Reich der Spiele
Reich der Spiele >> Rezension >> Where’s Bob’s Hat

Where’s Bob’s Hat

Wheres

Es gibt ja viele Stichspiele. Skat ist wohl in Deutschland das bekannteste. Will man dem Stich-Mechanismus etwas neues hinzufügen, muss man sich etwas einfallen lassen. Der Autor Alan R. Moon hat das versucht und mit Where's Bob's Hat sein eigenes, witziges und unterhaltsames Stichspiel entwickelt. Dabei wirkt zunächst alles ganz "normal". Man legt eine Trumpffarbe fest, muss bedienen, die Karten haben Werte von Eins bis 20 und am Ende gibt es Punkte. So weit der Standard. Der Witz steckt bei diesem Spiel im Detail. Der Kartengeber legt nämlich die Trumpffarbe (eine von dreien oder keine) zufällig vor dem Geben fest. Sind alle Karten verteilt (übrigens jede Runde eine mehr), entscheidet er sich zudem für eine der beiden Bob's-Hat-Karten mit dem Wert "-10" oder "+10". Diese wird in die Tischmitte gelegt und bei einigen Stichen von Spieler zu Spieler weitergegeben. Nun kommt der eigentliche Mechanismus des Spiels: Jeder Spieler legt nun (mit speziellen Bietkarten) fest, in welcher oder welchen der drei Farben er in dieser Runde glaubt, die Kartenmehrheit zu bekommen. Alternativ oder zusätzlich darf er darauf setzen, auch die wenigsten Karten zu bekommen. Diese "Gebote" sind beliebig kombinierbar, wobei es schon schwer genug ist, mit einer Ankündigung richtig zu liegen. Haben sich alle Spieler entschieden, werden die Bietkarten aufgedeckt und damit für alle sichtbar. Die Spielrunde selbst ist einfach. Der Kartengeber (der hat echt alle Hände voll zu tun: Trumpffarbe festlegen, mischen, geben, Bob's-Hat-Karte wählen und anfangen) beginnt die Runde. Wer hat, muss bedienen, wer nicht hat, kann abschmeißen oder mit einem Trumpf stechen. Sind in einem Stich die Kartenwerte "14" oder "15" einer Farbe enthalten bekommt der Stichgewinner zusätzlich die Bob's-Hat-Karte. Am Ende wird gezählt, wie viele Karten jeder pro Farbe hat. Hat man tatsächlich in der gebotenen Farbe eine Karte mehr als die Mitspieler (höchste Anzahl eines Spielers entscheidet), bekommt man fünf Pluspunkte und einen Punkt pro gewonnener Karte in der Farbe. Klappte das gebot nicht, hagelt es fünf Minuspunkte. Die Bob's-Hat-Karte bringt entweder zehn Plus- oder Minuspunkte. Wer auf die wenigsten Karten gewettet hat, erhält bei Erfolg Pluspunkte oder bei Misserfolg Minuspunkte in Höhe der Anzahl der Karten, die an jedem Spieler in dieser Runde ausgeteilt wurde. Das Spiel ist unterhaltsam und witzig, jedoch weit davon entfernt, herausragend zu sein. Da man vorher nie weiß, wie viele und Karten pro Farbe in der aktuellen Runde verteilt sind, ist der Glücksfaktor relativ hoch und es fällt schwer, Trümpfe zu zählen. Zu wenig neue Elemente sind im Spiel enthalten, die Kombination ist allerdings gelungen. Lange und entsetzte Gesichter, wenn plötzlich alle meinen, die meisten Karten einer bestimmten Farbe zu bekommen, wechseln sich mit Lachern ab. Zu fünft ist dieses Spiel nicht weniger interessant, als bei einer kleineren Spielerzahl, jedoch reicht hier mitunter ein einziger Stich aus, um die Mehrheit einer Farbe zu erhalten – damit wird es unberechenbar. Zu zweit ist das Spiel eher langweilig. Die optimale Spielerzahl liegt tatsächlich bei drei bis vier, wie es auf der Schachtel angeben ist. Für eine nette Runde zum Einstieg oder Ausklang eines Spieleabends oder als Spiel für unterwegs ist Where's Bob's Hat genau das richtige, zumal die Anschaffung der kleinen Schachtel nicht besonders kostspielig ist.

Infos zu Where’s Bob’s Hat

  • Verlag: Abacusspiele
  • Autor: Alan R. Moon
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2002

Werbung
kaufen Prüfen, ob Where’s Bob’s Hat vefügbar ist bei:
Amazon
Spiele-Offensive

Mehr Spiele-Themen entdecken

Kommentieren