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Fiesling

Fiesling von Huch and friends

Eine Frage des Charakters

Spiele in denen Mitspieler eingeschätzt werden müssen, sind meistens ein zweischneidiges Schwert. Oft kennt man sich noch nicht so gut, um genauere Beschreibungen abgeben zu können oder zu wollen und zudem benötigt man natürlich auch eine gehörige Portion Selbstvertrauen und ein dickes Fell um auch die Zuordnung schlechter Eigenschaften auf die eigene Person stoisch ertragen zu können.

Fiesling – Alles eine Frage des Charakters ist solch ein Einschätzspiel. Hierbei bilden zwei Spieler ein so genanntes Beschreiberteam. Sie allein erhalten durch ein verdeckt gezogenen Kärtchen die Information, welcher Spieler in der aktuellen Runde beschrieben werden soll. Eine Runde geht immer über drei Phasen, in welchen jeweils aus einem 60 Karten umfassenden Pool nacheinander verdeckt zwei Charakterkarten gezogen werden. Diese Karten geben verschiedenste Eigenschaften vor und das Beschreiberteam einigt sich, in welchem Bereich einer Bewertungsskala die aktuell gezogene Karte positioniert wird. Die Skala reicht über fünf Stationen von „Keine Zustimmung“ bis zur „Vollständigen Zustimmung“. Nun müssen die Spieler versuchen, mittels dieser minimalen Vorgaben den charakterisierten Mitspieler zu ermitteln und zu benennen. In den beiden folgenden Phasen der Runde werden weitere Charakterkarten gezogen und diese auf der Bewertungsskala angeordnet. Hierdurch bekommen die Mitspieler die Möglichkeit, mit dem Mehr an Informationen ihre Einschätzung des gesuchten Spielers zu revidieren.

Natürlich gibt es dann aber auch jeweils einen Siegpunkt weniger. Nach der dritten Phase und nunmehr sechs charakterisierenden Karten wird endlich der Schleier des Geheimnisses gelüftet und enthüllt, welcher Mitspieler beschrieben wurde. Anschließend werden die bis zu drei möglichen Punkte an die Mitspieler verteilt, je nachdem, in welcher Phase der charakterisierte Mitspieler richtig erkannt wurde. Hat das Beschreiberteam bei der Einschätzung ganze Arbeit geleistet und mehr als der Hälfte der Mitspieler den richtigen Weg gezeigt, erhalten sie drei Bonuspunkte. Nun wird solange ein neues Beschreiberteam zusammengestellt und eine neue Runde gespielt, bis schlussendlich jeder Mitspieler zwei Mal im Beschreiberteam war. Wer zu diesem Zeitpunkt die meisten Siegpunkte gesammelt hat, darf sich zum Sieger krönen.

Fiesling ist eigentlich ein recht gelungenes Einschätzspiel, es hat nur zwei gravierende Nachteile. Es zieht seinen Spaß aus der schonungslosen Offenlegung von Schwächen anderer und … man weiß nicht genau, wann man es spielen soll. Natürlich macht es den meisten Spaß in der vollen Besetzung von acht Spielern, diese sollten sich zudem möglichst gut kennen, dem Kindesalter entwachsen sein und eine dicke Haut haben. Das sind zu viele Ausschlusskriterien für ein spaßiges Partyspiel und so bleibt Fiesling leider wahrscheinlich ein „Freak“-Spiel im wahrsten Sinne des Wortes.

Infos zu Fiesling

  • Titel: Fiesling
  • Verlag: HUCH!
  • Autor: Claude Weber
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 8
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2011

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