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Schatzkiste

Schatzkiste von aleaspiele

Kostbare Erweiterungen zu sechs alea-Schätzen der letzten 10 Jahre

Zehn Jahre alea – ein Grund zum Feiern. Wo anderenorts normalerweise der Jubilar beschenkt wird, läuft es hier einmal andersrum und die versammelte Spielerschaft bekommt eine kleine Schatzkiste mit zehn Erweiterungen zu sechs Spielen aus der alea-Reihe.

Puerto Rico erhält zweifachen Zuwachs. Die neuen Gebäude sind bereits in der Spielbox und als Zugabe zum PC-Spiel erschienen. Vor Spielbeginn stellt man sich eine Gebäudeauswahl aus alten und neuen Gebäuden zusammen, so dass zwangsläufig eingefahrenen Strategien umgestellt werden müssen. Gleiches gilt für Erweiterung Nummer zwei: die Adligen. Adlige sehen aus wie rote Kolonisten und landen mit dem selben Schiff auf Puerto Rico, pro Bürgermeisterphase ersetzt ein Adliger einen normalen Kolonisten. Zudem gibt es auch in dieser Erweiterung einen Gebäudezuwachs, acht weitere Gebäude, die zusätzlich ausgelegt werden. Diese neuen Gebäude haben meist unterschiedliche Funktionen, je nachdem ob ein Adliger oder Kolonist darauf platziert wird oder geben geben für Adlige weitere Boni.

Auch für San Juan gibt es zwei Zugaben. Die ersten Erweiterung besteht aus 31 neuen Gebäudekarten, die wie gewohnt in den Stapel eingemischt werden. Die Kathedrale ist ein zusätzliches Gebäude, das von Beginn an offen liegt. Der Erbauer der Kathedrale erhält für von Mitspielern gebaute Sechser-Gebäude Siegpunkte. Die zweite Erweiterung enthält sechs Ereignis-Karten, die ebenso in den Stapel eingemischt werden. Tauchen sie im Laufe des Spieles auf, werden sie zu den Rollen-Karten gelegt und sind danach alternativ wählbar, das heißt, anstelle einer Rolle aktiviert man nun ein Ereignis. Die Spanne reicht von Negativ-Ereignissen wie dem Erdbeben, bei dem jeder Spieler ein Gebäude abreißen muss, bis zum genauen Gegenteil, dem Wiederaufbau, bei dem jeder ein Gebäude kostenfrei errichten darf. Beide Erweiterungen bringen frischen Wind in San Juan und bieten mehr Abwechslung.

Wie verhext kann sogar mit drei Erweiterungen aufwarten, wobei die erste keine spielerischen Mehrwert besitzt, sondern schlicht Material für einen sechsten Spieler bereitstellt, sowie sechs Raben, die der Übersichtlichkeit in Bezug auf das Spielende dienen. Schon interessanter sind da die neun Amulette, die gleichmäßig an die Spieler verteilt werden. Diese haben den Effekt, dass der Ausspieler einmalig pro Durchgang eine abgejagte Rolle zurückgewinnen kann. Am interessantesten sind aber die 17 magischen Fähigkeiten, die noch vor den Rollenkarten ins Spiel kommen und von denen sich jeder Spieler eine aussuchen darf. Diese geben verschiedene, meist mehrmals nutzbare, Vorteile und machen das Spiel wesentlich taktischer und reizvoller.

Auch der Sonnenkönig Louix XIV erhält Zuwachs in Form eines Günstlings. Für die Spieler bedeutet dies ein zusätzliches Tableau, dass in jeder Phase eine spezielle Aktion ermöglicht, sowie eine Günstlingsfigur, die immer gegenüber der Louis-Figur ihren Platz findet. Am Spiel selbst ändert sich nur wenig. Der Spieler, der die Mehrheit an der "Günstlings-Tafel" besitzt, erhält zwei weitere Aktionssteine, die er entweder auf freie Aktionsfelder seines Tableaus oder in den eigenen Vorrat stellen darf. Die Nutzung einer Aktion kostet den betreffenden Aktionsstein, der auf dem Tableau liegt.

Neun neue Personen besuchen Notre Dame und sorgen so für unterschiedliche Spielabläufe. Bei den grauen Personenkarten gibt es nun pro Buchstabe sechs Personen, aus denen drei gezogen werden, die sich jeder Spieler ansehen darf und die danach  wieder gemischt werden. Dies ändert am Spielverlauf gar nichts, sorgt aber dafür, dass eingefahrene Strategien geändert werden müssen, da sich so neue Konstellationen ergeben.

Die Erweiterung "Die chinesische Mauer" ist naheliegenderweise ein Zubrot zu Im Jahr des Drachen. Jeder Spieler erhält sechs Mauerteile, die nach Bau verschiedene Vergünstigungen, wie Reis, Geld et cetera bieten. Zu diesem Zweck gesellt sich eine weitere Aktionskarte zu den sieben übrigen und kann auf die übliche Weise genutzt werden. Dreimal im Spiel kommt es nun zu einer Mauerwertung, zweimal nach dem Ereignis Mongolensturm und am Spielende. Im Erfolgsfall, das heißt, es liegen genug Mauerplättchen aus, bekommen alle beteiligten Spieler pro Mauerteil einen Siegpunkt. Sind es zu wenig müssen der oder die Spieler mit den wenigsten Mauerteilen eine Person entlassen. Diese Erweiterung ist vor allem an größere Runden mit mindestens vier Spielern sinnvoll. Die zweite Erweiterung hört auf den Namen "Die Super-Ereignisse". Zehn dieser Ereignisse werden gemischt und ein einziges davon wird auf das siebte Ereignis-Plättchen gelegt. Die Palette reicht von neuen Katastrophen wie das Erdbeben, bei dem Palastteile verlustig gehen, über zusätzlichen Wertungen bis hin zu durchaus positiven Karten, wie den Freibrief bei dem eine beliebigen Personengruppe gewählt werden darf um deren Vorteile zu erhalten.

Das schönste an der Schatzkiste ist die Tatsache, dass man alle sechs Spiele wieder neu für sich entdecken kann. "Dank" der ständigen Neuheitenflut verschwinden auch gute bis sehr gute Spiele hin und wieder aus dem Blickfeld und teilen so das Schicksal ihrer qualitativ deutlich schlechteren Kollegen. Die Schatzkiste schafft zumindest kurzfristig Abhilfe und enthält durchweg gute Erweiterungen, die an den Abläufen der Spiele meist nur wenig ändern, aber neue Strategien ermöglichen oder einfach nur mehr Abwechslung bieten. Wer das eine oder andere der erweiterten Spiele sein Eigen nennt, wird um die Anschaffung der Schatzkiste nicht herumkommen.

Infos zu Schatzkiste

  • Titel: Schatzkiste
  • Verlag: alea Spiele
  • Autor: Rüdiger Dorn, Andreas Seyfarth, Stefan Feld, Andreas Pelikan
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 9
  • Jahrgang: 2009

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