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Oriflamme

Oriflamme - Ausschnitt - Foto von Pegasus Spiele

Kriege um die Krone wurden im Mittelalter immer wieder militärisch und auch mittels Komplotten geführt. Es ist kein Wunder, dass auch heute noch Filme, Serien, Bücher und Spiele dieses Thema haben. Kriege und Komplotte sind einfach ein tolles Mittel, Spannung und damit Unterhaltung zu erzeugen. Dabei ist es egal, ob es Drachen gibt oder Zombies. Irgendeine Intrige oder ein Kampf zwischen zwei rivalisierenden Gruppen muss es geben. In den Kriegen, in denen französische Könige zwischen dem 12. und dem 15. Jahrhundert kämpften, wurde die Oriflamme als Reichs- und Kriegsfahne geführt.

In dem Spiel Oriflamme von Pegasus, Studio H und Forgenext taucht die Fahne als Namensgeber auf und legt damit quasi auch gleichzeitig fest, dass es um den Kampf um einen Thron gehen wird. Tatsächlich ist die Ausgangslage simpel. Der alte König ist gestorben und die einflussreichsten Familien des Landes streiten nun um die Nachfolge. Dabei ist ihnen jedes Mittel recht, um ihr Ziel zu erreichen.

Inhalt, Regeln und Aufbau

Die kleine Box liegt gut in der Hand und macht optisch einen ansprechenden Eindruck. Auch in der Kiste, übrigens zum Herausziehen, gibt es einiges zu bestaunen. 50 Karten, je zehn in fünf Spielfarben (jeder Spieler hat die identischen Karten), Spielhilfekarten, kleine Marker und zwei größere Marker, eine Schwertlanze und eine Krone. Die Karten sind griffig und die Illustrationen sind kleine Kunstwerke. Das macht Lust auf mehr und Dank der kurzen Anleitung benötigt man nicht viel Zeit, diese zu lesen. Die Regeln sind simpel und schon beim Lesen wird klar, dass das Spiel sehr kurzweilig werden wird, wenn die ersten Probepartien durchgespielt sind.

Der Aufbau ist denkbar einfach. Jeder Spieler erhält die zehn Karten seiner Farbe und eine Spielhilfe. Die Karten werden gemischt und drei davon direkt wieder abgelegt. Jedes Spiel wird also anders sein. Anschließend erhält jeder Spieler einen kleinen Marker (Einflusspunkt), die restlichen Marker werden bereitgelegt. Die Spielfläche wird durch die Schwertlanze dargestellt. Neben dieser wird im Spiel eine Einflussreihe entstehen. Die Krone erhält der Startspieler. Wie der bestimmt wird, entscheidet jede Spielrunde selbst.

Die Krone gehört mir

Der Startspieler darf dann als erster Spieler eine Karte verdeckt neben die Schwertlanze legen. Die anderen Spieler legen als nächstes ebenfalls Karten ab – vor die bereits ausgelegte Karte oder dahinter. Daher sind nun einige Überlegungen erforderlich. Denn jeder entscheidet erst, ob man seine Karte in der nachfolgenden Auswertungsphase aufdeckt oder nicht, wenn alle eine Karte gelegt haben. Gleichzeitig weiß niemand, welche Karten die anderen gelegt haben und ob diese sie aufdecken.

Es gibt sechs dauerhafte Karten, also Karten, die im Spiel bleiben, wenn sie aufgedeckt werden, und vier einmalige Karten, deren Effekte einmalig sind. Erstere beinhalten Karten wie den Soldaten, der eine benachbarte Karte entfernt und die Bogenschützin, die eine Karte am Ende der Reihe entfernen kann. Bei den einmaligen Karten gibt es zum Beispiel den Hinterhalt, der vier Einflusspunkte bringt, wenn er von einem anderen Spieler entfernt wird, oder die Attentatkarte, die nach dem Aufdecken eine andere Karte in der Einflussreihe entfernen kann.

Wie schon geschrieben: Erst legt jeder Spieler eine Karte aus, dann entscheiden die Spieler beginnend beim Startspieler, ob sie ihre Karten aufdecken oder noch warten. Warten sie, legen sie einen Einflusspunkt auf die Karte. Wer seine Karte aufdeckt, führt den Karteneffekt aus und kann Einflusspunkte, die auf der Karte liegen, nehmen. Nach der Auswertungsphase wandert die Krone im Uhrzeigersinn weiter und die nächste Runde beginnt. Ab der zweiten Runde ist es übrigens möglich, eine Karte auf eine bereits ausgelegte Karte zu legen und die untere Karte damit zu schützen. Nach sechs Runden – man hat also noch eine Karte auf der Hand – endet das Spiel und der Spieler mit den meisten Einflusspunkten ist der neue König.

Der Weg auf den Thron ist (k)ein leichter

Intrigenspiel Oriflamme - Foto von Pegasus Spiele

Tatsächlich dauert nur die erste Partie lange, alle weiteren gehen deutlich schneller vonstatten, wahrscheinlich deshalb auch die Spieldauerangabe von 20 bis 40 Minuten. Und ja, die erste Partie lohnt sich, denn das Spiel geht flott von der Hand und macht süchtig! Obwohl oder gerade weil jede Partie anders ist, hat man so gut wie nie dieselben sieben Karten auf der Hand, will man immer wieder versuchen, Fallen zu legen, Karten zu schützen und eben den Thron zu erobern.

Adrien und Axel Hesling, die Autoren von Oriflamme, machen dabei vieles richtig. Der Spielmechanismus ist absolut gelungen und man muss manchmal taktisch vorgehen und manchmal aggressiv.

Besonders gelungen finde ich die Illustrationen. Hier wurde an der richtigen Stelle investiert. Die Eingängigkeit der Regeln ist ebenfalls zu loben. Ich habe nichts zu meckern und freue mich schon auf die nächsten Partien.

Fazit zu Oriflamme

Oriflamme ist ein kurzweiliges Kartenspiel mit gelungenen Regeln und einem runden Spielmechanismus. Doch nicht nur das macht an dem Spiel Spaß, auch die Illustrationen bringen Stimmung und sorgen für Vergnügen. Natürlich braucht man eine Probepartie, um alles zu verstehen, aber diese eine Partie lohnt sich und die nächste lässt dann nicht lange auf sich warten. Kurz: Kurzweiliges, gelungenes Spiel mit tollen Illustrationen.blank

Infos zu Oriflamme

  • Titel: Oriflamme - Komplott um die Krone
  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor: Adrien Hesling, Axel Hesling
  • Spieleranzahl (von bis): 2-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 20-40
  • Jahrgang: 2019

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