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Thurn und Taxis – Glanz und Gloria

Thurn und Taxis - Glanz und Gloria von Reich der Spiele

Kein Spiel des Jahres darf ohne Erweiterung bleiben, so scheint es jedenfalls. Dieserhalben gibt es auch eine für Thurn und Taxis. Doch was ist das eigentlich in der Schachtel? Erweiterung ist es keine, dafür wird zuwenig des Grundspiels übernommen, Teil zwei ist es aber auch nicht, da zum eigenständigen Spiel die Häuschen und die Spielregel fehlen. Übernommen wurden dagegen große Teile der Regeln. Neu sind der Spielplan (Norddeutschland), die Städtekarten und die Regelung der Routenlänge. Neu natürlich auch die Aufteilung der Bonusplättchen. Vielleicht trifft die Bezeichnung „norddeutsche Variante“ den Kern.

Der neue Spielplan zeigt den nördlichen Teil Deutschlands von Frankfurt nordwärts. Unter den 23 Städten sind diesmal auch freie Reichsstädte, die zu keinem Territorium gehören. Wieder sind die Stadtillustrationen ein Glanzlicht der Grafik. Die Stadtkarten tragen jetzt auch Bildnisse von bis zu drei Kutschpferden auf der Rückseite und dieselbe Anzahl Hufeisen mit auf der Vorderseite. Dafür fallen die Kutschenkarten und die Stammhauskarten weg. Auch der Wagner als Amtsperson wird nicht benötigt und ist auf dem Spielplan nur noch als Erinnerungsbild an der Wand zu sehen.

Zu Anfang bekommt jeder Spieler eine „Stamm“-Kutschkarte in seiner Farbe, ähnlich gut zu erkennen wie beim Originalspiel und die zwanzig Häuser seiner Farbe aus dem Grundspiel. Die Stammkutschkarte ist schon mit zwei Pferden bespannt, weitere fügt man einfach hinzu indem man Stadtkarten nicht als Strecke ablegt, sondern umgedreht als Zugpferde vor die Kutsche. Eine ausgelegte Strecke kann nur gewertet werden, wenn die Kutsche mindestens so viele Zugpferde aufweist, wie die Strecke Städte umfasst. Ansonsten gelten die gleichen Regeln für Kartenauslage, Amtspersonen und Strecken auslegen wie bei Thurn und Taxis.

Bei den Ländern sind die Besonderheiten des geteilten Preußens und der Reichsstädte, die keinem Land angehören, zu beachten. Die Wertungsplättchen sind der neuen Karte angepasst und es gibt, wie in der zweiten Auflage des Grundspiels als Ersatz für „Außerhalb Bayerns“, eine Wertung „Alle Länder“. Ungewohnt ist, dass nach einer Wertung nicht nur die Streckenkarten auf den Ablagestapel wandern, sondern auch die Pferdekarten und man wieder von vorne anfangen muss, Pferde und Städte zu sammeln. Die Regel des Spielendes übernimmt die Festlegung des Grundspiels, die Runde nach dem ersten Setzen des letzten Spielsteins zu Ende zu spielen. Der Spielendebezug auf die Siebener-Kutsche entfällt natürlich.

Die ErweiterungGlanz und Gloria hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Zum Einen ist das Spiel durch die schönere Kutschenregelung, die geänderte Länderaufteilung und die Einfügung der Reichsstädte interessanter geworden, da nun mehr Interaktion mit den Mitspielern möglich ist. Zum Anderen bleibt ein fader Beigeschmack bei der Ausstattung zurück. Obwohl sich die Preise beider Spiele nur unwesentlich unterscheiden, wurde der kostspieligste Teil der Spielmaterialien, die Spielfiguren, bei Glanz und Gloria weggelassen. Dadurch wird man zum Erwerb beider Spiele praktisch gezwungen. Als Abhilfe bietet sich da Eigeninitiative bezüglich der Grundspiel-Regeln und des Erwerbs von Alternativ-Spielmaterial an. Schade, das hätte der Hersteller eigentlich nicht nötig gehabt. Als Spiel gefällt es mir besser als Thurn und Taxis und wird bei uns regelmäßig gespielt.

Infos zu Thurn und Taxis – Glanz und Gloria

  • Verlag: Hans im Glück
  • Autor: Andreas Seyfarth, Karen Seyfarth
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2007

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