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Zu viele Köche

Zu viele Köche von Pegasus Spiele

„Charly! Eine Hühnerbrühe!“, tönt es im Restaurant in der Sesamstraße. Kellner Grobi schluffelt in die Küche und bringt kurze Zeit später, eine Fischsuppe. Das gefällt dem Gast natürlich nicht – Reklamation! Und so weiter und so weiter … Wir alle kennen die Leidensgeschichten dieses Gastes. Regelmäßig fällt er nach so einer Bedienung ohnmächtig vom Stuhl. Aber wieso bekommt er nie, was er bestellt hat? Werfen wir nun einen Blick in Charliys Küche.

In Charlys Küche kochen bis zu fünf Köche. Dummerweise gibt es nur einen großen Suppentopf. Aber alle wollen ihre Suppen fertig kochen. Gleichzeitig! Man stelle sich vor, einer möchte Fischsuppe kochen, ein anderer die Hühnersuppe und die Peperonisuppe steht auch noch auf dem Plan. Das kann nur schief gehen!

Zum Spiel: Es werden an jeden Spieler dreizehn Karten verteilt. Mit diesen Karten in der Hand, versucht man abzuschätzen, was für eine Suppe man aus diesem Bukett zaubern kann. Fünf verschieden Gerichte müssen im Laufe des Spiels gekocht werden. Am Anfang hat man noch die Wahl. Verdeckt legt jeder sein Menü vor sich ab und schon kann unter dem Topf Feuer gemacht werden. Das geht so: Nacheinander legt jeder Koch eine Zutatenkarte mit einer aufgedruckten Zahl in den „Topf“ und addiert laut auf. Wer kann, muss die ausliegende Farbe bedienen. Ist das nicht mehr möglich, kann eine beliebige Karte abgeschmissen werden. Wenn aber eine Peperoni im Topf landet, wird die Bedienpflicht für alle Spieler aufgehoben und jeder kann reinschmeißen, was er will. Die Suppe ist durch die Peperoni eh versaut und nicht mehr zu retten. Sollte die aufaddierte Summe zehn oder mehr überschreiten, muss der Suppenkoch, der die Karte gelegt hat, den Stapel einsacken und neu ausspielen.

Wenn ein Spieler an der Reihe ist und keine Karten mehr auf der Hand hält, wird die laufende Runde abgerechnet. Dazu wird dann die Menükarte von jedem Spieler aufgedeckt. Je nach dem, was er kochen wollte, gibt es folgende Punkte. Bei Hühner-, Fisch-, und Gemüsesuppe, zählt jede entsprechende Karte, in der Menüfarbe, ein Punkt plus und jede Peperoni (die, die alles versaut hat) einen Punkt minus. Wenn es doof läuft, muss man sogar Punktekarten abgeben. Eine Peperonisuppe bekommt für jede Karte mit dem Wert null einen Minuspunkt, für jede Peperonikarte Pluspunkte und bei einem Fast Foodgericht zählt jede Karte minus. Dafür bekommt man aber auch per se erst mal fünf Punkte gutgeschrieben. Die erledigte Menükarte wird abgelegt, die Auswahl der möglichen Gerichte reduziert sich so von Runde zu Runde, man wird ausrechenbarer.

Das ist der grobe Menüverlauf. Man kann während der laufenden Runde mit einer so genannten Überkochkarte die Summe in dem Topf wieder auf Null heruntersetzen. Dazu kann man mit den schon erwähnten Karten mit dem Wert null, wunderbar taktieren und seinen Nachbarn unter Druck setzten. Nach fünf Runden steht der Gewinner mit den meisten Pluspunkten fest.

Reiner Knizia liefert mit Viele Köche wieder einmal mehr gute Kartenhausmannskost ab. Ein rundes Kartenspiel mit einer Prise Ärgern. Das zwar beliebig wirkt, aber durchaus seinen Reiz hat. Gerade richtig für eine Runde entspanntes spielen nach Feierabend, ohne das einem danach der Kopf glüht.

Man hat das Gefühl, solche Kartenspiele zu entwickeln, kosten den Ludoholik nur ein müdes Lächeln. Vielleicht hatte er das fertige Spiel auch schon in der Schublade und als der Verlag anrief, brauchte er sich nur ein wenig zu bücken. Das ist jetzt ironisch gemeint und drückt natürlich eine Portion Neid aus. Aber in Anbetracht der vielen Veröffentlichungen von Reiner Knizia kommt man schon mal auf solch verrückte Gedanken.

 

Infos zu Zu viele Köche

  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor: Reiner Knizia
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 50
  • Jahrgang: 2009

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