Reich der Spiele

Steam

Steam von Anita Borchers

Auf Schienen zum Ruhm

Zu Beginn liegt er da, friedlich und leer, der Spielplan, aber das wird sich im Laufe des nun folgenden Spiels schnell ändern. Denn gnadenlos werden die Spieler das Land mit einem stetig wachsenden Streckennetz ihrer Eisenbahngesellschaft zupflastern und es „zivilisieren“ nennen. Immer darauf aus, Waren, die in den Großstädten schlummern, zu ihrem Bestimmungsort zu transportieren, bevor es jemand anderes tut.

Bei Steam geht es mit Volldampf durch Teile Mitteleuropas oder Nordamerikas, je nach Wahl der Spielplanseite. Die Spieler bauen im Laufe der Spielrunden eigene Streckennetze auf und verbinden somit Städte und Großstädte mit- und untereinander. Ziel ist es, auf dem Spielplan liegende Warensteine per Schiene in eine der Großstädte zu transportieren, in der sie benötigt werden. Der Spieler erhält für einen solchen Transport Geld, für längere zurückgelegte Wege mehr als für kurze. Dabei muss er allerdings beachten, dass er die Reichweite seiner Lokomotive ebenfalls Runde für Runde erweitert, um Waren überhaupt über längere Strecken bewegen zu können.

Die Waren sind knapp bemessen, sodass die Spieler neben Streckenbau, Transport und Lokomotivepimpen, Mitspieler beobachten, Strategien für Folgerunden entwickeln auch noch für Nachschub an Waren sorgen sollten, um ihr inzwischen gewachsenes Transportsystem in den Folgerunden mit weiteren Waren und somit Profit versorgen können. Und Profit ist bitter nötig, denn Geld ist knapp. Die Spieler müssen in jedem Fall ihre ersten Gleise auf Pump kaufen, am Ende jeder Runde ordentlich Zinsen zahlen und sehen am Spielende auch recht alt aus, wenn sie den Schuldenberg bis dahin nicht abtragen konnten. Am lukrativsten ist es natürlich, die Strecken der eigenen Gesellschaft zu nutzen. Wenn es sich jedoch gar nicht vermeiden lässt, darf man auch Teile gegnerischer Strecken befahren, aber diese halten natürlich gierig die Hand auf, um auch etwas vom Erlös zu erhalten.

Rasch entwickelt sich eine Vielzahl an Städteverbindungen der unterschiedlichen Spieler. Da lohnt es sich genau hinzuschauen und zu überlegen, welche Schritte als nächstes unternommen werden sollten, damit man nicht auf dem Abstellgleis landet. Eben noch sicher geglaubte Waren, die über die eigene Strecke transportiert werden sollten, können schnell auf der Eisenbahn des Nachbarn landen, der plötzlich eine Umgehungsstrecke aus dem Boden gestampft hat. Nach einigen Spielrunden, abhängig von der Spielerzahl, gewinnt am Ende der Spieler mit den meisten Punkten, die sich aus Einkommen bzw. Schulden und fertigen Verbindungen zusammensetzen.

Steam ist ein Aufbauspiel für Fans komplexer Spiele, die nicht so schnell den Überblick verlieren. Nicht nur auf dem Spielplan ist Durchblick gefragt, auch das Abarbeiten der Spielerreihenfolge erfordert etwas Aufmerksamkeit. Wer dann das Grundspiel beherrscht, kann sich mit den erweiterten Regeln des Expertenspiels noch steigern.

Der Karton enthält übrigens neben dem ansprechenden Material für Steam selbst in Vorbereitung auf zukünftige Varianten weit mehr Material, als aktuell benötigt wird. Sind wir also gespannt, wann es Neues von der Dampflok gibt.

Infos zu Steam

  • Titel: Steam
  • Verlag: Phalanx Games
  • Autor: Martin Wallace
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 90
  • Jahrgang: 2009

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