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Revolte in Rom

Revolte in Rom von

Etwas ungewöhnlich ist die Punktewertung von Revolte in Rom schon, alles andere ist erfreulich normal. Das bedeutet, der in Deutschland inzwischen übliche hohe Anspruch an Spielmaterial, Spielprinzip, Spielregel, Illustration und Spielfreude wird von dem Spiel von Stefan Feld erfüllt. Dazu bietet es Dauermotivation und Ausbaufähigkeit. Neue Ideen ließen sich über Bonuskarten schnell realisieren und einfach integrieren. Die Schachtel macht einen gefüllten Eindruck. Das ist dem Pappeinsatz geschuldet, denn eigentlich würde das Spiel sogar in die Hosentasche passen. Die 52 Spielkarten, die Sesterzen und Ruhmpunkte aus starker Pappe, die Würfel in zwei Farben und die Spielregel, das hätte als Mitnehmspiel auch in ein Stoffsäckchen gepasst.

Vor dem Spiel steht die Suche nach einem geeigneten Tisch. Man sollte sich gegenübersitzen können, aber er sollte nicht zu tief sein, so 50-60 cm sind ideal. Aus den Karten werden die sechs Würfelkarten und die zwei Aktionskarten aussortiert. Der Rest der Karten wird gemischt. Die acht Tischkarten werden in einer Reihe zwischen den Spielern ausgelegt. An den Enden jeweils die Sesterzen- oder Nachzugkarte, dazwischen die Würfelkarten von eins bis sechs geordnet.

Dann bekommt jeder Spieler noch fünf Sesterzen und zehn Ruhmpunkte sowie vier Spielkarten. Davon sucht man zwei aus und gibt sie dem Gegner. Die vier Karten werden nun verdeckt auf die eigene Seite der Würfelkarten gelegt und zwar pro Platz nur eine Karte. Danach decken beide gleichzeitig auf. Das Spiel kann beginnen und zwar mit der Punktewertung.

Der Startspieler muss für unbesetzte eigene Plätze je einen Ruhmpunkt abgegeben. Da er nur vier Karten hatte, gibt er zwei von seinen zehn Punkten gleich wieder ab. Danach würfelt er mit seinen vier Würfeln und ordnet diese zu. Will er eine Karte aktivieren, muss er einen Würfel mit der Augenzahl des entsprechenden Platzes dieser Karte zuordnen. Zusätzlich kann ein oder mehrere Würfel auf der Karte “Sesterzen“ oder “Nachziehen“ gelegt werden.

Wenn alle Würfel verteilt sind, kann der Spieler die nun möglichen Aktionen in beliebiger Reihenfolge durchführen. Ein Würfel auf der Karte „Sesterze“ bedeutet für den Spieler soviel Geld wie der Würfel Augen zeigt. Auf der Karte “Nachziehen“ kann der Spieler entsprechend der Würfelaugenanzahl Karten vom Stapel nehmen, jedoch nur eine behalten, den Rest muss er abwerfen. Zusätzlich kann der Spieler noch Karten ausspielen. Er zahlt den Kartenwert in Sesterzen und kann die Karte auf einen eigenen Platz legen. War dieser Platz schon belegt, verschwindet die vorherige Karte auf den Ablagestapel.

Karten können Personen oder Bauwerke symbolisieren. Auf den Karten sieht man den Wert, den man beim Ausspielen bezahlen muss und den Verteidigungswert sowie einen Text, der kurz die Eigenschaften der Karte beschreibt. Die Karten tragen ein Symbol, ob sie aktiviert werden müssen oder dauernd aktiv sind. Einige Karten tragen ein extra Würfelsymbol, das anzeigt, dass für die Wirkung erneut gewürfelt werden muss. Die Texte sind teilweise zu kurz und unterschlagen wichtige Information, deswegen sollte bei den ersten Spielrunden die Beschreibung der Karten in der Spielregel kurz gegengelesen werden. Der ungewohnte Mechanismus schleift sich aber schnell ein und es entsteht ein munteres abwechslungsreiches Spiel.

Man hat nie die richtigen Würfel, wenn doch, hat man die falschen Karten. Und wenn auch die passen, fehlt das Geld. Trotzdem vergeht selten ein Zug, bei dem man nicht mindestens einen neuen Siegpunkt sein eigen nennen kann. Man schickt Truppen gegen die Figuren des Gegners, legt Bauwerke in Schutt und Asche, lässt Politiker für sich streiten und stiftet öffentliche Gebäude. Die Interaktion ist immer gegeben, die Phasen des Überlegens halten sich in Grenzen und der Spielzug selbst ist schnell durchgeführt.

Insgesamt ein schnelles, ausgewogenes Spiel, selten, dass der Unterschied in den Siegpunkten wirklich signifikant würde. Die Siegbedingung selbst ist erfreulich einfach: Ist ein Spieler pleite oder gibt es keine Siegpunkte zu verteilen, endet die Revolte, ein neuer Cäsar regiert Rom.

 

Infos zu Revolte in Rom

  • Verlag: Queen Games
  • Autor: Stefan Feld
  • Spieleranzahl (von bis): 2
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Jahrgang: 2005

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