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Autor Stefan Feld über sein Spiel Der Name der Rose

Der Name der Rose von Ravensburger

Lebendige Deduktion

Stefan, du veröffentlichst in Kürze das Spiel Der Name der Rose zum gleichnamigen Buch- und Film-Hit. Wie bist du an dieses Thema gekommen?
„Ravensburger hat einige Autoren angesprochen sich eine Konzeption zu ‚Der Name der Rose‘ auszudenken. Offensichtlich hat sich mein Konzept durchgesetzt ;o) Allerdings muss man sagen, dass sich das Spiel im Verhältnis zur Konzeption ganz schön weiterentwickelt hat.“

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Um was geht es und wie setzt du das um?
„Alle Spieler schlüpfen heimlich in die Rolle eines Mönches. Mit einem einfachen Kartenmechanismus werden die Spielfiguren der Mönche dann in der Abtei bewegt. Dabei ist es wichtig, gut für den eigenen Mönch zu agieren, ohne sich dabei zu verraten. Im Laufe des Spiels spitzt sich das Szenario aber zu, da man immer mehr von seiner Identität preisgeben muss.
Der Spielspaß entsteht durch geschicktes Bluffen, Spekulieren, heimlich tun und doch entdeckt werden usw. Es handelt sich also nicht um ein trockenes Deduktionsspiel, sondern es lebt von den Mitspielern.
Verschiedene ‚Ereigniskarten‘ beeinflussen den Ablauf (ohne Glücksfaktor ;o), sodass die einzelnen Spiele immer wieder anders sind.
Und wenn am Ende dann die Verdächtigungen ausgesprochen werden, kommt auch immer Stimmung in den Laden.“

Wie stark wird sich das Spiel an die Vorlage anlehnen? Ist es hilfreich, das Buch oder den Film zu kennen?
„Da habe ich mir viele Gedanken gemacht. Anfangs war ich auch ganz dicht an einzelnen Ereignissen aus Buch und Film. Es stellte sich aber heraus, dass das einen Spielablauf doch zu eng führen würde. Allein aufgrund der Tatsache, dass die Morde in einer chronologischen Reihenfolge passieren und es einen bestimmten Schuldigen gibt, war schwierig. Außerdem glaube ich, dass die historischen Hintergründe der Ketzerei und die Philosophie des lustvollen mittelalterlichen Abteilebens ein Familienspiel doch etwas überfordert hätte ;o)
Wir haben jetzt versucht, diese geheimnisvolle Atmosphäre von herumschleichenden, intrigierenden Mönchen einzufangen, ohne zu sehr auf Einzelheiten einzugehen. Trotzdem wird der/die Leser/in des Buches einige nette Details wieder finden.“

Ist es für dich ein wesentlicher Unterschied, ein Spiel zu einem solchen Titel zu entwickeln oder einen Mechanismus zu haben, dem du ein Thema gibst?
„Es war meine erste ‚Auftragsarbeit‘ und so bin ich schon etwas anders an die Sache herangegangen. Ich habe das Buch gelesen und den Film angeschaut und habe mir dabei Notizen und Zeichnungen gemacht. Ich hatte viele Ideen und es ist in mir ein gedankliches Spielemonstrum entstanden, welches wenn es veröffentlicht worden wäre, eine Spieldauer von 6 Stunden nicht unterschritten hätte. Nach und nach habe ich dann reduziert und ich glaube, wir sind jetzt zu einer guten Spielessenz der ursprünglichen Ideen vorgedrungen. Stefan Brück hat dabei natürlich wieder super redaktionelle Arbeit geleistet.
Ansonsten ist meine Vorgehensweise eher so, dass ich ein oder zwei nette Mechanismen habe, um die ich dann ein Spiel mit passendem Thema baue.“

Wenn sich Spieler das erste Mal an Der Name der Rose setzen, worauf sollten sie deiner Meinung nach besonders achten?
„Ich glaube, dass es schwer ist, vom Regelstudium auf das Spielgefühl zu schließen. Es gibt Spiele, da entwickelt sich beim Erklären der Regel schon ein Plan, wie das Spiel am besten zu spielen sein könnte.
Bei Der Name der Rose dauert es einige Züge, bis einem klar wird, wo der Hase läuft. Durch die eng verwobenen Wertungsmechanismen und die Endwertung ist das Ganze schwerer zu durchschauen. Deshalb mein Tipp: Einfach drauf los spielen!“

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