Reich der Spiele

Inferno

Inferno kommt mit sehr schlichtem Spielmaterial daher: 100 Karten in fünf Farben und den Werten von eins bis fünf. Auch die Grafik trägt nicht gerade dazu bei, das Interesse an dem Spiel zu wecken. Dazu eine Anleitung von gerade mal einer Seite … Kann so etwas überhaupt Spaß bringen?

Es wird der Reihe nach immer eine einzelne Karte ausgespielt. Die erste Karte in jeder Runde bestimmt, was danach gelegt werden darf. Die folgenden Karten müssen mit der ersten Karte entweder im Wert oder in der Farbe übereinstimmen. Wer nicht legen kann oder möchte, muss alle bisher ausgespielten Karten nehmen. Alle roten Karten zählen am Schluss entsprechend ihres Wertes Minuspunkte, alle übrigen Karten – unabhängig von ihrem Wert – einen Punkt Minus. Wer schon nicht mehr legen kann oder möchte, wenn weniger als drei Karten ausliegen, muss die ausliegenden Karten vom Stapel auf drei ergänzen. Das Risiko, dass man dabei auch rote Karten erwischen kann, muss dann in Kauf genommen werden.

Die Anleitung klingt ja zunächst banal. Auch im Spiel hatte man zu Anfang den Eindruck, fast ausschließlich dem Kartenglück ausgeliefert zu sein. Im weiteren Verlauf – zum Teil auf Grund schmerzhafter Erfahrungen – stellt sich aber heraus, dass es oft sinnvoll ist, früh die Karten in der Tischmitte zu nehmen, auch wenn man eigentlich noch ein-, zweimal legen könnte. Zum Einen kann man dadurch verhindern, dass sich die Minuspunkte bis man wieder dran ist, noch weiter summieren, zum anderen erhält man anschließend das Ausspielrecht und kann eine Karte vorgeben, die einem besser passt. Außerdem kann man dann gezielt bestimmte Farben ausspielen, von denen man denkt, dass die Mitspieler damit nicht gut bestückt sind. Andererseits … Vielleicht muss ja vorher auch ein anderer Spieler die Minuspunkte einsammeln …

Inferno ist natürlich kein besonders taktisches Kartenspiel. Aber es steckt mehr drin, als es zunächst den Anschein hat. Und dieses „Mehr“ macht Spaß! Oft geht ein erleichtertes Aufatmen verbunden mit einem zufriedenen Grinsen durch die Runde, wenn ein Spieler die Auslage nehmen muss. Auch die Entscheidung ob die Karten noch eine Runde laufen sollen oder das Ganze ohnehin daneben geht und deshalb die Auslage lieber gleich auf die Hand genommen wird, bringt Spannung ins Geschehen. Sogar ein bisschen Bluff ist dabei: Wenn man es nämlich schafft, den Eindruck zu erwecken, dass man quasi ewig noch weiter Karten legen kann, kann das die Entscheidung anderer beeinflussen, doch lieber in den sauren Apfel zu beißen und die Minuspunkte in Kauf zu nehmen.

Ein klein wenig taktischer kann man das Spiel machen, wenn man bei weniger Mitspielern einige Kartenreihen aussortiert, so dass eher einschätzbar ist, welche Farben noch häufiger vorhanden sind. Also, vom schlichten Design nicht abschrecken lassen: Durch die einfachen Regeln, den witzigen Spielablauf und die Spielerzahl von bis zu sieben, ist Inferno eine Empfehlung für lockere Spielrunden.

Infos zu Inferno

  • Verlag: Piatnik
  • Autor: Reiner Knizia
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 7
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 15

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