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Die Gefährten – das Kartenspiel

Die Gefährten - das Kartenspiel von Ravensburger

Das Kartenspiel zum ersten Teil der Film-Trilogie "Der Herr der Ringe" ist ein Spiel um Einfluss und Erfolgspunkte. Zwar gibt es außer den Kartenmotiven (aus dem Film) und den Namen der Orte, um dies es im Spiel geht, kaum Gemeinsamkeiten zum Thema "Der Herr der Ringe" oder zur Atmosphäre aus dem Buch, aber der Mechanismus ist gelungen.

Jeder Spieler erhält einen Packen Karten mit den Werten von null bis fünf und einer Nazgul-Karte. Zu Beginn wird der Ort Beutelsend (eine Doppelkarte, siehe Bild) in die Mitte des Spieltisches gelegt. Nach und nach legen die Spiele reihum Karten um diesen Ort herum. Je höher dabei der Kartenwert ist, desto besser ist es bei der Wertung des Ortes. Die Karten sind nämlich Einflusskarten. Wer zum Beispiel eine Gandalf-Karte mit dem Wert fünf an einen Ort anlegen kann, hat fünf Punkte Einfluss. Gelegt werden darf immer nur eine Karte oder mehrere Karten mit dem Wert eins. Eine Karte mit dem Wert null kann zusätzlich gelegt werden. Die Nazgul-Karte ermöglicht es, eine Karte eines Mitspielers zu entfernen. Das Anlegen selbst ist trickreich. An normalen Orten (weiße Ortskarten) darf immer nur eine Karte pro freies Feld gelegt werden, an gefährlichen Orten (den schwarzen Karten), darf auch eine höherwertige Karte auf die eines Mitspielers gelegt werden. Auf der Hand hält man jedoch immer nur sechs Karten, wodurch ein überlegtes Anlegen notwendig ist.

Sind alle Plätze um einen Ort mit Karten belegt, wird gewertet. Der Spieler mit den meisten Einflusspunkten an diesem Ort, erhält die auf den Ortskarten angegebenen Erfolgspunkte und an einigen Orten zusätzlich einen Ring mit besonderen Eigenschaften. Aber auch die zweit- und drittplatzierten Spieler bekommen an den Orten Punkte. Mit den Ringen kann man im Spielverlauf zum Beispiel Kartenwerte verändern, wodurch die Orte, an denen es Ringe gibt sehr umkämpft sind. Mehr Punkte bringen jedoch die gefährlichen Orte wie das Tor zu Moria oder Amon Hen. Deshalb ist man im Spielverlauf immer hin und her gerissen zwischen Abwarten und schnell einen hohen Kartenwert spielen, um einen Ring zu bekommen.

Besonders wichtig ist ein durchdachtes Anlegen, weil der Spieler, der als letztes an einem Ort anlegen kann, bestimmen darf, wo der nächste Ort (von insgesamt zehn) angelegt werden soll. Dieser kann durchaus an bereits ausliegende Karten angelegt werden, bereist gelegte und nun anliegende Kartenwerte zählen noch einmal als Einflussfaktoren. Das "Beenden" eines Ortes ist also ein nicht zu unterschätzender spielerischer Vorteil. Nach und nach wächst die ausgelegte Kartenlandschaft so schnell über die Tischkapazitäten hinaus. Man sollte bei kleinen Spieltischen lieber gleich den Boden vorziehen, will man nicht ständig die Karten verschieben müssen (was übrigens nicht ohne weitere fehlerfrei gelingt). Nach der letzten Ortswertung werden die errungenen Erfolgspunkte addiert, wer dei meisten Punkte vorweisen kann, ist Sieger des Spiels.

Die Gefährten – das Kartenspiel ist ein "echter Knizia": Taktisch mit jeder Menge von Möglichkeiten und einer interessanten Wertung, aber durch die Limitation auf sechs Handkarten pro Zug mit einer Prise Glück versehen. Der Mechanismus erinnert stellenweise ein bisschen an Samurai (auch von Knizia), ist aber hier völlig anders umgesetzt. Thematisch verfehlt es zwar die Klasse der Buchvorlage, aber spielerisch ist Die Gefährten wirklich gelungen. Durch eine Regelvariante ist es auch für zwei Spieler gut spielbar, zur Entfaltung des kompletten (sehr hohen) Spielreizes ist man nicht auf insgesamt drei oder vier Spieler angewiesen.

Infos zu Die Gefährten – das Kartenspiel

  • Verlag: Ravensburger
  • Autor: Reiner Knizia
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 9
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2001

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