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Ginkgopolis

Ginkgopolis von Pearl Games

Zum Jahrtausendwechsel erklärte das deutsche „Kuratorium Baum des Jahres“ Ginkgo biloba zum Mahnmal für Umweltschutz und Frieden und zum Baum des Jahrtausends. In China heimisch, wird er heute weltweit angepflanzt. Ginkgo-Tabletten unterstützen die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter. Ob das Spielen von Ginkgopolis (Pearl Games) eine ähnliche Wirkung hat?

200 Jahre weiter, im Jahre 2212, wie wird da unsere Welt aussehen? Wenn man Xavier Georges, dem Autor des Brettspiels Ginkgopolis glauben kann, wird sich bis dahin gar nicht so viel ändern. Für den Neubau von Gebäuden braucht es immer noch irgendwelche Ressourcen, die Gebäudearten sind alle im bekannten Bereich und der Ginkgo Biloba ist immer noch der älteste Baum der Welt. Einzig unsere Charaktere verändern sich, bis dahin ist nämlich alles „Bio“ (Bio-Ingenieur, Bio-Techniker usw.).

Zu Beginn von Ginkgopolis wird erst einmal der Stadtkern aufgebaut. Die Gebäudeplättchen 1, 2 und 3 in den drei verschiedenen vorhandenen Farben werden zu einem dreimal drei Plättchen großen Quadrat ausgelegt. Um dieses Quadrat werden die zwölf Urbanisierungplättchen, die mit den Buchstaben „A“ bis „L“ gekennzeichnet sind, platziert. Nun werden die zwölf entsprechenden Urbanisierungskarten und die neun Gebäudekarten von Ginkgopolis gemischt. An jeden Spieler werden vier Karten verteilt, der Rest bildet den Nachziehstapel. Die übrigen Gebäudekarten werden nach Farbe und ansteigender Nummer sortiert. Zu Beginn erhält jeder Spieler beim Brettspiel Ginkgopolis noch ein Set von drei Charakterkarten, die ihm verschiedene Boni während des Spiels verschaffen.

Ginkgopolis verläuft in mehreren Runden, wobei jede Runde aus drei Phasen besteht. Zunächst wählt jeder Spieler eine seiner vier Handkarten aus. Zu dieser Karte kann der Spieler noch eines seiner Gebäudeplättchen legen. Im zweiten Schritt wird dann eine von drei möglichen Aktionen ausgeführt. Eine Planungsaktion findet dann statt, wenn eine Karte allein ausgespielt wird. Ist die Karte eine Urbanisierungskarte, kann man sich wahlweise eine Ressource oder ein Gebäudeplättchen nehmen. Ist die Karte dagegen eine Gebäudekarte, so erhält man, je nach Farbe des abgebildeten Gebäudes eine Ressource, eine Gebäudeplättchen oder Erfolgspunkte. Hat der Spieler Bonuskarten vom Typ "planen", so kann er diese Boni jetzt einlösen.

Eine Urbanisierungsaktion findet bei Ginkgopolis dann statt, wenn eine Urbanisierungskarte zusammen mit einem Gebäudeplättchen ausgespielt wird. Die Stadt wird an der entsprechenden Stelle um dieses Gebäudeplättchen erweitert. Der Spieler legt eine Ressource auf das Plättchen, um es als sein Eigentum zu kennzeichnen. Außerdem kommt ein Baustellenmarker auf das Plättchen. Die Gebäude, die sich neben dem gelegten Plättchen befinden, können vom Spieler genutzt werden. Zum Abschluss prüft der Spieler, ob er Bonuskarten vom Typ „Urbanisierung“ vor sich liegen hat und löst die entsprechenden Boni ein.

Als dritte Möglichkeit gibt es bei Ginkgopolis die Gebäudeerhöhung. Diese findet statt, wenn eine Gebäudekarte mit einem Gebäudeplättchen zusammen ausgespielt wird. In diesem Fall legt der Spieler das Plättchen auf das von der Karte bezeichnete Gebäude. Dies ist u. U. mit Kosten verbunden und zwar dann, wenn das neue Gebäude eine andere Farbe besitzt (eine Ressource muss abgegeben werden) und/oder wenn die Nummer des neuen Gebäudes niedriger ist als die des überdeckten (die Differenz muss in Erfolgspunkten gezahlt werden). Nun kommt noch eine Ressource pro Gebäudeebene auf das Plättchen und nicht zu vergessen ein Baustellenmarker. Besitzt der Spieler Bonuskarten für die Aktion Gebäudeerhöhung, so nimmt er sich diese jetzt. Die ausgespielte Karte kommt zu den Karten vor dem Sichtschirm und ist für die restlichen Runden ebenfalls eine Bonuskarte.

Anschließend wird die nächste Runde von Ginkgopolis vorbereitet. Zu Beginn dieser Phase gibt jeder Spieler seine drei unbenutzten Handkarten an seinen rechten Nachbarn weiter. Dann zieht jeder noch eine neue Karte vom Nachziehstapel um wieder vier Karten auf der Hand zu haben. Anschließend muss der Kartenstapel neu zusammengestellt werden. Für alle Gebäudekarten, auf denen sich ein Baustellenmarker befindet, wird die entsprechende Gebäudekarte herausgesucht und zum Nachziehstapel hinzugefügt. Die Baustellenmarker kommen wieder in den Vorrat.

Das Spiel endet, wenn entweder der Plättchenvorrat erschöpft ist oder ein Spieler seine ganzen Ressourcen verbaut hat. Jetzt gilt es bei Ginkgopolis noch, die Siegpunkte zu ermitteln. Neben den Siegpunkten, die während des Spiels gewonnen wurden, werden die Siegpunkte, die einige der Bonuskarten bringen, ermittelt und es werden die einzelnen Stadtviertel abgerechnet. Ein Stadtviertel besteht aus mindestens zwei benachbarten Gebäuden der gleichen Farbe. In jedem Stadtviertel findet eine Mehrheitenwertung statt. Wer insgesamt am meisten Punkte hat, ist natürlich der glückliche Gewinner.

Gingkopolis ist ein Lege- und Aufbauspiel, was neben dem Glücksfaktor auch einiges an Überlegung erfordert. Wichtig ist es z. B., immer genügend Material zur Verfügung zu haben, um nach Möglichkeit in jeder Runde bauen zu können. Die einzelnen Spielelemente von Ginkgopolis sind gut miteinander verzahnt und bieten ein hohes Maß an Spielspaß. Das funktioniert in den verschiedenen Besetzungen sehr gut, nur die Soloversion kann man sich eigentlich sparen, denn wer spielt schon gerne gegen einen imaginären Gegner.

Die grauen Baustellensteine sind meiner Meinung nach überflüssig. Wenn entsprechende Karten gleich herausgesucht und auf den Nachziehstapel gelegt werden, wird außerdem Spielfluss nicht so gestört, als wenn bei der Vorbereitung einer Runde ganz viele Karten erst herausgesucht werden müssen. Die deutsche Spielregel von Ginkgopolis hätte auf jeden Fall noch eine redaktionelle Überarbeitung vertragen. Die rein wörtliche Übersetzung ist halt doch manchmal etwas merkwürdig.

Infos zu Ginkgopolis

  • Titel: Gingkopolis
  • Verlag: Pearl Games
  • Autor: Xavier Georges
  • Spieleranzahl (von bis): 1 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2012

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