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Halt mal kurz

Halt mal kurz - Foto von Kosmos

blankWenn man die Anleitung – in der Langfassung vom Känguru erklärt – liest oder noch besser sich die Audiodatei, die über einen QR-Code erreichbar ist, anhört, dann ist man schon in der richtigen Grundstimmung für Halt mal kurz von Marc-Uwe Kling. Wer den Humor teilt, der kann einfach nicht ernst bleiben. Die Erklärungen auf den von Roman Klein, Alexander Klein und Theresa Brandau gestalteten Karten, sorgen schon für die nächsten Lacher. Ist Kosmos da vielleicht ein richtiger Überraschungserfolg geglückt?

Wie spielt man das Kartenspiel Halt mal kurz?

Von den 60 sogenannten Stresskarten bekomme ich je nach Mitspielerzahl bis zu sieben Karten auf die Hand. Ziel ist es, diese Karten als erster loszuwerden.

Ob ich eine Karte ablegen kann, entscheidet sich daran, was für eine Karte oben auf dem Ablagestapel liegt. Karten können entweder lustig oder nicht lustig sein und entweder ein Känguru, einen Kleinkünstler oder einen Pinguin in den oberen Ecken abgebildet haben. Eine von beiden Tatsachen muss mit der Karte auf dem Ablagestapel übereinstimmen. Anschließend führe ich die Aktion auf der Karte aus.

So spiele ich entweder mit einer Person Schnick-Schnack-Schnuck und der Verlierer bekommt eine Karte vom Gewinner. Oder der Kommunismus sorgt dafür, dass alle Handkarten aller Spieler gemischt und gleichgerecht verteilt werden, während der Kapitalismus den Spieler mit den meisten Handkarten noch zwei weitere aufnehmen lässt. Dazu darf man zwar auf Nazi-Karten hauen, aber nicht auf Polizisten-Karten. Alles Beispiele der Aktionen, welche sich das Känguru ausgedacht hat. Schaffe ich es, so alle meine Handkarten als erster loszuwerden, habe ich gewonnen. Aber ganz wichtig: „Es ist kein Glücksspiel“.

Wie gut ist Halt mal kurz?

Halt mal kurz ist in seiner Form schon ein besonderes Kartenspiel, da es einen besonderen Humor hat. Ein ähnliches Beispiel hierfür ist Nicht lustig: Labor Chaos, welches einen ähnlichen Mechanismus hat. Wer die Känguru-Trilogie von Marc-Uwe Kling nicht kennt, der wird an der ein- oder anderen Stelle sicherlich mal die Augenbraue nach oben ziehen oder irritiert in die Runde schauen. Kenner des Kängurus und seiner Ansichten werden bei diesem Spiel jedoch vieles Bekanntes wiederfinden und sicherlich herzhaft lachen können.

Das Kartenspiel taugt dabei sicher nicht zum Klassiker, aber ist in der richtigen Runde immer wieder gern gesehen. Ich selbst habe viele Freunde und Bekannte, die das Känguru kennen und nun auch das Spiel lieben. In der Familienrunde oder anderen Freundeskreisen kam es dagegen nicht so gut an und vor allem mit Kindern ist es nur bedingt spielbar. Der Grund: Die Regeln sind zwar leicht verständlich, aber der Humor wird eben nicht immer verstanden. Wenn man dann erst beginnt, die Begriffe wie Kommunismus oder Kapitalismus Grundschulkindern zu erklären, geht er eigentliche Spaß des Spiels schnell verloren.

Und so spaltet dieses Spiel auch mich etwas, da ich es in den oben erwähnten „Kennerrunden“ bezogen auf das Känguru immer wieder gerne mal spiele. Doch bleibt es in allen anderen Runden eher im Schrank. Am Ende muss man für sich selbst entscheiden, ob man genug Leute mit Vorkenntnissen kennt oder Runden hat, die man vielleicht mit diesem Spiel zu „Kennern“ machen kann oder eben nicht. Die Wertung ist daher schon schwierig für mich und vielleicht nicht ganz gerecht, aber insgesamt ist Halt mal kurz dann doch zu sehr von Stimmungen und Gruppen abhängig, als das ich es bedenkenlos empfehlen könnte.

Wer das Känguru liebt, der muss einfach zugreifen. Wer es jedoch nicht kennt, sollte vielleicht erstmal bei Gelegenheit das Spiel testen und feststellen, ob dies eine Anschaffung wert ist, auch wenn der Preis bei Kartenspielen natürlich nicht allzu sehr ins Gewicht fällt.

Spielanleintung zu Halt mal kurz

Infos zu Halt mal kurz

  • Titel: Halt mal kurz
  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Marc-Uwe Kling
  • Spieleranzahl (von bis): 3-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2016
  • Video:
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2 Kommentare

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Axel Bungart 30. September 2016 at 10:24

Was Mathias da beschreibt trifft den Nagel auf den Kopf. Ich habe mir die Audio-Anleitung angehört und dabei herzlich gelacht. Ich kannte zwar bis dahin die Kängurugeschichten nicht, fand es aber dennoch sehr witzig.

 

Dann habe ich mir das Spiel gekauft und versucht (!), es in meinen Runden anzubringen. Das war allerdings ein Volltreffer in den Ofen. In keiner Runde fanden die Mitspieler irgendwie Gefallen daran (außer meiner neunjährigen Tochter, die es auch fast immer gewinnt). Immer saß einer mit am Tisch, der nicht ansatzweise wusste, wann er worauf schlagen sollte oder nicht. Meist waren die Leute nur verwirrt, wenn sie ihre Karten tauschen sollten. Es ging sogar soweit, dass man es als Kinderspiel ankanzelte. Jesses…

Dabei ist es kurzweilig und witzig. Wenn man die richtigen Leute kennt. Es ist so ein bisschen zum Weinen. 🙁

Antwort
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pfaurenz 20. Dezember 2018 at 16:44

Die Rezenssion stimmt auf jeden Fall. Eigentlich ist das Spiel ein Knaller, da es sich besonders für kurzweilige Runden eignet, beispielsweise beim Picknick, im Freibad sogar beim Abend in der Kneipe – nur braucht es die richtigen Mitspieler.
Leute die die Känguruh-Geschichten kennen (und nicht von vornherein Spiele-Ablehner sind), werden an diesem Spiel mit Sicherheit Spaß haben. Es trifft den Humor der (Hör-)Bücher perfekt und bringt eine ähnliche Stimmung in die Runde wie beispielsweise Uno. Das Ergebnis kann sich sehr schnell drehen und lässt das Spiel somit bis zum Schluss spannend bleiben.
Nun aber zum bereits angesprochenen: Leute die den Humor nicht teilen bzw. nicht die größten Spielfüchse sind, werden vom SPiel schnell verwirrt.
Die Regeln sind nicht allzu schwer, aber wenn die Vorkenntnis fehlt, ist vieles erstmal sehr verwirrend.

Ich kann es dennoch allen empfehlen, die das Känguruh kennen. Es ist besser als ich zuerst dachte und ich nehme es gerne zu kurzen Ausflügen mit Freunden mit, die auch das Känguruh kennen und dann spielen wir am Abend ein paar Runden Halt mal kurz!

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