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Heisse Spur – Elektronik in „antiken“ Brettspielen

Heisse Spur von Parker - Foto Roland G. Hülsmann

Junge Erinnerungen an alte Spiele

Heute kann jedes Smartphone gefühlt 10-mal mehr als vor 30 Jahren ein Heimcomputer. Zudem gehört Elektronik in jeglicher Art mittlerweile zu unserer ganz normalen Lebenswelt. Trotzdem diskutieren wir immer wieder, ob ein Brettspiel mit elektronischer Unterstützung eigentlich noch ein Brettspiel ist. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie diese Diskussion vor 30 Jahren aussah.

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Wie? Damals, in der guten alten Zeit, soll es noch keinen Elektronik-Schnickschnack bei Brettspielen gegeben haben? Oh, da irrt der geneigte Leser. Bereits 1980 brachte Parker ein Brettspiel mit „Fahndungscomputer“ heraus, genannt Heisse Spur. Dieser Fahndungscomputer, der Ähnlichkeiten mit einem überdimensionalen Telefon aufwies, war das eigentliche Herzstück des Spiels, doch der Reihe nach.

Auf dem Spielbrett waren die Grundrisse von vier Gebäuden abgebildet. In einem dieser Gebäude schlug ein Dieb zu, der mit Hilfe des Fahndungscomputers gefasst werden musste. Je nach dem, was der Dieb tat, ertönte aus dem Fahndungscomputer ein anderes Geräusch. So konnte man erhören, dass der Dieb durchs Zimmer schleicht, eine Tür öffnet, eine Fensterscheibe einschlägt oder schließlich die Straße entlang läuft. Anhand der Reihenfolge dieser Geräusche musste man auf dem Spielplan kombinieren, auf welchem Feld sich der Dieb gerade befindet. Hatte man diesen Ort heraus gefunden, musste nur noch die eigene Spielfigur dort hin bewegt werden, und nach der Eingabe des Feldes über die Tastatur des Fahndungscomputers bekam man dann akustisch mitgeteilt, ob man richtig lag oder nicht. Doch Vorsicht, auch wenn man das richtige Feld heraus bekommen hatte, konnte es sein, dass einem der Dieb entwischt und sich schnell davon macht. Dann hieß es die Ohren spitzen und den Weg des Diebs verfolgen, um ihn erneut dingfest zu machen.

Natürlich waren die Töne, die der Fahndungscomputer von sich gab, eher ein Piepsen, dafür wurden die akustischen Signale von einer (kleinen) roten LED-Anzeige unterstützt, und die Eingabe erfolgte über Sensortasten! Damals also alles State of the Art, heute eher belächelnswert. Aber egal, auch heute noch bringt diese computerunterstützte Scotland-Yard-Variante Spaß, lässt sich super auch alleine spielen und ist so herrlich Retro, dass ich es immer wieder gerne aus dem Regal hole. Noch funktioniert der Fahndungscomputer, und ich möchte mir nicht den Tag ausmalen, an dem er in die ewigen Jagdgründe eingeht, oder (fast noch schlimmer) es aus irgendwelchen Energiespargründen keine 9-Volt-Blockbatterien mehr für ihn gibt….

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