Reich der Spiele
Reich der Spiele >> Rezension >> Kleopatra und die Baumeister

Kleopatra und die Baumeister

Kleopatra und die Baumeister von Anita Borchers

Kleopatra, die schöne, die mystische Herrscherin Ägyptens, wollte sich ja bereits bei Asterix und Obelix durch einen Baumeister einen Palast bauen lassen. Nun springen de Spieler in diese etwas gefährliche Rolle der Baumeister, denn wie im Comic wird man zwar als Sieger mit Gold überschüttet, wenn man sich nicht vorsieht, kann man aber auch schnell ihren liebsten Tieren, den Krokodilen, zum Fraß vorgeworfen werden.

Jeder Spieler schlüpft also in die Rolle eines Baumeisters. Es wird allerdings insgesamt nur ein Palast gebaut, auf dessen Bauplatz sich alle Baumeister gemeinsam tummeln. Diese sind aufgefordert, natürlich nicht nur schnöde einen Palast zu bauen, sondern zusätzlich einen Garten herzurichten und den Vorplatz des Palastes mit diversen Sphinxen und Obelisken zu versehen. Die Spieler sind abwechselnd an der Reihe und müssen sich jeweils entscheiden, ob sie sich auf dem Markt nach Rohstoffen und Arbeitskräften umsehen oder ob sie lieber ein oder mehrere Elemente des Palastes mit zu einem früheren Zeitpunkt erworbenen Rohstoffen und Arbeitskräften bauen. Auf dem Markt erhalten sie die Rohstoffe und Handwerker in Form von Karten, indem sie sich eins von drei offen ausliegenden Kartenhäufchen nehmen und danach auf jeden dieser drei Kartenhäufchen (von denen jetzt einer leer ist) vom verdeckten Nachziehstapel eine Karte legen. Sollte der Spieler am Zug jetzt mehr als zehn Karten besitzen, so fällt er unter Korruptionsverdacht. Er kann entweder alle Karten behalten, muss dann aber für jede Karte über zehn ein Korruptionsamulett entgegennehmen oder so viele Karten ablegen, dass er wieder nur zehn Karten auf der Hand hält und nur ein Korruptionsamulett nehmen. Solche Korruptionsvorwürfe werden auch laut, wenn man zum Bau eines Palastteils bestimmte besondere Rohstoffe und Handwerker einsetzt (dies ist jeweils auf den Karten vermerkt).

Jedes Mal, wenn ein Palastteil fertig gestellt wurde, wird überprüft, ob der Hohepriester zu einer Inspektion vorbeikommt. Dazu wird beim ersten Bau mit sechs, später dann mit entsprechend weniger, besonderen Würfeln gewürfelt. Alle auf dem Ergebnis abgebildeten Ankh-Symbole werden herausgelegt, bis nach dem Bau eines Palastteils alle Würfel ein Ankh-Symbol aufweisen, was sofort zum Besuch des Hohepriesters führt, der von allen Baumeistern eine kleine „Spende“ erwartet, die jeder Spieler verdeckt aus seinem Geldtopf auswählt. Der großzügigste „Spender“ wird von dem Hohepriester von einigen Korruptionsvorwürfen freigesprochen und darf daher drei seiner Korruptionsamulette wieder abgeben, während die anderen Spieler für ihre Geizigkeit leider noch weitere Korruptionsamulette erhalten. Da fragt man sich natürlich: Wozu sind diese blöden Amulette denn gut? Gut sind sie leider gar nicht, denn wenn Kleopatra am Ende des Spiels ihren Palast bewundern kommt, wird der korrupteste Baumeister den Krokodilen vorgeworfen und hat somit leider verloren.

Aber wie kommen die Spieler denn nun eigentlich an das Bestechungsgeld, die altägyptische Währung Talent, für den Hohepriester heran? Geld bekommen sie in ihren Zügen durch den Bau von Palastteilen, den sie mit den Rohstoff- und Handwerkerkarten bewerkstelligen. Dabei bekommen sie umso mehr Geld, je mehr Palastteile sie in ihrem Zug fertigstellen. Dies ist aber leider durch die beschränkte Kartenanzahl gar nicht so leicht.

Das Spiel endet durch den Besuch von Kleopatra, sobald fünf der sechs Palastbereiche (Obelisken, Sphinxe, Türrahmen, Säulenwände, Gartenmosaik und Thron) fertiggestellt sind. Jetzt wird der korrupteste Spieler seinem Schicksal zugeführt. Von den nicht den Krokodilen verfütterten Spielern hat dann derjenige gewonnen, der die meisten Talente (oder auch: das größte Talent) aufzuweisen hat.

Auch wenn das auf den ersten Blick alles etwas verworren wirkt: Das Spiel lässt sich schnell erklären und ebenso schnell beginnen und macht wirklich viel Spaß. Durch die fehlende Interaktion zwischen den Spielern kann es allerdings bei etwas intensiver nachdenkenden Spielern während ihres Zuges zu leichten Ermüdungserscheinungen der Mitspieler kommen.

Das Spiel ist mit den plastischen Palastteilen sehr schön aufgemacht und umfangreich ausgestattet, auf jeden Fall was den Inhalt des Kartons ausmacht. Somit hat man auch gleich ein zweites Spiel erworben: Es ist ein echtes Geduldsspiel und eine wirkliche Herausforderung, nach dem Spiel alle Teile wieder in den Karton und den Deckel verschlossen zu bekommen. Insgesamt auf jeden Fall ein lohnendes Spiel, bei dem sich Taktik und Glück ungefähr die Waage halten und das nach mehreren Partien immer noch Spaß macht.

 

Infos zu Kleopatra und die Baumeister

  • Verlag: Days Of Wonder
  • Autor: Bruno Cathala, Ludovic Maublanc
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Jahrgang: 2006

Werbung
kaufen Prüfen, ob Kleopatra und die Baumeister vefügbar ist bei:
Amazon
Spiele-Offensive

Mehr Spiele-Themen entdecken

Kommentieren