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Keine Zeit zum Fernsehen

Frank Riemenschneider von Frank Riemenschneider

Spieleaktivisten und das neu erfundene Selbstbewusstsein

Es muss sich wieder was tun im Brettspielland! Dazu gehört einfach, sich selber neu zu erfinden – und das alle paar Jahre. Das muss nicht immer (viel) Geld kosten. Vielmehr gibt es doch gerade innerhalb der sogenannten Brettspielszene eine Menge Aktivisten, die hoch motiviert Turniere ausrichten, Internetseiten betreiben, Kinderspieltage anbieten oder einfach sehr viel Freizeit in ihr Hobby investieren. Diese Kräfte und Netzwerke müssen genutzt werden!

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Einige Verlage haben dies erkannt und binden diese Aktivisten an sich, um sie für den Verlag als Promoter einzusetzen. Denn nur wer selber von einer Sache richtig überzeugt ist, kann andere begeistern. Die Sachbezahlung, die diese Leute erhalten, werden nicht selten im Umfeld verschenkt und steigern so zusätzlich den Bekanntheitsgrad des Verlages. Aber das reicht nicht. Im umgekehrten Fall müssen die Aktivisten, sich auch in soweit professionalisieren, dass sie für die Branche eine echte Hilfe darstellen.

Das fängt damit an, dass wir, die Spieleaktivisten, ein gesundes Selbstbewusstsein im Umgang mit unseren Umfeld entwickeln. Auf Aussagen wie „ich bin Spieler“ oder „ich spiele gerne Gesellschaftsspiele“ kommt nicht selten ein: „Ach, für so was hast du Zeit!? Ich bin froh, wenn ich mal abends die Füße hochlegen und Fernsehen schauen kann“ Eben, der Fernseher! Meine Theorie ist ja, die Flimmerkiste hat „Suchtpotenzial“ und hält uns von einigen schönen Sachen ab, die wir sonst machen würden.

Es scheint was ganz Tolles zu sein, wenn jemand keine Zeit hat. „Boh, du Ärmster, hast so einen Stress, das du noch nicht einmal zum spielen, lesen oder Sport machen kommst?!“ Aber die faulen Säcke von Reich der Spiele, die spielen immer!

Nichtsdestotrotz muss die spielerische Akzeptanz gesteigert werden. Die Bücherbranche steckte in einem ähnlichen Dilemma und hat mit Elke Heidenreich ein Zugpferd gefunden, die aus Büchern einen Beststeller machen kann – so jemanden brauchen wir auch!

Warum nicht für Spiele, die auch Kulturgut sind, etwas Ähnliches wagen. Herbert Feuerstein wäre so ein Leuchtturm für die Gesellschaftsspielbranche. Aufgrund seiner Freundschaft mit Alex Randolf und seinem Auftreten in der Öffentlichkeit ist er geradezu prädestiniert für die Aufgabe: „Botschafter des Spiels“. Eine Sendung über Gesellschaftsspiele, moderiert von Herbert Feuerstein. Dann würde sogar ich wieder den Fernseher einschalten – anstatt zu spielen, zu lesen oder Sport zu machen.

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