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Mac Gerdts über sein Brettspiel Imperial

Imperial von Eggert Spiele

Macht auf Kredit

Mac, mit Imperial hat der Verlag ein Schwesterspiel von deinem Spiel Antike angekündigt. Wie sehr ist es Schwester?
Imperial ist wie Antike ein Strategiespiel mit historischer Thematik. Zur Steuerung der Spielzüge wird ebenfalls ein Aktions-Rondell verwendet, und auch Würfel- oder Kartenglück gibt es bei Imperial nicht. Ansonsten überwiegen jedoch die Unterschiede, denn bei Imperial spielen die Spieler für mehrere, sich manchmal abwechselnde Großmächte. Es gibt auch keine perfekte Information, da die Spieler ihr Kapital geheim halten dürfen. Das kann bei der Endabrechnung durchaus zu Überraschungen führen.“

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Um was genau geht es bei Imperial?
Imperial spielt in Europa vor dem ersten Weltkrieg. Die Spieler schlüpfen in die Rolle internationaler Investoren. Sie geben den sechs Großmächten Kredite, um dort Einfluss zu erwerben. Wer einem Staat am meisten Kredit gegeben hat, bestimmt jeweils dessen Politik. Die Großmächte können expandieren und gegeneinander Kriege führen. Nur die Schweiz darf nicht angegriffen werden, weil sie Sitz der Bank ist. Für den Sieg kommt es darauf an, sein Kapital erfolgreich zu vermehren und den mächtigsten europäischen Staaten Kredite zu gewähren. Natürlich wissen die Investoren zu Spielbeginn noch nicht, welche Großmächte schließlich am mächtigsten sein werden.“

Welcher Mechanismus liegt dem Spiel zu Grunde? Was ist für dich der ganz besondere Clou?
„Bei vielen anderen Spielen führen die Spieler reihum jeweils einen Spielzug aus. Imperial ist da anders, denn hier ziehen die sechs Großmächte reihum, und wer mehrere Großmächte führt, darf also in einer Runde auch mehrfach ziehen. Egal wie viele Spieler bei Imperial teilnehmen, es sind immer alle sechs Großmächte im Spiel. Jede Großmacht wird zwar von dem Investor geführt, der jeweils die höchste Kreditsumme gegeben hat, aber auch die Investoren, die weniger Kredit gegeben haben, haben dadurch ein Interesse am Florieren dieses Staates. Alle Fabriken, Armeen und Flotten auf dem Spielplan gehören den sechs Großmächten, die für ihre Einnahmen und Ausgaben auch eigene Staatskassen besitzen. Alles Spielmaterial eines Staates auf dem Spielbrett ist sozusagen Gemeinschaftseigentum der Spieler, die jeweils in diesem Staat investiert haben. Wer zum Spielende Europas mächtigste Großmacht führt, hat damit noch nicht unbedingt das Spiel gewonnen!“

Wird es eine ähnliche Spieltiefe wie Antike haben?
„Obwohl die Spielregeln ähnlich kurz wie bei Antike sind, halte ich Imperial für etwas anspruchsvoller, denn Machtverschiebungen finden auf zwei Ebenen statt: Einerseits ändern sich die Machtpositionen der rivalisierenden Staaten in Europa, andererseits aber auch die Machtpositionen der rivalisierenden Investoren innerhalb eines bestimmten Staates. Alle Spieler, die bei einer Großmacht investiert haben, sind von der Machtposition dieser Großmacht unmittelbar betroffen. Neue Kredite führen immer wieder zu neuen Spielsituationen und haben Einfluss auf Allianzen und Konflikte zwischen den Großmächten. Eine gewisse Spieltiefe ist also garantiert!“

Auf was sollten Spieler in ihrer ersten Partie besonders achten? Was sollten sie unbedingt vermeiden?
„Für Anfänger ist es vielleicht ungewohnt, zwischen ihren eigenen Interessen als Investor und den Interessen der von ihnen kontrollierten Großmächte zu unterscheiden. Wer zum Beispiel Frankreich kontrolliert und dessen europäische Machtposition verbessert, sollte wissen, dass er damit auch allen anderen Spielern nützt, die ebenfalls in Frankreich investiert haben. Anfängern würde ich raten, sich zu Beginn nicht zu sehr mit einer Großmacht zu identifizieren und beim Investieren flexibel zu bleiben. Der Verlust einer Regierung ist kein Drama, sondern gehört zum normalen Spielablauf dazu.“

Wie kam es zur erneuten Zusammenarbeit mit Eggertspiele?
„Peter Eggert, Peter Dörsam und ich sind ein eingespieltes Team. Wir wohnen alle drei im Süden Hamburgs, teilen die gleiche Spielbegeisterung, und haben bei der Veröffentlichung von Antike gemeinsam viel Spaß gehabt. Warum hätten wir es bei Imperial anders machen sollen?“

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