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Pen & Paper: Welches System passt zu mir?

Das Schwarze Auge - Boxeninhalt von Fantasy Productions

Rollenspiele kurz vorgestellt

Es gibt inzwischen eine große Auswahl an Rollenspielsystemen auf dem Markt. Doch welche eignen sich für welchen Spielertypen? Gerade Neueinsteiger stehen vor einer schwierigen Entscheidung.

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Einsteigerfreundlichkeit ist dann auch das Stichwort. Allerdings nicht für die Spieler, sondern den Spielleiter. Eine Rollenspielgruppe kommt ohne durch die Handlung führende Person nicht aus. Diese Rolle muss nicht auf eine Person beschränkt bleiben, der oder die Spielleiter sollten aber mit dem System gut zurecht kommen, um die Spieler gut und vor allem atmosphärisch durch das Abenteuer zu geleiten.

Dungeons & Dragons – der Klassiker für Nerds

Dungeons & Dragons - Logo von Amigo SpieleEine relativ niedrige Schwierigkeitsstufe besitzt die Mutter aller Rollenspiele: Dungeons & Dragons. Es gibt eine überschaubare Menge an Regeln, die aber je nach Bedarf modifiziert oder gar ignoriert werden können. Mit wenigen Basisregeln (und wenigen Regelbüchern) kommt man in diesem System weit. Aber: Hier ist der Spielleiter meistens in einer wenig beneidenswerten Situation, denn es gibt nur wenige gute Abenteuer und die Welt ist oft nicht besonders stark ausgearbeitet. Folglich kostet eine gute Vorbereitung eines Abenteuers mehr Zeit als in anderen Systemen. Allerdings können Spieler hier auf eine ganze Reihe von guten Abenteuern der D20-Reihe zurückgreifen, die den D&D-Mechanismus (mit Lizenz) nutzen. Wer ein schnelles kämpferisches Abenteuer mit finsteren Verliesen und goldenen Drachen erleben will, zieht sein Schwert und stürzt sich ins D&D-System.

Das Schwarze Auge – ein deutsches Urgestein

Wesentlich einfacher macht es Das Schwarze Auge dem Spielleiter. Bei DSA gibt es eine bis auf kleinste Details vollständig ausgearbeitete Welt und eine kaum noch zu überschauende Anzahl von Abenteuern. Allerdings hat diese Detailverliebtheit auch ihren Preis: Die Regeln sind in mehreren Boxen und Erweiterungsbänden aufgesplittet, sodass eine intensive Beschäftigung mit dem System vergleichsweise teuer ist. DSA ist als Baukastensystem angelegt: Neben wenigen Grundregeln kann die Spielgruppe nach Herzenslust weitere Regeln in ihr Spiel einbauen oder eben nicht. Dennoch sind die Grundmechanismen umfangreich, aber schnell erlernbar. Für die meisten Herausforderungen in Aventurien, der Welt von Das Schwarze Auge ist rollenspielerisches Talent und ein guter Einsatz von Talenten (der Charaktere) wichtiger als ein scharfes Schwert oder ein mächtiger Zauber.

Midgard – die Alternative für Regelfans

Midgard von Pegasus SpieleMidgard macht es den Spielern ebenfalls relativ einfach. Die zugänglichen Grundregeln sind in der Ausführung zum Teil aber unhandlich. Nachteil ist bei diesem System die überschaubare Zahl von angebotenen Abenteuern. Diese gehören allerdings zu den besten überhaupt. Wer sich gerne durch Würfel-Tabellen kämpft und dennoch anspruchsvolles Rollenspielgenießen möchte, liegt bei Midgard richtig. Es gibt verschiedene Basisregelwerke, sodass Anfangs mit komprimierten Regeln gespielt werden kann. Auf Dauer sind hier aber ebenfalls Nachkäufe notwendig.

Cthulhu – dem Wahnsinn nahe

Cthulhu entführt die Spieler in eine völlig andere Welt. Das ausgehende 19. Jahrhundert ist Schauplatz dieses Systems. In Anlehnung an die Erzählungen von Lovecraft steht hier keine mittelalterliche Fantasy-Welt im Mittelpunkt, sondern Horrorszenarien mit Dämonen und Wesen aus anderen Sphären in der realen Welt. Spieltechnisch ist Cthulhu etwas komplizierter und man muss sich in dieses System einfühlen wollen. Zudem gibt es sehr wenig vorgefertigte Abenteuer. Dieses System ist deshalb kaum für Einsteiger geeignet.

Shadowrun – das Sci-Fi-Setting

Shadowrun lädt die Spieler in eine futuristische und reichlich abgedrehte Welt ein. Dabei spielen Witz und Cybertechnik die größte Rolle. Abenteuer gibt es kaum, aber jede Menge Quellenbücher. Der Spielleiter ist hier gefordert, aus diesen Spielhilfen und einer ganzen Menge Ideenreichtum etwas brauchbares für die Spieler auf die Reihe zu bringen. Nichts für Einsteiger, obwohl die Spielregeln zwar komplex, aber nicht gerade unzugänglich sind.

Dran bleiben und feste Gruppe finden

Wer also mit dem Rollenspiel beginnen will, muss sich genau überlegen, ob einer der Spielgruppe in der Lage ist, eigene Abenteuer zu erschaffen. Ist das – vielleicht schon aus Zeitgründen – nicht denkbar, bleiben in erster Linie die drei verbreiteten Systeme: Dungeons & Dragons, Midgard und Das Schwarze Auge. Wer Wert auf einen schnellen Einstieg und änderbare Regeln legt, kommt sicherlich mit Dungeons & Dragons am besten zurecht. Wer es etwas anspruchsvoller mag und sich nicht scheut, finanziell in das Hobby zu investieren, liegt bei Das Schwarze Auge richtig. Anspruchsvoll und finanziell übersichtlich ist Midgard. Klar sollte jedem Einsteiger sein, dass er viel Zeit für das Hobby haben sollte, sonst lohnen sich die nötigen Anschaffungen von Regelbüchern, Abenteuern und Zubehör wie Spezial-Würfeln einfach nicht. Außerdem ist ein fester Kern von Mitspielern sinnvoll, um eine gewisse Kontinuität zu gewährleisten, denn viele Abenteuer sind einfach nicht an einem Spiele-Abend zu bestehen. Wer schon etwas Erfahrung mit Rollenspielen hat, sollte mal Shadowrun, Cthulhu oder auch Vampire und Seven Seas ausprobieren. Dort gibt es viele interessante Features, aber auch den Zwang, Abenteuer selbst zu schreiben.

 

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