. Auf der Spielemesse in Essen irgendwann zu gelegt und nie gespielt. Trotzdem sehe ich es regelmässig im Regal und freue mich das ich es habe. Nur spielen werde ich es wahrscheinlich nie.

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