Meins!

Ein kleines, schnelles, aber trotzdem strategisches Kartenspiel, so hat die Spielerunde vermutet, denn das Symbol auf der Packung von Meins! von Amigo Spiele zeigt es so. Karten sammeln und meistbringend nach bestimmten Regeln eintauschen – nichts Neues, aber altbewährt, so hofften wir. Dabei ging es nicht nur mir so, dass mich der Titel und die Art des Schriftzuges an ein bekanntes Internet-Aktionshaus erinnert. Es scheint also ums VErsteigern zu gehen, so der erste Eindruck.

Der täuscht allerdings, es werden sogenannte Beschaffungsmittel genommen. Oder soll ich sagen „beschafft“? Mit diesem werden dann Exponate gekauft, ersteigert, entdeckt, geschenkt oder geklaut, also beschafft. Woher der Spieler die Beschaffungsmittel allerdings bekommt, hat sich uns thematisch bei diesem Spiel nicht erschlossen. Die nimmt sich der aktive Spieler aus der Mitte, aber nur in gerader Reihe, waagerecht, senkrecht oder diagonal.

Jetzt will aber nicht nur der aktive Spieler ein bestimmtes Exponat gerne haben, sondern sein Nachbar auch. Im Spiel Meins! ist es leider so, dass nicht nur einer alleine eine Vorliebe für Kunst oder Literatur hat, sondern seine Nachbarn unter Umständen auch. Da heisst es, schneller sein mit dem Beschaffen von Beschaffungsmitteln und mit dem Beschaffen von Exponaten. Dabei kann der Spieler jederzeit gucken, wer denn gerade besonders gut klauen kann oder wer die meisten Schatzkarten besitzt. Da kommen dann die strategischen Überlegungen ins Spiel, die das Kartenspiel aber meiner Meinung nach gar nicht hergibt. Ist ein Mitspieler dabei, der seine Spielzüge durchrechnet ("Wie viele Runden braucht mein Mitstreiter noch um genug Beschaffungsmittel zu haben, damit er diese oder jedes Exponat nehmen kann?"), dann wird es sehr lang. Meins ist das Spiel auf jeden Fall nicht.