Reich der Spiele

Dixit

Dixit von Reich der Spiele

blankWunderschön gestaltete Karten stehen im Mittelpunkt dieses Assoziations- und Einschätzspieles. Die Karten sind dabei Mittel zum Zweck und schaffen etwas Atmosphäre. Etwas, was bei ähnlichen Spielen häufig fehlt. Spielerisch geht Dixit von Jean-Louis Roubira (Libellud) aber einen leicht anderen Weg.

Wie wird Dixit gespielt?

Die angenehm kurze Spielregel ist schnell erklärt: Jeder Spieler erhält Handkarten. Wer an der Reihe ist, legt eine davon verdeckt in die Tischmitte. Dann beschreibt er oder sie das darauf befindliche Bild kurz mit einem Ausdruck, Satz, Geräusch oder, was dieser Person sonst noch dazu einfällt.

Nun sind die Mitspieler gefordert, eine dazu passende Karte herauszusuchen und ebenfalls verdeckt in die Tischmitte zu legen (bei drei Spielern legt jeder Mitspieler zwei Karten). Die Karten werden anschließend vom aktiven Spieler gemischt und offen nebeneinandergelegt. Nun müssen die Mitspieler mit einem verdeckten Setzstein schätzen, welche der Karten der aktive Spieler beschrieben und gelegt hat.

Gelingt dies, erhalten der aktive Spieler und der richtige Tipper jeweils drei Punkte. Einen Punkt gibt es für Spieler, deren Karte jemand fälschlicherweise getippt hat. Haben jedoch alle oder kein Spieler die Karte des aktiven Spielers getippt, gibt es keine Punkte. Es gewinnt, wer am Ende die meisten Punkte sammeln konnte.

Dixit: Es passt zu allem – und zu nichts …

So einfach die Spielregel ist, so sehr muss man im Spielverlauf aufpassen, nicht in Punktenot zu geraten. Der aktive Spieler muss seine Karte so beschreiben, dass er Interpretationsspielraum zulässt, aber wenigsten (beziehungsweise im Idealfall nur) ein Spieler seine Karte aus der Kartenreihe errät. Das ist gar nicht so einfach, denn die anderen Spieler versuchen ihrerseits Karten zu legen, die die Mitspieler auf falsche Fährten locken.

Dieser Spielablauf erfordert etwas Eindenken in die Köpfe der Mitspieler und die richtigen Karten auf der Hand. Wobei man dem Spiel zugestehen muss, dass alle Karten im positiven Sinne zu alles und nichts passen könnten, wenn sie gelegt werden. Denn die sehr schönen Motive sind alle in einem ähnlichen Stil gehalten und lassen meistens problemlos völlig gegensätzliche Interpretationen zu.

Kommunikation wichtiger als Regeln

Der eigentliche Spielreiz geht bei Dixit aber kurioserweise gar nicht vom Spiel aus. Zwar sind die Motive der Dixit-Karten immer ein Hingucker und manchmal auch Anlass zu Diskussionen, was darauf eigentlich abgebildet ist, aber das verdeckte Tippen auf die richtige Karte wird schnell zur Nebensache.

Vielmehr sind alle interessiert, wer welche Karten und warum zu dem genannten Beschreibungen, Ausdrücken oder Geräuschen legt. Als Spiel verliert Dixit hier jedoch seinen Spielreiz. Es wird dafür aber zum Kommunikationsanstoßer. Die Punktewertung verliert die Bedeutung und der Spielverlauf wirkt fast schon störend. Wenn, ja, wenn man sich auf das Spiel und seine Atmosphäre einlassen kann …

Dixit ist ein Kommunikationsspiel der harmloseren Sorte, aber es bleibt ein Kommunikationsspiel. Und viele Spieler mögen solche Spiele nicht, da sie gleichzeitig „zu wenig Spiel“ und zu „verspielt“ sind.

Ist Dixit ein langweiliges Spiel des Jahres?

Hinzu kommt ein großes Manko des Spiels. Im Vergleich zu anderen Assoziationsspielen wirkt Dixit seicht und der Ablauf wirkt schnell langweilig. Schön, die Diskussionen um einige Motive machen Spaß und offenbaren viel von den Mitspielern. Aber der Reiz einer Punktejagd durch das richtige Hineindenken in die Köpfe der Mitspieler ist hier nur äußerst gering ausgeprägt. Es fordert nicht und fördert auch nicht den  Wettkampf. Will es vielleicht gar nicht, lässt es aber im direkten Vergleich zu Assoziationsspielen wie zum Beispiel Linq erheblich ins Hintertreffen geraten.

Das Kennenlernen ist kurz und bündig

Und noch ein Problem macht sich nach einigen Runden bemerkbar. Es sind 84 Dixit-Karten im Spiel. Das klingt nach viel, ist aber nach ein paar Runden sehr wenig. Denn die Karten sind schnell durchgespielt. Dauerspieler kennen die Assoziationen der Konkurrenz zu bestimmten Motiven. Das senkt den Reiz, sie zu verwenden.

Man könnte gerade diese Motivwiederholung als Anreiz sehen, sich etwas Neues auszudenken. Aber eben das funktionierte in den Testrunden nicht. Die Spieler waren enttäuscht, dass es nicht mehr Karten gab, und hatten „keine Lust mehr auf die gleichen Motive“. Langzeitreiz? Leider nein.

Dixit kann kurze Zeit begeistern. In gleichen Spielrunden sinkt der Spielreiz aber mit der Anzahl der gespielten Partien erheblich. Als Assoziationsspiel hat es eben harte Konkurrenz. Zwischendurch und in immer mal wieder neuen Spielrunden macht Dixit als „Kennenlernspiel“ hingegen durchaus Spaß.

Infos zu Dixit

  • Titel: Dixit
  • Verlag: Libellud
  • Autor: Jean-Louis Roubira
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2009

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