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Der kleine Medicus

Der kleine Medicus von Reich der Spiele

Mit Der kleine Medicus liegt ein weiteres Spiel zum Buch vor. Grundlage ist das Buch von Dietrich Grönemeyer, das im Jahr 2005 erschienen ist. Die Bucheinbandillustration ist bei der Schachtelgrafik übernommen worden, sodass ein guter Wiedererkennungseffekt gewährleistet ist.

Viel Material braucht es nicht, um unsere Reise durch den Körper zu starten, auf der wir den Bösewicht Gobbot finden müssen. Gobbot ist ein Miniroboter, den ein Professor erfunden hat, um die Gedanken von Menschen manipulieren zu können. Das erste Versuchsobjekt ist Opa Sonntag, in dessen Blutbahnen Gobbot sein unheilvolles Werk beginnt. Sein Ziel ist es, an 16 Stellen im Körper von Opa Sonntag einen Virus zu platzieren. Zum Glück hat Nanolino (Nanotechnologie lässt bei der Namensgebung grüßen), der Enkel von Opa Sonntag, Wind von der Sache bekommen und nimmt in einem Mini-U-Boot die Verfolgung auf. Mit Hilfe von aufgefangenen Funksprüchen versucht er den Bösewicht zu stellen.

Das Spiel geht über mehrere Runden und endet, wenn jeder Spieler sich einmal als Gobbot betätigt hat. Der Gobbotspieler erhält das Codebuch und 54 Zielkarten, während die Verfolger jeweils mit einem U-Boot ausgerüstet werden. Auf dem Spielplan gibt es 54 Kreise, auf denen jeweils ein Körperteil abgebildet ist. Diese Körperteile sind untereinander mit Adern (rote Linien) und/oder Venen (blaue Linien) verbunden. Die Anordnung der Körperteile ist willkürlich. Während Gobbot sowohl auf den blauen als auch auf den roten Linien jeweils einen Kreis weiterziehen kann, dürfen seine Verfolger ausschließlich die roten Linien benutzen. Der Gobbotspieler zieht natürlich geheim und legt für jeden Zug eine Zielkarte vor sich ab, sodass seine Züge später immer nachvollziehbar sind.

Zu Beginn ihrer Suche gehen die Verfolger noch energiegeladen ans Werk. Nach und nach erleiden sie jedoch Energieverluste, da das Abhören der Funksprüche Energie kostet. Es gibt drei verschiedene Sorten von Abhörkarten, die sich in ihrem Informationswert unterscheiden und entsprechend unterschiedlich viele Energiepunkte kosten. Alternativ können auch Aktionskarten gewählt werden (Kosten: zwei Energiepunkte), die mit einer Aktivaufgabe verbunden sind, bei der die Spieler ihre Kräfte mit Gobbot messen. Gewinnt der Spieler das Duell, darf er eine Frage nach dem aktuellen Aufenthaltsort des Gobbotspielers stellen. Wird die Aufgabe nicht erfüllt, darf natürlich auch keine Frage gestellt werden.

Wird eine der drei Sorten von Abhörkarten gewählt, schlägt der Gobbotspieler im Codebuch die Seite auf, die auf seiner aktuellen Zielkarte steht und liest je nach gewähltem Informationswert eine entsprechende Passage vor. Die Spieler können sich nun gemeinsam beraten und versuchen herauszufinden, welcher Körperteil in diesem Funkspruch beschrieben wurde. Abschließend können die Verfolger ihre U-Boote um einen Kreis auf dem Spielplan versetzen. Steht nach dem Ziehen kein U-Boot auf dem aktuellen Aufenthaltsort des Gobbotspielers, zieht dieser geheim einen Kreis weiter. Dabei gibt es eine Einschränkung: Während einer Runde darf der Gobbotspieler jeden Kreis auf dem Spielplan nur einmal betreten.

Sobald eines der U-Boote nach dem Ziehen auf dem aktuellen Standort des Gobbotspielers steht, muss dieser dies kundtun und die Verfolger haben das Spiel gewonnen. Hat der Gobbotspieler jedoch 16 verschiedene Zielorte besucht, ohne dass die Verfolger ihn gefangen haben, gewinnt er das Spiel. Und schon wird zur nächsten Runde durchgestartet. Spielende ist, wenn jeder Spieler einmal den Gobbot gespielt hat. Wer dann auf der Zählleiste am weitesten vorne steht, darf sich mit dem Titel des „Super-Medicus“ schmücken.

Ein gewisses „Scotland-Yard-Gefühl“ kommt bei diesem Spiel durchaus auf. Rein spielerisch kann es diesem „Vorgänger“ jedoch das Wasser nicht reichen.
Über die Staffelung nach verschiedenen Informationswerten lässt sich im Einzelfall streiten, ein bisschen medizinisches Grundwissen schadet jedoch auf keinen Fall. Ganz nebenbei erfährt man sicherlich auch manches Neue über den Körper des Menschen.

Das Spiel kommt als Familienspiel daher und ist als solches auch auf jeden Fall einsetzbar. Während die Erwachsenen in der Regel bei den Informationskarten Vorteile haben, haben in den meisten Fällen bei den Aktionskarten die Kinder die Nase vorn.

Der Gobbotspieler hat es nicht leicht und bei unseren verschiedenen Spielrunden nur ein einziges Mal gewonnen. Meist war recht schnell klar, auf welchem Körperteil sich der Gobbotspieler befindet. Eine zusätzliche Schwierigkeit besteht für den Gobbotspieler in der Bewegungseinschränkung, dass er in jeder Runde jeden Körperteil nur einmal betreten darf. Leicht kann er sich dadurch in eine Sackgasse manövrieren. Für diesen Fall wäre sicher eine Regeländerung hilfreich.

Der ein oder andere Spieler hat nach dem Spiel zum Buch gegriffen. Das zeigt immerhin, dass Interesse geweckt worden ist.

Infos zu Der kleine Medicus

  • Titel: Der kleine Medicus
  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Kai Haferkamp
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8

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