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Die Burgen von Burgund

Die Burgen von Burgund von aleaspiele

blankDie Burgen von Burgund, anderswo schon liebevoll BuBu getauft, sind ein Brettspiel von Stefan Feld, erschienen beim alea Verlag. Jeder der zwei bis vier Spieler hat eine eigene Landschaft, bestehend aus 36 Feldern, zu bestücken. Motor meines Zuges sind zwei Würfel. Deren Werte erlauben es, einen Marker vom zentralen Spielplan auf meinem Plan zu parken oder vom Parkplatz aus in die eigene Landschaft zu integrieren, sofern die Würfelergebnisse passen.

 Zwei Würfel, zwei Aktionen, schon ist der nächste Spieler bei Die Burgen von Burgund dran. So einfach ist es grundsätzlich, aber die Marker lösen weitere Aktionen aus. Hier liegt der Hase im Pfeffer: Die geschickte Kombination der Marker voll auszuschöpfen, noch einen weiteren platzieren zu können, welcher seinerseits die Zugreihenfolge ändert und Warenerwerb ermöglicht usw.. Diese Verzahnung ist bei Die Burgen von Burgund überwältigend und kann den Einsteiger etwas überfordern. Um Siegpunkte zu sammeln, gibt es eine Fülle an Möglichkeiten. Manche Marker geben direkt welche; andere, wie die Tiere, sollten gleicher Art auf der gleichen Weide sein, um Zusatzpunkte zu erwirken. Sechs unterschiedliche Sorten von Marker gibt es. Schließe ich einen vorgegebenen Bereich meiner Landschaft komplett ab, erhalte ich Punkte dafür, je nach Größe des Gebietes und Zeitpunkt verschieden. Bestimmte Wissenmarker geben am Spielende Bonuspunkte, auf welche ich gezielt hinarbeiten kann. Die Silberförderung erlaubt den außerordentlichen Zugriff auf bestimmte Marker, und Arbeiterplättchen lassen mich am Würfelwert drehen. Die Burgen von Burgund bieten erkennbar eine enorme Aktionsvielfalt.

Für mich ist  Die Burgen von Burgund zu zweit am stärksten. Zu dritt spiele ich es auch gerne, zu viert besteht das Risiko, dass die Denkzeit in Summe den Spielspaß abwürgt. Reizvoll und spannend erlebte ich jede Partie, ja, sogar solo lässt es sich gut spielen und offenbart damit eine leichte Schwäche: Der Grad der Interaktion ist bei Die Burgen von Burgund gering und beschränkt sich auf den Wettlauf um die Marker des zentralen Spielplans. Das tut dem Spiel meines Erachtens keinen Abbruch. Die Lust, es beim nächsten Mal alles ganz anders zu machen, ist stark. In den 25 Spielrunden wird es selten gelingen, die gesamte Landschaft zu füllen. Und oft ist das auch ein Nägelknabberer, bestimmte große Felder noch rechtzeitig zu komplettieren. Ohnehin hat jeder ständig viele Eisen im Feuer, diese Pläne zu vollenden. Das übt viel Reiz aus.

Grafik und Stil von Die Burgen von Burgund halte ich für sehr gelungen, allerdings wird die farbliche Unterscheidung bestimmter Marker bei Kunstlicht schwer. Zum Trost sei gesagt, dass dies vom Verlag anders geplant war. Viel problematischer empfinde ich die Größe der Symbole auf den Markern, die Gebäude sind nicht leicht zu unterscheiden, die Anzahl der Tiere und auch die Wissensmarker sind oft schwer erkennbar. Die Landschaftspläne der Spieler haben keine Stullenbrettstärke. Das müssen sie auch nicht, zum einen passen sie so gut durch ein Laminiergerät und zum anderen liegen dem Spiel insgesamt sechs doppelseitige Landschaften bei, die auf vier Seiten die gleichen Pläne (gut zum Einstieg) und auf den anderen Seiten unterschiedlich gestaltete bieten, was ich für die Kirsche auf der Sahne an Variationsvielfalt halte.

Die Burgen von Burgund sind komplex und herausfordernd ohne schwere Kost zu sein. Das Brettspiel weiß zu fesseln und bekommt von mir eine klare Empfehlung!

Infos zu Die Burgen von Burgund

  • Titel: Die Burgen von Burgund
  • Verlag: alea Spiele
  • Autor: Stefan Feld
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 90
  • Jahrgang: 2011

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