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(K)ein Klick für die spielerische Sache

Michael Weber

Wie bei Online-Abstimmungen geschummelt wird

Abstimmungen, Wahlen und Online-Votings fordern offenbar immer wieder zu Manipulationsversuchen heraus. Mal werden Spiele bewertet, die die „Bewerter“ gar nicht (richtig) kennen, mal wird absichtlich zu gut oder schlecht bewertet, weil bestimmte Vorlieben oder Abneigungen dies „erfordern“.

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Auch wir werden bei unseren Aktionen immer wieder mit solchen Dingen konfrontiert. So versucht zum Beispiel bei der Wahl der Spielecharts seit Monaten jemand, fünf bestimmte Spiele zu pushen. An dieser Stelle sollen keine Details genannt werden. Wir versprechen statt dessen lieber, dass wir eine Manipulation dieser Art nicht dulden und die Charts davon wie bisher auch in Zukunft  sauber halten werden. Wir möchten aber ausdrücklich betonen, dass wir nichts dagegen haben, wenn zwei Menschen vor dem Computer sitzen und kurz nacheinander die gleichen Spiele wählen. Diesen Unterschied können wir sehr wohl erkennen.

Anfangs irritiert und dann genervt, ja geschockt, waren wir aber, wie mit unserem Online-Voting zur Frage „Welches Spiel möchtest Du als Spiel des Jahres 2005 sehen?“ umgegangen wurde. Nun hat dieses kleine, simple Voting keinen Anspruch gehabt, eine echte Abstimmung zu sein. Es gab ja nicht einmal eine Reload-Sperre. Das heißt, jeder konnte mehrfach hintereinander klicken. Alle Klicks wurden gezählt. Allenfalls einen Trend wollten wir mit diesem kleinen Angebot aufzeigen. Aber selbst das missgönnten einige Scherzbolde uns und natürlich unseren Leserinnen und Lesern. Es wurde nach Kräften geschummelt und der Reload-Button benutzt. Allein in den letzten Stunden der Abstimmung wurde mehrere tausend Mal für Verflixxt und In 80 Tagen um die Welt abgestimmt und damit die Zahl der Klicks in der gesamten restlichen Abstimmungszeit übertroffen. Das Voting lief immerhin über mehrere Wochen und war von Anfang an sehr gut angenommen.

Es ist ein Jammer, dass solche Angebote, so diskussionswürdig auch die Aussagkraft der Ergebnisse sein mag, von einem oder einigen wenigen Menschen kaputt gemacht werden. Wir hätten gerne erklärt, dass Verflixxt in der Gunst unserer Leserinnen und Leser tendenziell vorne liegt, aber mit den Erfahrungen der letzten Tage müssen wir leider sagen, dass die Ergebnisse nicht einmal eine Tendenz aufzeigen können – so sehr wurde manipuliert.

Fragwürdige Teil-Ergebnisse gibt es überall und unter verschiedenen Voraussetzungen und in verschiedenen Facetten kommt so etwas bei fast allen Abstimmungen im Internet vor, die nicht mit Namen und E-Mailadresse abgesichert sind. Und selbst dabei ist häufig Luft für Manipulationsversuche. Ein Online-Voting ist von Haus aus nur eine Spielerei, die anders als zum Beispiel die fundierten – weil auf Grundlage namentlicher Einsendungen ermittelten – Ergebnisse der Charts nur bedingt aussagefähig ist. Aber wenn es böse Geister gibt, die selbst diese bedingte Aussagekraft mutwillig kaputt machen, müssen wir leider auf solche Angebote verzichten. Das Reich der Spiele ist um eine Spielerei ärmer, die „Betrüger“ müssen sich ein anderes Ziel suchen. Wir wollen doch alle nur spielen – aber (zumindest wir) nicht mit solchen „Schmuddelkindern.“ In diesem Sinne haben sie sich selbst, uns und unserer Leserschaft einen Bärendienst erwiesen: Es gibt keinen Klick mehr für die spielerische Sache.
 

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