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Fußball Taktik 2006

Fußball Taktik 2006 von

Vor dem Start zur neuen Bundesligasaison fahren die Teams in ein Trainingslager und bolzen dort Kondition. Das macht zwar keinem Kicker Spaß, muss aber sein. Schließlich kommt „Qualität von Qual“, meint Felix Magath und der muss es wissen, denn er kann sich immerhin mit dem Titel des Deutschen Meisters schmücken. Erfolgt dann endlich der Anpfiff zum ersten Spiel, sind die Mühen der Vorbereitung vergessen und alle treten mit großer Freude hinter den Ball.

Wer sich nicht den Mühen eines Trainingslagers im Gebirge mit Mountainbike fahren sowie kilometerlangen Waldläufen aussetzen möchte, kann auch eine andere, ebenfalls anstrengende Art der Vorbereitung wählen: das Lesen der Spielregeln von Fußballtaktik 2006.

Der erste Eindruck des Spiels ist durchaus positiv. Endlich einmal eine Fußballsimulation, bei der jedem Spieler eine Mannschaft mit elf „Fußballern“ zur Verfügung steht. Diese muss jeder „Trainer“ nach einer vorgeschriebenen Aufstellung auf dem Spielbrett platzieren. Während die Abwehrspielerfiguren aussehen, als wären sie einem Mensch-ärgere-Dich-nicht-Spiel entnommen, glänzen Torwart, Mittelfeld und Angriff mit einem Gesichtsausdruck wie Olli Kahn nach einer 0:4-Niederlage. Das unterschiedliche Outfit ist notwendig, weil die Verteidiger wie früher Berti Vogts die Mittellinie nicht überschreiten dürfen. Schön ist auch, dass es Freistoß, Eckball, Abseits, Elfmeter, gelbe beziehungsweise rote Karten et cetera gibt.

Nach dem Würfeln entscheidet der „Trainer“, ob er den Ball in den „leeren Raum“ spielt oder ob er lieber einen direkten Pass wagen möchte. Bleibt der Ball dort liegen, wo sich kein Spieler befindet, können beide „Trainer“ versuchen, ebenfalls durch würfeln, den Ball zu erreichen. Treffen gegnerische Spieler auf demselben Feld zusammen, kommt es zum Zweikampf, der durch den Würfel entschieden wird. Ob ein Tor fällt, es Abstoß oder Ecke gibt, entscheidet ein Kreisel, den das angreifende Team dreht. Entscheidend ist, auf welchem Feld die Spitze des Kreisels stehen bleibt. Die Chance auf ein Tor steht bei 50:50.

Da dem Spiel sogar auch noch eine Stoppuhr beiliegt und wie bei den Großen zweimal 45 Minuten gekickt werden, ist die Umsetzung der „wichtigsten Nebensache der Welt“ als Brettspiel gelungen. Anstrengend ist aber leider das Verstehen der Spielregeln. Zeichnungen, die das Spielverständnis erleichtern sollen, gehören nicht geballt an das Ende des Regelheftes, sondern an die Stelle, wo sie erläutert werden. Hilfreich wären auch Beispiele, welche Spielzüge in einer bestimmten Spielsituation möglich sind und welche Auswirkungen diese dann haben können. So bleibt es nicht aus, dass bei den ersten Matches die Spielanleitung häufiger zur Hand genommen werden muss.

Sind die Regeln aber erst einmal verinnerlicht, begeistert Fußball Taktik 2006 mit seiner Realitätsnähe und bietet großen Spielspaß. Und außerdem ist die Vorbereitung immer etwas beschwerlich. Wer das nicht glauben will, sollte bei Felix Magath nachfragen.

Infos zu Fußball Taktik 2006

  • Verlag: Stein-Thompson
  • Autor: Randy Thompson
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 9
  • Dauer in Minuten: 90
  • Jahrgang: 2005

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