Reich der Spiele
Reich der Spiele >> Rezension >> Der Herr der Ringe – Tabletop: Die Minen von Moria

Der Herr der Ringe – Tabletop: Die Minen von Moria

Der Herr der Ringe - Tabletop: Die Minen von Moria

Mal ganz ehrlich, wer von uns hat nicht mit den Gefährten aus „Der Herrn der Ringe“ bei Ihrem Weg in Richtung Mordor zum Schicksalsberg gezittert? Eines der ersten Highlights der Filme respektive der Bücher und ein Vorgeschmack auf Kommendes war der Weg durch die Minen von Moria. Gandalf sollte seine Gefährten durch die bedrohliche Dunkelheit und die Tiefen von Moria auf die andere Seite des Gebirges führen. Dieses zum Thema hat nun auch das Einsteiger-Komplett-Set für das Tabletop-Spiel Der Herr der Ringe.

Enthalten sind die Figuren der Gefährten (Frodo, Sam, Merry, Pippin, Gandalf, Aragorn, Boromir, Legolas, und Gimli) sowie zwei Dutzend Moria-Goblins und nicht zu vergessen, ein richtig fetter Höhlentroll. Leider sind die Figuren aus Kunststoff und nicht aus Zinn, aber dafür sehr gut gegossen und modelliert. Dazu kommen noch Würfel und recht viele und große Geländestücke um einzelne Bereiche der Minen nachbilden zu können wie das Grab Balins. Nicht zu vergessen das Einsteigerbuch sowie das 112 Seiten starke Regelwerk für Der Herr der Ringe im transportfreundlichen Taschenbuchformat.

Im Einsteigerbuch werden dem Anfänger Schritt für Schritt, angenehm ausführlich und anhand von aufeinander aufbauenden Szenarien, die Grundprinzipien des Tabletop-Systems wie Initiative, Bewegung, Nah- und Fernkampf, sowie die Eigenheiten unterschiedlichen Einheiten und deren Zusammenspiel erklärt. Anleitungen zum Zusammenbau und Bemalung der Figuren sowie ein Ausblick auf weiterführende Medien zum Thema runden das Heft ab.

Im Regelbuch werden die Starter-Regeln deutlich vertieft und um Regeln für Fortgeschrittene ergänzt. Hier findet man Erklärungen u. a. zu solchen Faktoren wie Mut, Heldentum und Magie oder Regeln zu solch faszinierenden Spielvarianten wie Belagerungen, Festungen oder riesigen Kreaturen wie die Mumakil. Dadurch können immer neue Seiten im Spiel gefunden werden und letztlich kann man sich, fast wie im Baukasten, die Spielelemente die einem am besten gefallen, selbst zusammenstellen.

Da der Hersteller mit dem großen Pfund der Filmlizenz wuchern kann, ist es nicht weiter verwunderlich, dass Szenen und Bilder aus dem Film in Anleitung und Beschreibung des Spiels eingeflossen sind. Unterstützt wird das ganze noch durch sehr anschauliche und gut gemachte Fotos bemalter Modelle, mit denen diverse Regeln und Spielsituationen illustriert und nachgestellt werden. Das ganze ist so gut in Szene gesetzt worden, dass die Grenzen zwischen Film und Tabletop zu verschwimmen beginnen, was mit Sicherheit auch beabsichtigt war. Kurz und knapp: Die Präsentation ist ein Augenschmaus und macht Appetit auf mehr.

Vor dem Spielen müssen die Modelle aus den Gussrahmen befreit und teilweise zusammengebaut werden. Dafür sollte man sich ausreichend Zeit, zirka zwei Stunden, nehmen. Wer mag und sich durch die Fotos von sehr gut bemalten Modellen nicht unter Druck gesetzt fühlt, kann die Figuren und Geländeteile nach und nach auch selbst bemalen. Das entsprechende Zubehör (Pinsel Farben) muss jedoch separat erworben werden. Der wohl verdiente Lohn: Eine dadurch deutlich bessere und dichtere Atmosphäre bereichert dann das Spielgeschehen ungemein.

Das Spiel wird grundsätzlich zu zweit gespielt, durch ein paar Regeländerungen ist es jedoch problemlos möglich auch allein oder zu dritt oder gar zu viert zu spielen. Im Einsteigerbuch werden die ersten Szenarios vorgestellt, auf entsprechenden, gut gemachten Webseiten werden weitere Szenarios vorgestellt. Wenn auch diese gemeistert sind, kann man sich eigenständige Spielaufgaben ausdenken.

Im Gegensatz zu anderen Systemen stehen die Einzelfiguren im Vordergrund, was allein schon durch die runden Basen der Figuren illustriert wird. Dadurch ist mehr ein freies Rollenspiel möglich. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass es keine gewaltigen Massenschlachten gibt. Ganz im Gegenteil, denn wer mag, kann auch die Belagerung von Helms Klamm nachspielen. Die Zusammenstellung der Armeen erfolgt wie üblich über ein Punktesystem, für Figuren und eventuelle zusätzliche Ausrüstung werden unterschiedliche Punktwerte verbraucht.

Die Modelle aus der Box bieten einen kleinen Grundstock für eine eigenständige Armee. Das Spielsystem zu Der Herr der Ringe biete derzeit zirka zwölf spielbare Reiche und Völker, welche natürlich beliebig kombinierbar sind und kontinuierlich mit neuen Einheiten ergänzt werden. Etliche davon werden im Regelheft exemplarisch vorgestellt. Einer umfangreichen Sammlung steht also nicht mehr viel im Wege.

Mein Fazit: Auch mit dieser Box ist dem Hersteller ein großer Wurf gelungen, was sowohl Spielbarkeit als auch Ausstattung und Präsentation betrifft. Das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut und wer auch nur ein Fünkchen Interesse für „Der Herrn der Ringe“ hegt und immer schon mal ein Tabletop-Spiel ausprobieren wollte, kann hier bedenkenlos zugreifen. Zudem kann man auf eine recht große Produktpalette an zusätzlichen Einheiten zurückgreifen, für lang anhaltenden Spielspaß sollte also gesorgt sein. Gleichgesinnte lassen sich mit Sicherheit schnell finden und die ersten heißen Schlachten sollten nicht lange auf sich warten lassen.

Aus dem unübersichtlichen Angebot an Merchandising-Utensilien zum Film zum Buch sticht dieses Produkt und die dahinter stehende Produktlinie wohltuend heraus. Das Tabletop funktioniert perfekt, allerdings sollte man nie vergessen, dass auch hier durch den Einsatz von Würfeln ein gewisser Glücksfaktor besteht.

Infos zu Der Herr der Ringe – Tabletop: Die Minen von Moria

  • Verlag: Games Workshop
  • Spieleranzahl (von bis): 2
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10

Werbung
kaufen Prüfen, ob Der Herr der Ringe – Tabletop: Die Minen von Moria vefügbar ist bei:
Amazon
Spiele-Offensive

Mehr Spiele-Themen entdecken

Kommentieren