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Royal Turf

Royal Turf - Foto von alea/Ravensburger

Rainer Knizia lebt in England. Vielleicht wird in England ja Pferderennen bzw. Pferdewetten anders erlebt als in Deutschland, aber sein Turf-Spiel gehört sicher nicht zu den Meisterleistungen des umtriebigen Autors.

Von Seiten der Anleitung und der Ausstattung ist Royal Turf ein sehr schönes und einfaches Spiel. Pferderennen bringt es mit sich, dass auch der Glücksfaktor nicht allzu niedrig ist. Was hier aber gewettet wird, bleibt ein kleines Rätsel. Gibt es Wetten auf den Pacemaker, der zur Hälfte eines Rennens vorne liegt? Für zumindest deutsche Verhältnisse ein eher fremder Gedanke. Aber gut: Schauen wir uns mal den Rest des Wettens an. Jeder Spieler wettet in den drei Rennen auf drei der sieben Pferde, die unter die ersten drei kommen müssen. Aber halt: Es wird ja gar kein Einsatz bezahlt! Nein, stattdessen gibt es Chips, die auf die Pferde platziert werden. Hm, aber ausgezahlt wird in Geldnoten. Na ja, was hier vom Ablauf eben ein Spielmechanismus ist und mit Realität nicht so viel zu tun hat, birgt wenigstens einen ganz interessanten Quoten-Mechanismus. Je weniger Spieler auf die siegreichen Pferde gewettet haben, desto höher wird die Ausschüttung. Das ist spieltechnisch ganz einfach und schön gelöst. Vorgegebene Quoten für eine bestimmte Anzahl von Wetten. Wer demnach auf ein Pferd wettet, das für die anderen Spieler nur ein Außenseiter ist, bekommt mehr Geld.

Das Setzen der Pferde ist ebenfalls sehr schön umgesetzt. Alle Pferde haben vier feste Werte, von denen jede Runde per Würfelwurf einer als Anzahl der zu setzenden Felder gewählt wird. So kann jeder Spieler vor dem Rennen die Stärke des Pferdes einschätzen, das Glück bestimmt dann aber die Tagesform. Während des Rennens setzen die Spieler reihum jeweils ein beliebiges Pferd. Das gleiche Pferd darf aber erst dann wieder gesetzt werden, wenn alle Pferde in einer Runde gesetzt wurden. Damit wird gewährleistet, dass auch Pferde, die vielleicht niemand gewettet hat, eine Siegchance haben. Dieser Spielmechanismus passt sehr gut zum Pferderennen und ist sicher das Herzstück des Spieles.

Trotz schöner Momente bleibt Royal Turf aber ein Spiel, an dem sich die Geister schieden. An Spiele wie Jockey oder Finish kommt Knizias Werk nur beim Bewegungsmechanismus heran. Der etwas merkwürdige Wetteinsatz lässt Zweifel am Spielprinzip aufkommen. Unbesorgt kann man auch mal ein Außenseitertipp wagen, ohne Geld zu verlieren. Und am Ende gewinnt der Spieler, der das meiste Geld erwettet hat.

Infos zu Royal Turf

  • Verlag: alea Spiele
  • Autor: Reiner Knizia
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2001

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