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Stefan Feld über sein Spiel Macao

Macao von aleaspiele

Buntes Aktionstreiben

Stefan, zur Messe in Essen erscheint dein neues Spiel Macao. Um was geht es dabei thematisch?
„Das Spiel ist in Südchina angesiedelt und hat thematisch den im 16. Jahrhundert gegründeten Handelsposten von Portugal im Fokus. Die Spieler schlüpfen nun in die Rolle von einflussreichen Portugiesen, die diesen ‚neu’ erschlossenen Markt in Fernost für sich gewinnbringend nutzen wollen. Hierfür nehmen sie verschiedene Ämter an, partizipieren am Handel mit den asiatischen Luxusgütern und nutzen die Beziehungen zu wichtigen Personen und Einrichtungen.“

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Was fasziniert dich an diesem Thema besonders?
„Ehrlich gesagt war zuerst das Spiel und dann das Thema. Wir haben dann lange überlegt, wo und in welchem Kulturkreis das Ganze angesiedelt werden könnte. Insgesamt ist es aber dann immer wieder faszinierend, wie interessant es ist, sich in ein neues Themengebiet hineinzuarbeiten. Und bewundernswert ist es, dass Portugal es dort geschafft hat, ohne aggressive Mittel einen Stützpunkt aufzubauen, von dem beide Seiten sehr gut profitieren konnten.“

Kannst du uns bitte in zwei, drei Sätzen das grobe Spielprinzip (inhaltlich) erklären?
„Man versucht im Laufe des Spiels möglichst gute und gut zusammenpassende Personen- und Bauwerkkarten ins Spiel zu bringen, Waren von Asien nach Europa zu verschiffen und gleichzeitig die Kontrolle über zusammenhängende Stadtgebiete zu erlangen.“

Mit welchen wichtigen Mechanismen setzt du dieses Prinzip um? Welche machen Macao zu etwas Besonderem beziehungsweise sorgen für den Spielspaß?
„Die zentrale Spielmechanik wird getragen durch eine Drehscheibe in Verbindung mit sechs  farbigen Würfeln durch die man Aktionssteine bekommt. Hierfür werden für alle Spieler pro Runde einmal die sechs Würfel geworfen. Von diesem Wurf sucht sich jeder Spieler zwei Würfel ‚gedanklich’ aus und nimmt sich dafür entsprechend viele Aktionssteine. Wählt ein Spieler beispielsweise den blauen Würfel, der eine fünf zeigt, so erhält er fünf blaue Aktionssteine. Diese Aktionssteine werden dann an die Drehscheibe gelegt, und zwar ebenfalls der Anzahl entsprechend. Durch drehen der Scheibe stehen dann Runde für Runde Aktionssteine zur Verfügung, die der Spieler dann verwenden kann. Der Clou ist, dass man natürlich gerne viele Steine bekommen würde, diese aber später ins Spiel kommen. So stehen die Spieler immer im Zwiespalt bei den Entscheidungen.“

aleaspiele ist als Verlag für eher anspruchsvolle und originelle Spiele bekannt. Wie sortiert sich Macao in die Verlagsreihe ein? Ist es ein Spiel für ‚Vielspieler’?
„Es ist bestimmt eher ein Spiel für ‚Vielspieler’, da es doch viele Dinge zu beachten und planen gibt. Allerdings trage ich die Hoffnung, dass es auch bei Gelegenheitsspieler Anklang findet. Die einzelnen Elemente sind nämlich sehr einfach und in sich logisch aufgebaut. Da Spiel hat einen großen Aufforderungscharakter, da es immer wieder anders läuft. Ein großer Vorteil ist auch, dass man das Spiel Stück für Stück entdecken und gleich von Beginn gut mitspielen kann. Trotzdem wird auch der ‚Vielspieler’ viele, viele Partien benötigen, bis er Macao richtig gut meistert.“

Worauf sollten Spieler in der ersten Partie besonders achten? Verrätst du uns einen Strategietipp oder gibt es Dinge, die unbedingt vermieden werden sollten?
„Ich möchte nicht zu viel vorweg nehmen, aber man sollte darauf achten, dass man bei der Auswahl der Karten darauf achtet, nicht ‚zu bunt’ zu agieren.“

Macao ist nicht dein erstes Spiel bei aleaspiele. Hat sich in den letzten Jahren aus dem Gespann Stefan Feld und alea-Redakteur Stefan Brück eine Art Symbiose entwickelt? Wie hat sich die Zusammenarbeit verändert/entwickelt?
„Ich glaube, dass Stefan und ich uns sehr gut ergänzen. Er hat einen unglaublich guten Blick für Spiele und entdeckt sofort alle Schwachstellen und weiß, wo das Potenzial eines Spieles steckt. Ich habe eine Menge Ideen und klebe nicht krampfhaft an meinen Mechanismen, so dass Dinge, die nicht stimmen, rausfliegen und durch Besseres ersetzt werden. Auch Macao hat sich über die letzten zwei Jahre enorm verändert.
Im Laufe der letzten Jahre habe ich sehr viel über das Spielemachen von Stefan erfahren und wir haben über die Jahre unserer Arbeitsweisen kennen gelernt. Das führt dazu, dass es im Entwicklungsprozess jetzt einfach schon sehr glatt läuft. Was nicht zuletzt auch daran liegt, dass wir im privaten Bereich in vielen Dingen eine Wellenlänge haben.“

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