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Kariba/Kalak

Kariba/Kalak von Reich der Spiele

Spiele mit schöner Ausstattung sind auch überwiegend gute Spiele. Kariba macht da keine Ausnahme. Dassorgfältig gearbeitete, starke zweiteilige Spielbrett aus massiver Buche hält durch einen geschwungenenSchwalbenschwanz zusammen und ist auf einer Seite mit acht runden und zwei länglichen Mulden versehen.Insgesamt erinnert es stark an ein Kalaha-Brett, ein Mankalaspiel, mit dem es sich nicht nur dieNamensähnlichkeit teilt. Als Spielsteine dienen die mindestens fünfzig Halbedelsteine in drei Farben, die ineinem mitgelieferten Extrabeutel Platz finden. Die Anleitung für die zwei Spiele ist kurz, gut gegliedert undlesbar, übersichtlich und verständlich. Eine hochklassige Ausstattung, an der sich Andere ein Bespiel nehmensollten. Optisch und haptisch ein Genuss. Und, soviel sei vorweg verraten, das Gleiche gilt für das Spielen.

Nachdem das Spielbrett zusammengefügt wurde und, mit den Mulden nach oben, quer zwischen die Spieler gelegtwurde, erhalten diese noch je 20 Spiel-, zwei Wächter- und drei Schatzsteine. Dass dabei Steine übrig bleiben,halte ich der Überlegung des Verlags zugute, dass immer ungewollt Steine beim Spiel, insbesondere bei Kalak,verloren gehen. Ein weiterer Pluspunkt. Die Regeln lehnen sich an die Kalaha-Regeln an und erweitern sie umdie fünf besonderen Steine. Jeder Spieler spielt von seinem vor ihm liegenden Vorrat von links nach rechtsüber die Reihe von vier runden Mulden in die längliche Gewinnmulde wieder in seinen Vorrat. Wenn er an derReihe ist, nimmt er entweder ein bis vier Steine und verteilt sie in Spielrichtung einzeln in die rundenMulden. Oder er nimmt die Steine einer Mulde und verteilt sie ebenfalls einzeln weiter in Laufrichtung. Dabeiwird die Gewinnmulde ebenfalls bedacht, überzählige Steine kommen wieder in den Vorrat. Stehen Steineunterschiedlicher Wertigkeit zu Verfügung, darf nur der geringwertigste Stein in die Gewinnmulde gelegtwerden. Gelangt der letzte Stein in eine leere Mulde, werden die Steine der gegenüberliegenden Mulde desGegners geschlagen und wandern in die eigene Gewinnmulde.

Soweit eigentlich nur eine weitere Kalaha-Variante.Nun kommen die speziellen Steine ins Spiel. Wächtersteine beschützen eine Mulde vor dem Schlagen, außer siesind alleine. In der Endabrechnung sind sie zudem zwei Punkte wert. Schatzsteine haben keine weiterenEigenschaften außer einem Wert von drei Punkten in der Abrechnung. Dies und die Regel, den jeweils niedrigstenStein bei einem Überlaufen der Gewinnmulde abzulegen, führt zu echten Knobeleien und den verschiedenenTaktikansätzen. Hat ein Spieler keine Steine mehr, endet das Spiel. Kariba ist ein schöner, erweiterterKlassiker in einem hochwertigen Kleid mit Langzeitmotivation. Und ebenso wie sein Vorfahr auch im Urlaub mitKieseln und Sandkuhlen am Strand spielbar.

Wem der Kopf nach ein paar Partien raucht, kann zum Geschicklichkeitsspiel Kalak wechseln. Dabei wird ein Teildes Spielbretts umgedreht, sodass nur noch fünf Mulden sichtbar sind. Für jeden Spieler werden nacheinanderzehn Steine im Halbkreis angeordnet und sollen mittels Schnippen in der Gewinnmulde landen. Dazu muss man aberan den runden Kuhlen vorbei. Alle Steine aus der Gewinnmulde stehen dann dem jeweiligen Spieler für denzweiten Teil zur Verfügung. Hat man vier oder mehr Steine, gibt es zwei Wächtersteine als Bonus. Im zweitenTeil geht es darum, die Spielsteine in die einzelnen Mulden zu verteilen. Die Steine werden in einer Linie amunteren Ende der Spielfläche aufgestellt und dann in die einzelnen Mulden geschnippt. Je nach Art der Muldedürfen in einer Vertiefung nur ein bis drei Steine sein. Landen die Wächtersteine in einer falschen Mulde,gibt es für diese Vertiefung am Ende keine Siegpunkte. Zum Schluss werden wieder alle Punkte gezählt, diehöchste Zahl hat gewonnen.

Kalak ist schwieriger als es scheint. Durch die unterschiedliche Form der Steineverlangt es schon Geschick, die Steine auch nur in die Nähe der vorgesehenen Position zu bekommen. Dass dabeiauch das Glück einen erklecklichen Faktor beiträgt, soll nicht verschwiegen werden. Insgesamt eher einmanueller Ausgleich für das anspruchsvolle Kariba. Aber allein jenes rechtfertigt schon eine uneingeschränkteEmpfehlung. Ein Spiel, dessen Regel ich sofort auf eine einsame Insel mitnehmen würde. Ein echtes Highlightdes Jahres mit dem Zeug zum Klassiker.

Infos zu Kariba/Kalak

  • Verlag: Gerhards Spiel und Design
  • Autor: Frank Stark
  • Spieleranzahl (von bis): 2
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 5
  • Dauer in Minuten: 15
  • Jahrgang: 2006

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