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Leo Colovini über Donna Leon – Gefährliches Spiel

Donna Leon - Gefährliches Spiel von Ravensburger

Mörderisches Venedig

Leo eines deiner neuen Spiele ist trägt den Titel Donna Leon – Gefährliches Spiel. Es basiert auf den Büchern mit Comissario Brunetti. Magst du diese Figur?
“Als Lothar Hemme (Ravensburger) zum ersten Mal mit mir Kontakt aufnahm, musste ich zugeben, noch nie ein Buch von Donna Leon gelesen zu haben. Sie möchte ihre Bücher nicht ins Italienische übersetzt haben, deshalb ist sie hier in Venedig paradoxerweise nicht so bekannt wie anderswo. Als ich begann, die ersten fünf Bücher in Englisch zu lesen, die ich hier fand, habe ich sie sofort gemocht. Besonders die Art, in der die Stadt und die besondere Lebensart beschrieben werden.“

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Die Veröffentlichung von Ravensburger ist eine Lizenz von Studiogiochi. Wie hast du die Rechte für eine Umsetzung als Spiel bekommen und wie kam der Kontakt zu Ravensburger zustande?
„Alle meine Spiele stehen unter Lizenz von Studiogiochi. Es ist ein Unternehmen, das ich mit Dario De Toffoli and Dario Zaccariotto führe. Wir hatten nicht die Rechte, aber Ravensburger. Der Verlag hatte mich und andere Autoren gebeten, ein Projekt vorzustellen. Unseren Ansatz hielten sie für den Besten und so haben wir in Zusammenarbeit mit den Ravensburger-Redakteuren, Philipp Sprick und Andre Maack, das Spiel entwickelt. Beide kamen nach Venedig, um gemeinsam mit uns die letzten Details zu entwickeln.“

Wie eng ist die Geschichte im Spiel an den Erzählungen im Buch? Was passiert im Spiel?
“Wir entschieden uns dafür, die Gesamtatmosphäre von Donna Leons Romanen einzufangen, nicht die eines einzelnen Buches. Wir wählten 26 venezianische Plätze, die in den Büchern vorkommen, und 36 Charaktere aus verschiedenen Geschichten. Einer von ihnen wird ermordet und die Spieler müssen den Täter finden. Die Spieler übernehmen die Rollen von Brunetti, Patta, Paola Brunetti und Vianello und führen sie während des Spiels zu verschiedenen Plätzen. Auf jedem Feld trifft man auf einen Charakter. Wenn es sich um einen der Verdächtigen (Karten in der ‚Questura’) oder einen der Zeugen (Karten auf dem ‚Campo San Lorenzo’ handelt, erhält man Punkte und trägt zur Aufklärung bei.“

Welche Mechanismen hast du für das Spiel gewählt und warum?
„Brunetti, Patta und Vianello sind Kollegen und Paola ist Brunettis Frau. Sie können also nicht gegeneinander spielen. Deshalb können die Spieler nach ihrer Wahl bei ihren Zügen irgendeinen von ihnen bewegen.
Das hängt von verschiedenen Faktoren ab: Der erste ist der Würfelwurf. Man wirft vier Würfel in der Farbe einer Figur. Das Ergebnis zeigt an, wie weit man die betreffende Figur ziehen kann. Aber je weniger Schritte man ziehen kann, desto mehr Sonderkarten darf man vom Stapel ziehen. Sonderkarten sind sehr wichtig, weil sie besondere Aktionen ermöglichen wie zum Beispiel eine Fahrt mit dem Vaporetto (Gondel), die meisten sind allerdings an eine Figur gebunden.
Deshalb sind der zweite Faktor die Karten auf der eigenen Hand. Wenn man mehr Brunetti- als Vianello-Karten hat, sollte man Brunetti statt Vianello wählen. Die Felder sind in drei Farben aufgeteilt, die Farben von Brunetti, Patta und Vianello. Wenn man einen von ihnen bewegt, kann man auf jedem Feld ermitteln, aber man kann nur dann einen Zeugen befragen oder einen Verdächtigen festnehmen, wenn sich die gezogene Figur auf einem Feld der eigenen Farbe befindet, man also beispielsweise auf einem gelben Feld Patta und nicht Brunetti nutzen will.
Trifft man einen Charakter, der bisher nicht in die Ermittlungen einbezogen ist, seine Karte also nicht in der ‚Questura’ liegt, kann man einfach versuchen, sich seinen Aufenthaltsort zu merken. Es kann tatsächlich vorkommen, dass gegen diesen Charakter während des Spiels ermittelt wird. Wenn man sich erinnert, wo er sich befindet, kann man zu seinem Feld zurückgehen, um ihn zu verhaften. Das Spiel ist deshalb eine Mischung aus Strategie, Taktik, Gedächtnisleistung und Glück, ein typisches Spiel für Familien.“

Das klingt nach einem echten Detektivspiel. Magst du deduktive Mechanismen?
“Es ist zwar ein Detektivspiel, aber es ist kein deduktives Spiel. Man muss sich keine Antworten wie zum Beispiel bei Inkognito merken.“

Für die erste Partie: Gibt es etwas, worauf man besonders achten sollte?
„Es ist kein schweres ‚Vielspieler’-Spiel, deshalb kann man es vom ersten Moment an genießen. Eventuell tendiert man dazu, während der ersten Partien die Karten zu unterschätzen.“

Wer wird das Spiel deiner Meinung nach mögen? Nur Fans von Comissario Brunetti und Familien oder auch ‚Freaks’?
„Die Fans von Brunetti werden die Charaktere, die Plätze und die Atmosphäre der Romane von Donna Leon wiedererkennen. Deshalb werden sie das Spiel besonders mögen. Aber das Spiel steht für sich selbst, deshalb kann es jede Familie genießen. Es ist kein Spiel, das für ‚Freaks’ entwickelt wurde, aber ich glaube, sie könnten es als guten Füller ansehen.“

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