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Memory: Das Brettspiel – Die Entdecker

Memory: Das Brettspiel - Die Entdecker - Foto von Ravensburger

blankWie wäre ein Pärchensuchspiel, wenn es auf einem Spielbrett stattfindet? Diese Frage muss die Autoren-Haudegen Wolfgang Kramer und Michael Kiesling so lange beschäftigt haben, bis sie dieses Familienspiel kreiert hatten. Memory – Das Brettspiel mit dem Zusatz: Die Entdecker von – na klar – Ravensburger. So einfach und doch so interessant lautet der Titel. Kann das funktionieren? Memory auf dem Brett?

Memory – das Brettspiel: vorab das Fazit für eilige Leser

Um es vorwegzunehmen: Dieses Familienspiel paart wunderbar Brettspielcharakter mit dem klassischen Memory. Es kommt etwas taktische Finesse ins Spiel, ohne dass diese aber den Suchcharakter über Gebühr verändert. Dennoch ergibt sich ein völlig anderes Spielgefühl. Mir persönlich gefällt es, auch wenn ich ein pures Memory jederzeit vorziehen würde. Denn so schön das Ergebnis ist, wirken die einzelnen Mechanismen – wie sollte es auch anders sein – aufgepfropft. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Memory – Das Brettspiel ein feines Familienspiel ist.

Wie funktioniert Memory – Das Brettspiel?

Wer hat den Längsten? Nein! Wir sind hier bei einem Familienspiel. Nicht, dass einige unserer werten Leser nun denken. Es geht um einen Baumstamm. Denn am Ende gewinnt, wer den längsten Baumstamm hat. Die sind übrigens schön mit Motiven der vier Jahreszeiten illustriert. Im Spielverlauf müssen die Spieler nach wie vor Paare suchen. Der erste Unterschied ist, dass diese Paare auf einem mit einem Raster in Felder aufgeteilten Spielbrett liegen. Nebenbei gesagt: Die Kärtchen sind deutlich kleiner als bei einem normalen Memory. Der zweite Unterschied ist das Ablegen. Während das Suchen wie beim Original Memory funktioniert, kann jeder Spieler bis zu vier seiner Kärtchen auch wieder auf bereits leere Spielfelder ablegen. Allerdings offen und passend. Dazu gibt es zwei kleine Regeln zu beachten: Zum einen müssen die Kärtchen aneinander angrenzend gelegt werden. Zum anderen muss die jeweilige Hintergrundfarbe zur Region auf dem Spielbrett passen. Es gibt Gelb (Getreidefelder), Grau (Felsen), Blau (Wasser) und Grün (Wiesen und Wälder). Die Zahl der Plättchen entspricht dann einem der verschieden langen Baumstammplättchen, die sich der Spieler für die Endabrechnung nehmen darf (so lange der jeweilige Vorrat reicht).  

Zwänge und vielleicht so etwas wie Taktik: Wie gut ist Memory – Das Brettspiel?

Selbstverständlich ist es sinnvoll, die Plättchen möglichst als passende Vierergruppen abzulegen. Das wiederum ist aber gar nicht so einfach. Denn zum einen müssen die Felder schon frei sein, zum anderen dürfen einem die Mitspieler keinen Strich durch die Rechnung machen. Das alles muss auch noch zeitlich gut passen. Denn es heißt ja nicht umsonst: Aufdecken oder ablegen. Wer zu lange wartet, verpasst also nicht nur Punkte, sondern auch die besten Plätze. Allerdings ist es sinnlos, schnell wieder abzulegen, weil es in der Frühphase des Spiels selten vier geeignete aneinander angrenzende Felder gibt. Später aber auch selten genug. Nicht zuletzt sind natürlich auch die Plättchen erforderlich. Dazu muss man diese aber zunächst gefunden haben.

So gibt das Ablegen dem Klassiker einen völlig neuen Akzent. Dieser verändert Memory spielerisch sehr behutsam, aber durchaus spürbar. Die Spieler sind jederzeit vor Zwänge gestellt, ausreichend Memory-Plättchen zu haben und dennoch rechtzeitig an Baumstammplättchen zu kommen. Schnell wird das für zu abgebrühte Spieler ein Teufelskreis aus Warten und Verlieren, während sich das mühsame Punktesammeln nicht immer lohnt. Es gilt, in jeder Runde neu abzuwägen, welches die beste Entscheidung ist. Sehr schön gemacht.

Ja, Memory – Das Brettspiel macht Spaß. Und dennoch: Für mich ist das alles etwas zu aufgesetzt. Die Eleganz des Klassikers wird ausgehebelt. So schön die Illustrationen sind, so behutsam die Veränderung, so sehr wirkt der neue Mechanismus dennoch aufgepfropft. Nicht, dass es ein schlechtes Familienspiel wäre. Ganz im Gegenteil: Es ist eine tolle Alternative für Memory-Fans und verändert auch die Abstände durch verschiedene „Suchkompetenzen“ allenfalls geringfügig. Aber so richtig haut mich das alles nicht um. Zu sehr wird das einfache Memory-Prinzip „verkompliziert“ (sofern man davon sprechen kann, denn einfach genug ist es noch immer). Zu sperrig wirkt das Ablegen und Punkten. Es gibt einfach Klassiker, die ändert man nicht. Diese Brettspiel-Variante macht aber immerhin Spaß. Und Memory-Fans fanden großes Gefallen an diesem Familienspiel. Mein Fazit: Wo der Rezensent seiner Aufgabe nachkommend meckern muss, haben andere eben einfach Spaß.

Spielanleitung zu Memory – Das Brettspiel

Infos zu Memory: Das Brettspiel – Die Entdecker

  • Titel: Memory: Das Brettspiel - Die Entdecker
  • Verlag: Ravensburger
  • Autor: Wolfgang Kramer, Michael Kiesling
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 7
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2016

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