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Im Wandel der Zeiten

Eine Geschichte der Zivilisation

Mindestens vier Stunden für eine Geschichte der Zivilisation ist eigentlich nicht viel. Für einen normalen Spieleabend ist ein Spiel mit mehreren Stunden Dauer aber vielleicht doch nicht das Richtige. Eine wichtige Frage ist natürlich, macht das Spiel wirklich so viel Spaß, dass man so lange am Spieltisch aushalten will.

Zum Spiel gehört selbstverständlich auch eine entsprechend umfangreiche Anleitung (16 Seiten für das Grundspiel und weitere 16 Seiten für das Fortgeschrittenen- und das Expertenspiel). Lobend ist vorweg zu erwähnen, dass die Regel trotz des Umfangs verständlich und gut strukturiert geschrieben ist.

Im Wandel der Zeiten ist die deutsche Version des Spiels Through the Ages von Vlaada Chvátil. Die Spieler haben die Aufgabe, eine Zivilisation durch den Wandel der Zeiten zu führen. Welchen Weg diese Zivilisation nimmt, hängt vom Spieler ab So kann die Entwicklung eher friedlich verlaufen, indem verschiedenen Künste gefördert werden, sie kann sich aber auch eher durch Feuer und Schwert verbreiten.

Zu Beginn erhält jeder Spieler sein eigenes Zivilisationsbrett auf dem die 6 Anfangstechnologien zu sehen sind. Der Spielplan, auf dem die Karten – die das zentrale Spielelement darstellen – ausliegen unter denen die Spieler wählen können, kommt in die Tischmitte. Die Zivilisation besteht aus Arbeitern, die durch gelbe Spielsteine dargestellt sind. Jeder Spieler besitzt 25 gelbe Steine, so dass eine Bevölkerung maximal aus 25 Arbeitern bestehen kann. Außerdem hat jeder Spieler 18 blaue Spielsteine, die je nachdem auf welche Karte sie gelegt werden Nahrung oder Rohstoffe repräsentieren.

Bei den Karten gibt es zwei verschiedene Arten: Zivilisations- und Militärkarten, die sich einerseits nach den vier verschiedenen Zeitaltern und andererseits nach verschiedenen Funktionen (gekennzeichnet durch unterschiedliche Farben) unterscheiden. Zu Beginn des Spiels besitzt jeder Spieler zwei Minen, zwei Farmen, ein Laboratorium und eine Infanterieeinheit. Durch eine orangefarbene Karte, auf der die Anzahl der Zivil- und Militäraktionen pro Runde steht, wird die derzeitige Regierungsform angezeigt. Zu Beginn ist das für jede Zivilisation der Despotismus. Durch die Regierungsform wird u.a. die Anzahl der Zivil- und Militäraktionen und die Anzahl städtischer Gebäude, die gebaut werden dürfen, festgelegt (höher stehende Regierungsformen ermöglichen mehr Gebäude).

Eine Runde besteht aus drei Spielzügen: Neue Karten zur Kartenreihe auf dem Spielbrett hinzufügen (Ausnahme 1. Runde); Verwenden der Zivil- und Militäraktionen; Produktion und Versorgung. Ab der dritten Runde können zusätzlich Ereignisse eintreten, die im Einsteigerspiel alle positiver Natur sind. Die Regierungsform, die ebenfalls eine Technologie darstellt, kann auf zwei verschiedene Arten gewechselt werden, nämlich auf friedliche Weise oder durch eine Revolution.

Das Einstiegsspiel endet, sobald die letzte Zivilkarte in der Kartenreihe gelegt wird. Für jede Zivilisation gibt es dann je nach Technologie, militärische Stärke, glückliche Gesichter, Wissenschaftszuwachs und produzierte Nahrung oder Rohstoffe Bonuspunkte.

Wenn man die grundlegenden Mechanismen verstanden hat, kann man sich dem Fortgeschrittenenspiel zuwenden. Hier kommt es zu Interaktionen zwischen den Zivilisationen. Die Bevölkerung braucht Unterhaltung und es gilt die Zivilisation vor Korruption zu schützen. Das Expertenspiel funktioniert im wesentlichen wie das Fortgeschrittenenspiel, nur dass die Zivilisation jetzt durch alle Zeitalter – von der Antike bis zur Moderne geführt wird.

Im Wandel der Zeiten spielt sich in allen Besetzungen gut, wobei natürlich in einer Vierer-Runde die Spieldauer länger ist. Die Spielmechanismen sind gut aufeinander abgestimmt. Trotz der langen Spieldauer kommt keine Langeweile auf. Für Spieler mit genügend Muse und Geduld, sich in das Spiel einzuarbeiten, ist dieses Spiel auf jeden Fall eine Bereicherung auf dem Spieltisch.

Infos zu Im Wandel der Zeiten

  • Titel: Im Wandel der Zeiten
  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor: Vlaada Chvátil
  • Jahrgang: 2009

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