Tallinn – eine Stadt weit im Osten am Rande der Ostsee und als Name für ein Spiel eher ungebräuchlich. Ein recht nett aufgemachtes Gesellschaftsspiel um Einfluss bei Kaufleuten, Ordensrittern und Mönchen. Das hört sich alles nicht neu an und irgendwie hat man solche Spiele schon oft auf dem Tisch gehabt. Am Ende gilt es bei Tallinn, wie so oft, die meisten Einflusspunkte gesammelt zu haben. Diverse Erweiterungen sind gleich mit zu erhalten und sind dabei gar nicht so übel, aber dazu später mehr.
Wie wird Tallinn gespielt?
Tallinn geht in der Grundversion auch nur über zehn Runden die in jeweils vier Phasen eingeteilt sind. Dabei besitzt jeder zehn Karten und eine zufällig bestimmte Startkarte, die am Anfang offen ausliegt. Ein Zählkarte mit einer Münze als Punktezeiger hält das Material in kleinen Grenzen. Auf der Startkarte sind drei Startpersonen abgebildet, die aus den o. g. drei Gruppen bestehen. Jeder nimmt drei Karten auf die Hand und alle legen eine verdeckt vor sich ab.
Die Karten sind zweigeteilt, und man aktiviert jeweils die rechte Seite. Nach dem Aufdecken legt man diese Karte an seine Startkarte an, und bestimmte Personengruppen vermehren sich dadurch. Auf einigen Karten ist eine farbige Münze abgebildet. Sollte diese auf der rechten Seite sein, wird die passende farbige Gruppe der drei Personen gewertet. Kaufleute, Ordensritter und Mönche haben dabei jeder eine passende Farbgruppe. Für jeden Spieler, den man bei der Wertung in der angegebenen Gruppe mit der Anzahl seiner Personen übertrifft, gibt es dabei zwei Siegpunkte, bei Gleichstand einen Siegpunkt. Danach kann man noch eine Karte umdrehen oder mit der Rückseite dazupacken, die dann einen Turm darstellt.
Danach wird eine Karte nachgezogen. Das ganze passiert in der Grundversion zehnmal, danach wird abgerechnet. Bei der Schlusswertung wird jeder einzelne Stand noch einmal abgerechnet und es gibt pro Mehrheit vier Siegpunkte, bei Gleichstand zwei Siegpunkte. Als letztes werden die Türme umgedreht und es wird geprüft, welcher Stand am häufigsten vertreten ist. Dafür gibt es dann sechs Siegpunkte und drei Siegpunkte bei Gleichstand.
Wie gut ist das Gesellschaftsspiel Tallinn
Ein kleines feines Spiel, eigentlich geeignet für jede Spielrunde. Angefangen vom Familien- bis zum Vielspieler. Die Erweiterungen geben dem Spiel noch eine zusätzliche Würze und machen Tallinn noch abwechslungsreicher. Da kann man sich bei einer Wertung noch kleine Figuren in einer Farbe nehmen, die am Ende zusätzlich zählen, oder am Ende wird im Turm eine Personengruppe in der passenden Farbe verdoppelt.
Die Regeln sind eingängig und leicht zu verstehen und der Ablauf leicht zu merken. Es ist nicht die innovativste Idee, aber es ist durchaus reizvoll. Tallinn kann man immer wieder gerne hervorholen, wenn man ein schnelles, spannendes und leicht zu erklärendes Gesellschaftsspiel auf den Tisch bringen möchte. Dabei sind auch hier die Kinder gerne mit dabei, denn allzu hohe Hürden sind hier nicht aufgebaut. Die Grafiken sind ansprechend und nach zwei Partien möchte man eigentlich nicht mehr ohne die Erweiterungen spielen, weil Tallinn dann erst so richtig seinen vollmundigen Reiz entfaltet. Auch funktioniert es in jeder Spieleranzahl hervorragend und passt wegen seiner Größe auch in jedes Urlaubsgepäck. Also, Tallinn erfindet das Rad nicht wirklich neu, aber es ist gut.
Infos zu Tallinn
- Titel: Tallinn
- Verlag: Ostia Spiele
- Autor: Stefan Risthaus
- Spieleranzahl (von bis): 2-4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
- Dauer in Minuten: 20-30
- Jahrgang: 2016
- Video:
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Spiele-Offensive
2 Kommentare
Versteh ich nicht. Ihr hyped das Spiel im Fazit und dann nur einen Daumen in die Mitte ? Ist es nun gut oder schlecht ? Ich überlege nämlich, es zu kaufen !!!
Die meisten erwarten von neuen Spielen immer die große Innovation. Das ist es aber nicht, es macht halt Spaß. Und je nach Anforderung an ein Spiel kann man den Daumen auch oben lassen, nur gibt es in der Art eben schon viele Spiele. Sieh das so: Gibt nicht großartiges neues, macht aber Spaß aber für Vielspieler nicht besonders herausragend. Familienspieler lassen den Daumen oben… Jenachdem was Du bevorzugst und dich mehr anspricht.