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Autor Walther Mac Gerdts über sein Spiel Hamburgum

Hamburgum von Eggertspiele

Prestigeentscheidungen

Mac, worum geht es bei deinem Spiel Hamburgum inhaltlich?
„Bei Hamburgum schlüpfen die Spieler in die Rolle wohlhabender Hamburger Bürger des 17. Jahrhunderts. Sie produzieren Bier, Zucker und Tuch und verkaufen diese Waren mit ihren Schiffen in ferne Länder. Sie konkurrieren in der Stadt um Bauplätze für ihre Gebäude, im Hafen um Liegeplätze für ihre Schiffe, und bei der Kirche um die prestigeträchtigsten Kirchenspenden. Denn weder Geld noch Gut entscheiden letztendlich das Spiel, sondern allein das Prestige, welches durch Kirchenspenden zu gewinnen ist! Wobei eine gesunde wirtschaftliche Basis natürlich erst die Voraussetzung bietet, um die nötigen Spenden aufzubringen …“

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Wie bist du auf dieses Thema gekommen?
„Es hatte mich schon immer gereizt, ein historisches Spiel über meine Heimatstadt zu entwickeln. Es hat auch gut zum Thema gepasst, dass Peter Eggert früher in Hamburg Bierbrauer und Mälzer gelernt hat, und ich selbst aus einer Hamburger Pastorenfamilie komme.“

Du verwendest wieder wie schon in Antike und Imperial ein Rondell zur Aktionsauswahl. Wird dieser Mechanismus dein Markenzeichen? Was unterscheidet das Spiel in diesem Punkt von den beiden anderen?
„Das Rondell ist ja ’nur‘ ein Mechanismus zur Auswahl von Spielzügen, der sich im Prinzip für alle möglichen Spiele verwenden lässt. Deshalb ist auch Hamburgum wieder ein völlig anderes Spiel geworden. Im Vergleich zu beiden Vorgängern fällt wohl am meisten auf, dass Militär und Kampf diesmal keine Rolle spielen. Vielmehr geht es bei Hamburgum darum, seinen Wohlstand geschickt zu vermehren und durch Kirchenspenden letztendlich in Prestige zu verwandeln. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines beinharten Wettbewerbs um Bauplätze, Schiffsliegeplätze und Kirchenspenden, die alle drei jeweils zahlenmäßig begrenzt sind. Die Vielzahl der möglichen Strategien lässt dabei jede Partie anders verlaufen!“

Mit welchen anderen Mechanismen bringst du das Thema auf das Brett?
„Im Zentrum stehen die 30 Kirchenspenden, die es in insgesamt sechs Kirchen in jeweils fünf verschiedenen Sorten gibt. Weil der Prestigewert der meisten Spenden durch eigene Leistungen gesteigert werden kann, kann sich jeder Spieler ganz individuell ’seine‘ Siegbedingungen zusammenstellen. So gibt es zum Beispiel Kirchenspenden, die für jedes Gebäude eines bestimmten Typs Prestige geben, oder andere Spenden für jedes Gebäude in einem bestimmten Stadtteil oder aber auch welche mit Prestige für jedes Schiff im Hafen und so weiter. Daneben gibt es noch ineinander greifende Preismechanismen wie fallende Warenpreise bei steigender Produktion, steigende Baustoffpreise bei höheren Einkaufsmengen, je nach Spielfortschritt variierende Einnahmen der Amtsgebäude und steigende Kosten für Kirchenspenden. Schließlich der Hafen: Er bietet nur einer begrenzten Anzahl an Schiffen Platz, und ältere Schiffe verlieren zunächst an Transportkapazität, bevor sie schließlich ganz aus dem Hafen entfernt werden. Manchmal taucht auch noch ein ‚Fliegender Holländer‘ auf und beansprucht im Hafen zusätzlichen Platz.“

Hamburgum soll keinen Zufall beinhalten. Ist es also ein Spiel für Strategen oder Taktiker? Welche Eigenschaft muss man mitbringen, um das Spiel zu lieben?
„Wer anspruchsvolle Spiele mit historischem Thema und relativ einfachen Regeln mag, sollte sich Hamburgum auf jeden Fall näher ansehen. Strategie und Taktik sind hier gleichermaßen gefragt. Insgesamt ist Hamburgum wohl leichter zu erlernen und zu spielen als Antike oder Imperial, aber auch hier gewinnt nur, wer zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen trifft. Abwechslung bietet der doppelseitige Spielplan schließlich mit Londinium, nicht nur einer anderen Stadt, sondern aufgrund ihrer Aufteilung auch einer anderen strategischen Herausforderung. Auch Liebhaber von schönem Spielmaterial kommen auf ihre Kosten: So bestehen zum Beispiel die Kirchenglocken aus echtem Metall und die Ziegelsteine aus echtem Ton!“

Was empfiehlst du den Spielern in der ersten Partie? Worauf ist zu achten?
„Es ist sehr verführerisch, seinen Wohlstand immer weiter zu vermehren, ohne auf die Kirchenspenden zu achten. In der ersten Partie ist es wichtig zu wissen, dass nicht notwendigerweise der ‚reichste‘ Spieler mit den meisten Gebäuden, Schiffen, Waren und dem meisten Geld gewinnen wird. Oft kann sich ein anderer Spieler durch die umsichtige Gabe von Kirchenspenden ein höheres Prestige und damit auch den Sieg erspielen!“

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