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Dungeon Roll

Fantasy-Spiel Dungeon Roll - Foto von Pegasus Spiele

Ich fragte mich gerade, welcher Idiot mich dazu bewogen hat, hier in diesen muffigen, nach Verwesung riechenden Dungeon zu gehen. War es mein typischer Leichtsinn, den man mir nachsagt? Oder war es doch eher ein Anflug von reinem Wahnsinn, der mich überkam? Nun gut, es ist wie es ist. Es gibt jetzt kein Zurück mehr. Mit einem letzten Blick nach dem Himmel steige ich die düstere Treppe hinab, immer weiter, bis tief in die Schatten hinein.

In Dungeon Roll von Pegasus Spiele versuchen ein bis vier Helden, so tief wie möglich in das unbekannte Labyrinth aus Gängen und Ebenen vorzudringen. Doch nicht nur Monster versuchen, uns das Licht auszublasen, nein, irgendwo hier treibt sich zu allem Übel noch ein schlecht gelaunter Drache herum, der es nicht gerne sieht, wenn man sein Reich betritt. Na, wenn das keine rosigen Aussichten sind!?

Wie wird Dungeon Roll gespielt?

Die Spieler betreten die Szenerie, indem sie einen von acht Charakteren ziehen. Die Bandbreite reicht von Ritter bis Minnesänger. Jeder der tapferen Recken verfügt darüber hinaus über eine Spezial- und ultimative Fähigkeit. Der Unterschied zwischen beiden besteht darin, das erstere einen andauernden Effekt besitzt, während zweitere nur eimal pro Dungeonabenteuer eingesetzt werden darf. Desweiteren kann jeder Held einmal für Kosten von fünf Erfahrungspunkten aufgelevelt werden. Dadurch wird die ultimative Fähigkeit noch einmal um ein paar Klicks stärker. Aber natürlich begeben sich die Spieler nicht allein auf die gefährliche Reise durch die Dungeon-Ebenen. Ihnen stehen sieben weiße Würfel zur Verfügung, diese fungieren sozusagen als Kanonenfutter. Ja, die Spieler opfern ihre tapferen Mitstreiter für ihr höheres Ziel.

Auf in den Kampf: Charaktere und Monster im Dungeon

Aber wer sich in das Abenteuer stürzt, wird zuerst einmal ausgewürfelt. Es gibt fünf verschiedene Gefährten, die den Spielern tapfer zur Seite stehen können. Krieger, Priester, Zauberer, Dieb und der Ultimative Champion. Jeder von ihnen kann besonders gut gegen einen Typ von Monster kämpfen. Und mehr schlecht als recht gegen die restlich verbliebenen. Der Champion kann alle Monster einer beliebigen Sorte besiegen oder alle gewürfelten Kisten öffnen. Also ein wirklich nützliches Kerlchen. Im Dungeon können den Spielern folgende Monsterchen begegnen: Zum einen wären da die kleinen lästigen Kobolde. Ein wirklich nervendes Pack. Klein, fies und ziemlich dumm. Ganz anderst sind da die Freunde der Knochenfraktion. Skelette haben einen Vorteil, denn sie sind schon tot, leider bleiben sie es nicht. Schleimwesen dagegen sind glibbrig, klebrig und nervig. Ja, und zum Schluss können die Charaktere ja noch auf den Drachen treffen.

Dungeon Roll – der Weg in das Abenteuer

Wenn die Spieler nun ihre Gefährten erwürfelt haben, ist es an der Zeit, die erste Ebene des Dungeons zu betreten. Pro Ebene wird ein schwarzer Würfel geworfen. Die Spieler können dabei entweder Monster erwürfeln oder auch Schatzkisten, Spruchrollen und Tränke.

Für jedes Monster müssen sie sich entscheiden, welcher von den sieben Gefährten gegen das Monster antritt, um es zu bekämpfen. Leider überlebt der tapfere Recke den Kampf nicht und somit wandert er nach getaner Arbeit auf den Friedhof.

Würfeln die Spieler eine Schatzkiste, können sie sich entscheiden, welcher Charakter diese öffnet. Der Dieb kann eine beliebige Anzahl an Truhen öffnen, jeder andere Gefährte nur eine. Für jede geöffnete Kiste gibt es einen Schatzmarker. Was bitte ist denn ein Schatzmarker? Diese haben einen einmaligen, nutzbaren Effekt, der jederzeit während des Abenteuers eingelöst werden kann.

Für jede Spruchrolle, die auf den Friedhof befördert wird, dürfen die Spieler eine beliebige Anzahl an Dungeon- (schwarze Würfel) und Gruppenwürfel neu würfeln. Drachenköpfe sind aber dabei ausgeschlossen.

Tränke wiederum beleben die toten Gefährten, holen also einen Recken aus dem Reich der Toten zurück. Welchen, das dürfen die Spieler frei wählen.

Je tiefer es in das Dungeon-System geht, desto mehr schwarze Würfel werden geworfen. Geht es lieber zur sicheren Schenke zurück, bekommen die Spieler so viele Erfahrungspunkte, wie sie Ebenen geschafft haben.

Ein Wort noch zum Drachen. Sollten sich drei Würfel in der Drachenhöhle angesammelt haben, ist ein Kampf gegen ihn unausweichlich. Um ihn zu besiegen, benötigen die Spieler drei verschiedene Arten von Gefährten. Können sie das nicht aufweisen, so fliehen sie aus dem Dungeon und bekommen keine Erfahrungspunkte gutgeschrieben. Das Fantasyspiel endet nach drei Durchgängen. Wer hier nun die meiste Gesamterfahrung erzielen konnte, ist der Gewinner von Dungeon Roll.

Wie gut ist Dungeon Roll?

Zuerst einmal muss ich die Aufmachung loben. Dungeon Roll kommt in einer schnuckeligen Schatztruhe daher, allein dies macht schon Lust auf das Spiel. Auch das Material ist vollkommen in Ordnung. Die Charakter- und Übersichtskarten sind groß gehalten, und auch die Würfel haben eine gute Qualität. Zudem liegt noch ein kleines Glossar bei, in dem jeder einzelne Held noch einmal beschrieben wird.

Aber nun die Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben. Da wär zum einen diese grottige Spielanleitung. Liebe Leute von Pegasus, das habt ihr aber schon besser hinbekommen! Total unstrukturiert, und man muss häufiger noch mal Nachblättern. Für ein Würfelspiel dieser Sorte ist das eigentlich eine nicht akzeptable Spielanleitung.

Das Spiel selbst offenbart nach einigen Partien seine Schwächen. Man sollte Dungeon Roll eigentlich nur zu zweit spielen. Ansonsten ist die Downtime einfach zu groß. Auch halten sich die Entscheidungsmöglichkeiten in Grenzen, da doch sehr viel vom Würfelglück abhängig ist. Der Wiederspielreiz ist dadurch einfach sehr schnell erschöpft. Als Aufwärmer oder Absacker ist Dungeon Roll zwar ideal geeignet, aber zu mehr reicht es leider nicht.

Infos zu Dungeon Roll

  • Titel: Dungeon Roll
  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor: Chris Darden
  • Spieleranzahl (von bis): 1-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 15-30
  • Jahrgang: 2013

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