Reich der Spiele

Mozaika

Mozaika von Kuznia

Schon in der Antike wurden Häuser, Tempel und Paläste mit bunten Mozaiken geschmückt. Mozaika thematisiert die Gestaltung eines solchen Mozaiks, ohne dabei spieltechnisch weiter auf den geschichtlichen Rahmen einzugehen. Im Regelheft wird dieser durch eine kurze Erzählung über Caesar und Cleopatra kurz angerissen. Dabei wird auch eine polnische Redewendung erläutert, nach der sich Fliegen auf alles Nicht-Perfekte setzen. So auch auf nicht-perfekte Mozaike. Diesen Fliegen begegnen die Spieler auch im Spiel …

Doch bevor die Fliegen anrücken, muss natürlich bereits etwas vorhanden sein, auf das sie sich setzen wollen. Aufgabe eines jeden Spielers ist es, ein eigenes viermal vier Felder großes Mozaik zu legen. In jeder Runde werden aus einem Beutel neue Mozaikteile gezogen, die unter den Spielern versteigert werden: Nach einem Blindgebot (Geld in Faust) darf sich jeder Spieler in der Reihenfolge der gebotenen Geldsumme ein Mozaikteilchen aussuchen und anschließend aus seinen nun vier auf der Hand befindlichen Teilen eines auf seinem Mozaik platzieren. Der Spieler mit dem geringsten Gebot muss zudem eine Fliege auf einem seiner ausgelegten Mozaikteile setzen. Diese reduziert die späteren Siegpunkte ihres Plättchens und ist ein guter Grund, nicht zu wenig zu bieten. Dabei muss auch die Spielerreihenfolge beachtet werden, denn Gleichstände bei den Geboten kommen häufig vor.

Da das Geld sehr schnell sehr knapp wird, ist ein gutes Finanzmanagement notwendig. Ein wenig Einkommen gibt es jedes Mal, wenn ein Mozaikteil gelegt wird. Doch leider nur so viel, wie andere Teile an das neue Plättchen angrenzen. Je verteilter also platziert wird, desto später gibt es erst Geld – und das kann unter Umständen viele Fliegen zur Folge haben. Bei dem beigelegten Geld handelt es sich um echte polnisch Münzen, die bedauerlicherweise vor dem Verpacken nicht gereinigt wurden und einen teilweise sehr unsauberen Eindruck machen. Da diese Münzen teilweise bereits einige Jahre im Umlauf gewesen sein dürften, empfiehlt sich die Verwendung eines alternativen Zahlungsmittels aus einem anderen Spiel.

Mit insgesamt drei verschiedenen Motiven in vier verschiedenen Farben können die Mozaike der Spieler recht bunt ausfallen. Doch Siegpunkte gibt es nur für vier jeweils gleiche Farben oder Muster. Stimmt sogar beides überein, gibt es entsprechend doppelt Punkte. Gewertet werden alle Zeilen, Spalten, die beiden Diagonalen und auch alle möglichen Vierer-Blöcke. Die insgesamt neun möglichen Blöcke zu überprüfen, gestaltet sich als etwas mühselig, muss doch jedes Mal penibel nach Farbe und Muster geschaut werden. Zudem müssen stets eventuell vorhandene Fliegen von den jeweiligen Siegpunkten abgezogen werden – aus dem ansonsten eher lockeren Spiel wird somit am Ende eine kleine Rechenorgie. Falls es tatsächlich jemand schaffen sollte, mit seinem Mozaik eine exakte Symmetrie zu erreichen, gibt es dafür auch noch einmal Extrapunkte. Und dies nicht zu knapp, sodass erfahrene Mozaika-Spieler von vornherein ein symmetrisches Muster planen und ihre Teilchen paarweise sammeln.

Abgesehen von den genannten Materialschwächen bietet der polnische Verlag mit Mozaika ein durchaus passables Spiel, dem es im Vergleich zu anderen Legespielen wie Carcassonne oder Tsuro oder auch Würfel-Bingo nur ein wenig an Leichtigkeit fehlt. Wer jedoch gerne ein wenig grübelt und blinde Gebote mag, findet in Mozaika eine interessante Herausforderung, die sich in einem angenehm kompakten Karton versteckt.

Infos zu Mozaika

  • Verlag: Kuźnia Gier
  • Autor: Adam Kaluza
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 30 - 45
  • Jahrgang: 2008

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