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Eketorp

Eketorp von Reich der Spiele

Die Wikingerburg

Öland, eine Insel vor der Küste Schwedens. Hier treffen wir uns mit Olaf Dirkhennsson, seines Zeichens Wikingerhäuptling und oberster Bauherr der Burg Eketorp, und sprechen mit ihm über seine Aufgaben als Sippenoberhaupt und das Leben auf der Insel.

Herr Dirkhennsson, wie muss man sich das Leben auf Öland vorstellen?
"Auf Öland leben sechs verschiedene Clans. Momentan ist der Großteil davon mit den eigentlichen Aufgaben eines Wikingers beschäftigt, also Handel treiben, neue Kontinente entdecken oder ein weiteres Mal England zu überfallen usw. Was Sie heute hier sehen, ist sozusagen nur eine Rumpfbelegschaft, um die baldige Rückkehr der Geschäftsreisenden vorzubereiten. Da wir alle von einem Erfolg der Expeditionen ausgehen, denken wir natürlich schon heute daran, die Schätze möglichst sicher verwahren zu können, safety first, und bauen deshalb eine Burg, gerade in Hinblick auf die mit Sicherheit nicht so erfolgreiche Konkurrenz. Ich bin für die Planung und Koordination bei dem Bau zuständig und delegiere meine Mitarbeiter."

Wie sieht denn ihr Tagesablauf in etwa aus?
"Ich weise jedem Mitarbeiter seine Aufgabe zu. Im Vordergrund steht natürlich die Beschaffung der benötigten Baustoffe für die Burg. Auf Öland bauen wir traditionell mit Gras, Holz, Lehm oder Stein. Es gibt in der Mitte der Insel Orte auf denen an jedem Tag auf wundersame Weise die Baustoffe erscheinen. Die wertvolleren, wie Lehm oder Holz tauchen leider etwas seltener auf. Es gibt aber so oder so immer zu wenige davon, sodass man früher oder später auch an alternative Beschaffungsformen denken muss. Da bietet es sich doch an, auch mal eine benachbarte Burg zu belagern, dort die eine oder andere Mauer einzureißen und die Materialien zu recyceln."

Da ist Streit doch vorprogrammiert, oder?
"Ja, natürlich. Sobald an einem Ort nicht genügend Materialien für alle vorhanden sind, herrscht dicke Luft und es fliegen dann schon mal die Fäuste. Die Bewohner einer anderen Burg freuen sich selbstverständlich auch nicht unbedingt, uns zu sehen, und geben uns ihre mühsam zusammengeklaubten Dinge nicht freiwillig. Auch da muss, zumindest wenn es nicht vergessen wurde, eine Wache abzustellen, häufiger etwas Überzeugungsarbeit geleistet werden."

Wie laufen die Kämpfe ab?
"Wir mögen kein großes Durcheinander, deshalb läuft alles schön gesittet ab und es gibt klare Regeln. Es treten nur zwei Kontrahenten auf einmal gegeneinander an. Jeder wirft etwas göttlichen Beistand in die Waagschale, der Gewinner bleibt auf den Beinen, der Verlierer wird auf dem direkten Weg ins Lazarett gebracht und fällt dort, je nachdem, wie schlimm ihn es erwischt hat, für ein paar Tage aus."

Sie sprachen von „göttlichen Beistand“. Wie muss man sich das vorstellen?
"Das ist wieder eines dieser mysteriösen Dinge. Zu Beginn der Bautätigkeit bekam jeder Clan vier Karten zugeschickt auf denen eine Zahl abgedruckt ist. Ich kann nur spekulieren, aber ich glaube, dass sie nur von einem unserer Götter stammen können. Wir bekamen schnell heraus, dass diese Zahl auf der Karte die Kraft eines Kämpfers maßgeblich beeinflusst. Geben wir ihm eine hohe Zahl mit, ist er stark, bekommt er eine niedrige, landet er wahrscheinlich mit einigen Beulen im Lazarett. Da es gerecht zugehen soll, werden nach Beendigung des Kampfes die Karten getauscht. Zudem erhielten wir noch fünf Amulette, die wir opfern können, um neue Karten zu bekommen.
Nachdem alle Missverständnisse ausgeräumt und Zwistigkeiten beendet wurden, kommen unsere Mitarbeiter nach einem langen Arbeitstag, sofern sie nicht in der Krankenstube verweilen, mit einem Teil für unsere Mauern nach Hause in die Burg. Dieser wird direkt verbaut. Danach gibt’s zur Belohnung ein Feierabendbierchen und ab in die Heia, damit am nächsten Tag wieder frisch ans Werk gegangen werden kann."

Wann ist die Burg denn fertig gestellt?
"Sobald auf jedem Bauplatz drei Mauerteile liegen, also insgesamt 18 Teile verbaut sind, ist die Burg erfolgreich gebaut. Aber spätestens nach zehn Tagen hören wir auch so auf zu bauen."

Wieso denn das?
"Wir Wikinger auf Öland sind keine besonders guten Burgenbauer, weshalb wir das häufiger wiederholen müssen. Und da dachten wir, machen wir doch einen Wettkampf daraus und der Clan mit der wertvollsten Burg gewinnt. Nach reiflicher Überlegung fiel uns ein, dass wir doch jedem verwendeten Baustoff einen bestimmten Punktwert geben können, wobei die schwerer zu beschaffenden natürlich wertvoller sind. Eine fertige Burg wird natürlich auch belohnt, genauso wie Amulette, die nicht eingesetzt wurden. Und jetzt halten Sie sich fest: Der Clan mit den meisten Punkten gewinnt. Und zwar nicht nur Ehre, nein auch ein Fass Bier und unseren Wanderpokal: Den Goldenen Hörnerhelm. Wir sind ja schließlich richtige Wikinger."

Danke für die interessanten Einblicke in das Leben eines Wikingers. Haben Sie vielleicht abschließend etwas zu sagen?
"Das Leben hier macht echt Spaß und müsste eigentlich jedem gefallen. Man wird sich hier sehr schnell zurecht finden, da keine lange Einarbeitung nötig ist. Menschen, die alles durchplanen wollen, haben bei uns einen schweren Stand. Denn das geht hier nicht, es muss vielmehr aus dem Bauch heraus agiert und versucht werden zu erahnen, was denn die lieben Mithäuptlinge vorhaben. Auch ist für den einen oder anderen das Wikingerleben vielleicht etwas zu hart: Man muss nämlich ordentlich einstecken können, darf aber andererseits auch das Austeilen nicht vergessen. Also eine gewisse Leidensfähigkeit ist Grundvoraussetzung genauso wie ein gemäßigter Hang zur Schadenfreude. Das liegt natürlich nicht jedem. Aus meiner langjährigen Erfahrung weiß ich aber, dass es den meisten Besucher bei uns gefallen hat. Bestimmt sind bald wieder ein paar Stellen als Häuptling neu zu besetzen. Besuchen Sie uns doch auch einmal."

Infos zu Eketorp

  • Verlag: Queen Games
  • Autor: Dirk Henn
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2007

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