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Perry Rhodan: Die kosmische Hanse

Perry Rhodan: Die kosmische Hanse von Reich der Spiele

Perry Rhodan, diesen Namen haben mit Sicherheit schon alle von uns irgendwann einmal gehört oder gelesen. Die im Wochenrhythmus erscheinende Science-Fiction-Serie gilt als eine der bekanntesten und auflagenstärksten der Welt. Seit 1961 die ersten Hefte in den Handel kamen, sind mittlerweile mehr als 2.300 Fortsetzungen mit den Abenteuern des Astronauten über die Ladentische gewandert. Perry entdeckte während einer Mondlandung im Jahre 1971 ein Alienraumschiff und erlangte danach im Laufe seiner Geschichte, die Jahrtausende umfasst, sogar die Unsterblichkeit. Leider hat das vorliegende Spiel, außer dem Namen und dem Science-Fiction-Szenario, allerdings nicht allzu viel mit dem guten alten Perry zu tun, sodass sich Fans der Serie erst einmal beruhigt zurücklehnen und diese Rezension lesen können, bevor sie in den nächsten gut sortierten Brettspielladen stürmen.

Perry Rhodan: Die kosmische Hanse ist ein reines Zwei-Personen-Spiel. Die beiden Spieler schlüpfen in die Rolle von Schiffskapitänen der kosmischen Hanse und sollen Passagiere und Waren innerhalb des Ambourella Systems, welches insgesamt sechs Planeten umfasst, sicher und schnell transportieren. Dabei verdientes Geld, in diesem Fall Megagalax, kann zum einen durch den Kauf von Technologien in den Ausbau der Transportraumschiffe gesteckt werden, dient zum anderen aber auch dem Spielziel, denn wer zuerst einen bestimmten Betrag auf seinem Konto vorweisen kann, hat das Spiel gewonnen.

Die Ausstattung ist einfach, aber effektiv und grafisch sehr gut gestaltet. Das Sternensystem wird durch sechs Planetenscheiben symbolisiert, welche in frei wählbarer, linearer Anordnung zwischen beiden Spielern ausgelegt werden. An einem Ende wird die Sonnenscheibe platziert, die zum einen als Zähler für den Kontostand der Raumschiffskapitäne gilt, zum andern aber auch Einfluss auf die Bewegungsrate der Raumschiffe hat, denn ein Flug in Richtung Fixstern ist einfacher zu bewerkstelligen als sich von von diesem zu entfernen.

Jedem der sechs Planeten werden fünf Warenkarten zugeordnet, die relevante Informationen bezüglich des Zielplaneten und dessen Waren enthalten. Die Karten sind beidseitig mit unterschiedlichen Zielen bedruckt, sodass bei Übereinstimmung von Startplanet und Zielplanet die Karte einfach umgedreht werden kann.

Weiterhin erhält jeder der beiden Spieler am Anfang einen Kartensatz bestehend aus zehn Technologiekarten, 19 Interventionskarten (Aktionskarten) und der Startkarte, also insgesamt 30 Karten. Die Startkarte wird zu Beginn des Spiels offen ausgelegt und enthält schon zwei bereits vorhandene Technologien. Zusätzliche Technologien müssen gekauft werden, um sie dauerhaft nutzen zu können, einmal gültige Interventionskarten können ohne Kosten im eigenen Zug ausgespielt werden.

Jeder der Spieler darf während seines Zuges einen Mix aus unterschiedlichen Aktionen ausführen. Dazu gehören zwei Interventionen, zwei Planetenaktionen (das bedeutet Be- oder Entladen einer Warenart oder der Kauf einer Technologie) und genau ein Flug. Die Reihenfolge der Aktionen ist frei wählbar, die Reichweite des Raumschiffes wird vor jedem Flug mit einem sechsseitigen Würfel neu ausgewürfelt. Der Spieler kann sowohl Flugpunkte, als auch Aktionen verfallen lassen, so es ihm sinnvoll erscheint. Zu transportierende Waren werden separat in Containern (erhältlich über Technologien) gelagert, davon stehen den Kapitänen in einem maximal ausgebauten Raumschiff drei Stück zur Verfügung. Das bedeutet letztendlich, man sollte seine Flüge und Aktionen sehr genau planen, um einen maximalen Nutzen daraus zu ziehen. Für am Zielplaneten abgelieferte Waren gibt es Geld – Megagalax – und die entsprechende Karte wird aus dem Spiel genommen. So gibt es nach und nach immer weniger Waren zu transportieren und nach zirka einer halben Stunde abwechslungsreicher Spielzeit steht ein Sieger fest.

Die kosmische Hanse wirkt auf den ersten Blick wie ein simples Handelsspielchen mit einem gewissen Glücksfaktor, der ausgewürfelten Flugweite. Erst im Laufe einiger Partien erschließt sich den Spielern die gesamte Bandbreite der sinnvollen Nutzung der Technologie- und vor allem der Interventionskarten. Hier liegt auch der eigentliche Reiz des Spieles verborgen, ein sinnvolles und effektives Kartenmanagement zu entwickeln, um dem Glücksfaktor und dem konkurrierenden Raumschiffkapitän Paroli bieten zu können. Tüftler und Optimierer sind somit bestens bedient, allein das Science-Fiction-Szenario wird Spieler, die damit wenig anfangen können, abschrecken. Doch auch diese sollten in jedem Fall eine Probepartie spielen, es lohnt sich in jedem Fall! Perry Rhodan ist vielleicht nicht der ganz große Wurf, aber in jedem Fall ein sehr gut funktionierendes, fein ausbalanciertes Zwei-Personen-Spiel mit einer angenehm kurzen Spieldauer und einem hohen Wiederspielreiz.

Infos zu Perry Rhodan: Die kosmische Hanse

  • Titel: Perry Rhodan: Die kosmische Hanse
  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Heinrich Glumpler
  • Spieleranzahl (von bis): 2
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2007

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