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Orléans

Brettspiel Orleans - Foto von dlp Games

blankNun also Bag Building – nachdem Deckbuilding „durch“ zu sein scheint und sich gewissermaßen wiederholt, gab es dieses Jahr gleich mehrfach das Bag Building! Jeder bekommt hier seinen Sack und zieht sich seine passenden Teile raus, so das Grundkonzept! Das gilt auch für das Brettspiel Orléans von Reiner Stockhausen (dlp games).

Wie spielt sich Orléans?

Am Anfang denkt man, die Komplexität erschlägt einen, aber das ist hier nicht der Fall. Selbst ungeübte Spieler sind nach zwei Runden drin! Jeder bekommt seinen Beutel, fünf Münzen, zehn Kontore, ein Spielertableau, sieben Würfel, die auf dem Hauptspielplan auf verschiedenen Entwicklungsleisten abgelegt werden, eine Händlerfigur (die in der Landschaft rund um Orléans reist) und anfänglich vier Gefolgsleute (Pappchips) in seiner Farbe. Diese vier Chips stellen vier Berufsgruppen dar, den Bauer, Schiffer, Handwerker und Händler.

Auf dem Hauptplan findet man die Landschaft Orléans mit verschiedenen Wasser- & Landwegen, auf denen zufällig Warenplättchen auf die Wege zwischen den Orten gelegt werden. Die restlichen Warenplättchen werden auf dem Warenmarkt abgelegt. Achtzehn Stundenglaskarten geben den Zeitplan für das Brettspiel vor, da jede Runde eine umgedreht wird und ein Ereignis darstellt, sodass definitv nach achtzehn Runden Schluss ist! Die anderen Personenplättchen (Berufsstände) können später durch Fortschreiten auf betreffenden Entwicklungsleisten von jedem Spieler angworben werden. Dreizehn Bürgerplättchen, die am Ende wichtig für die Abrechnung sind, werden auf bestimmten Feldern abgelegt. Auch sie kann man später anwerben. Dazu gehört dann auch noch ein kleiner Spielpaln („Segensreiche Werke“). Zuletzt werden noch Ortskarten, die Vorteile bringen, nach Gruppierung 1 und 2 bereitgelegt und das Spiel beginnt!

Orléans und die Zwänge des reduzierten Handelns

Zuerst wird immer das Ereignis aufgelegt, sodass man weiß, was am Ende der Runde auf einen zukommt. Danach bekommt derjenige mit den meisten Bauern (oberste Entwicklungsleiste) eine Münze, und der mit den wenigsten Bauern bezahlt eine. Nun der Clou: Jeder zieht so viele Personenchips aus dem Beutel, wie die Burgleiste anzeigt. Diese legt man erst mal auf den Markt und führt dann die Aktionen durch. D. h., man verteilt sie auf seinem Tableau, sodass man neue Gefolgsleute dazubekommt, oder auf dem Hauptplan mit seinem Händler reist oder Kontore baut. Dazu legt man einfach seine passenden Gefolgsleute, auf die gleichfarbigen Felder und bekommt den darüber abgebildeten Chip. Diese Aktionen sind alle schlüssig und gehen nach zwei Runden in Fleisch und Blut über. Da gibt es Technikplättchen, die Gefolgsleute ersetzen, es gibt Bauten, die einem zusätzliche Optionen eröffnen, und punkteträchtige Bürgerplättchen bei bestimmten Leisten. Man will immer überall sein, kann es aber gar nicht, weil man nicht die passenden Chips zieht, oder nicht die genügende Anzahl. D. h., wieder die Anzahl erhöhen und auf anderes verzichten.

Am Ende wird noch das Ereignis abgehandelt, das postiv wie auch negativ zu Buche schlagen kann. Da ist von Steuern zahlen, über Pest (Chips vernichten) bis zu zusätzlichen Einnahmen alles drin. Aber mit den richtigen Ortskarten kann man die negativen Ereignisse einfach umgehen, wenn man denn die richtigen Chips hat! Danach wird das Startplättchen weitergegeben und der Ablauf geht von vorne los! Am Ende bekommt man Punkte fürs Geld, für Waren und gebaute Kontore, sowie für das Produkt aus Bürgerplättchen multipliziert mit dem Wert des Entwicklungstandes. Wer die meisten Punkte macht, gewinnt das Spiel!

Wie gut ist das Brettspiel Orléans?

Was sich kompliziert anhört, ist im Ganzen schlüssig und spielt sich toll! Im Netz angesprochene Vorteile des Badehauses sind dabei zu sehen, aber man kann mit der richtigen Strategie auch dagegen gewinnen! Nur ist es für ein 1er-Ortsplättchen schon übertrieben stark. Anfänger haben dann gegen erfahrenen Spieler keine Chance, wenn Sie das Badehaus nicht kennen. Man sollte schon auf dessen Stärke hinweisen, wobei auch da das Problem entsteht, dass der Startspieler immer der erste sein wird, der das Badehaus bekommt, wenn er denn will. Ansonsten liegt hier ein Spiel vor, das jeden Spieltyp anspricht, wobei man den Sack immer gut durchschütteln sollte. Sonst liegen dieselben Chips griffbereit, die man reingelegt hatte, und wozu das führen kann, weiß jeder. Bei Orlénas stimmt von der Spannung; Die Qual, aus den fehlenden Chips das Beste zu machen, treibt den Puls bei diesem Spiel in die Höhe – und das ist gut so!

Hier gehts zur Spielregel

Infos zu Orléans

  • Titel: Orleans
  • Verlag: dlp games
  • Autor: Reiner Stockhausen
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 90
  • Jahrgang: 2014

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1 Kommentar

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Tanja Koch 21. Dezember 2014 at 13:35

Ein wirklich schönes Spiel, bei dem man nicht merkt, wie die Zeit vergeht und in dem viele Wege zum Sieg führen können, es gibt also nicht die eine Sieg-Strategie. Auch hat bei uns der Spieler mit dem Badehaus nicht gewonnen, er wurde sogar letzter.

Das Material ist schön, mit zwei Ausnahmen:

1. Es wäre schön, gäbe es noch eine Wertungsleiste für das Spielende, so dass man seine Punkte etwas einfacher zusammenrechnen kann.

2. Ich tue mich schwer, die entsprechende Anzahl an Pappcountern im Beutel zu erfühlen, Holzscheiben wären mir lieber.

Doch das ist Jammern auf hohem Niveau bei einem so gutem Spiel.

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